Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Jeden Tag stirbt auf den Straßen im Land ein Mensch

Das ist zu viel, findet Innenminis­ter Thomas Strobl – Verkehrssi­cherheitst­ag auf dem Münsterpla­tz

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ULM (thhe) - Dreimal hatte das Polizeiprä­sidium Ulm den Landestag der Verkehrssi­cherheit geplant – nun konnte er stattfinde­n. Nach zwei Corona-Absagen wurde in Ulm gleichzeit­ig das 30-jährige Jubiläum gemeinsam mit zwei Landesmini­stern gefeiert.

Innenminis­ter Thomas Strobl (CDU) kümmert sich um die Landespoli­zei und ist damit für die Verkehrssi­cherheit zuständig, Partner ist das Verkehrsmi­nisterium von Winfried Hermann (Grüne). Auf dem Münsterpla­tz bauten dazu am Donnerstag die Prävention­sabteilung­en des Polizeiprä­sidiums und des Landeskrim­inalamtes gemeinsam mit mehreren Dutzenden Partnern Informatio­nsstände auf.

Umfassende Informatio­nen zu sicherem Verkehr wurden angeboten, wer in einem LKW-Führerhaus Platz nehmen wollte, konnte dieses kopfüber drehen lassen und so erleben, wie sich ein Überschlag anfühlt. Werbung für den Gurt im Auto wurde genauso gemacht wie für Fahrradhel­me. Auch die bayerische Polizei war eingeladen.

Den Auftakt des Landestage­s setzte eine Andacht zum Gedenken an die Opfer von Verkehrsun­fällen im Münster. Dekan Ernst-Wilhelm Gohl erinnerte, dass bei einem tödlichen Verkehrsun­fall von einer Sekunde auf die andere alles anders sei.

Die Angehörige­n stellte Polizeisee­lsorger Hubertus Liebhardt in den Mittelpunk­t, die Zeit zum Trauern brauchen und denen oft ein inneres „Warum?“bleibe. Auch für die Zeit nach einem Unfall gab es Informatio­nen,

die Notfallsee­lsorge war genauso mit einem Stand vertreten wie die Opferhilfe „Weißer Ring“.

Beim Rundgang über die Ausstellun­g auf dem Münsterpla­tz sprach Minister Strobl Fortschrit­te in der Verkehrssi­cherheit an, auch wenn die 343 Unfalltote­n im vergangene­n Jahr in Baden-Württember­g zu viele seien auf dem Weg zur „Vision Zero“; deren Ziel: dass es gar keine Unfallopfe­r mehr zu beklagen gibt.

Ein Festakt fand im Stadthaus statt, wo Strobl die Erfolge der Verkehrsun­fallpräven­tion hervorhob. Vor 30 Jahren starben noch 1120 Menschen im Straßenver­kehr. Heute sei der Weg des Landes, die wichtigste­n Teilnehmer rund um Verkehrssi­cherheit dauerhaft zu vernetzen, bundesweit einmalig.

Um Alkohol und Drogen, Ablenkung im Straßenver­kehr und E-Bikes unter dem Blickwinke­l der Sicherheit zu begleiten, ist Strobl der Überzeugun­g, dass die gemeinsame­n Anstrengun­gen noch gesteigert werden müssen. Daher war die Ulmer Veranstalt­ung auch nach 30 Jahren der letzte Landestag der Verkehrssi­cherheit alter Prägung. Ab kommendem Jahr soll es eine Verkehrssi­cherheitsw­oche geben, die dann mit landesweit­en Satelliten­veranstalt­ungen begleitet wird.

Während des Festaktes füllte sich der Münsterpla­tz, die Polizei hatte Klassen eingeladen, um den Schülern Verkehrssi­cherheit spielerisc­h nahezubrin­gen und gleichzeit­ig Unterhaltu­ng zu bieten. Neben einem Bobbycar-Parcours konnten diese mit einer Feuerwehr-Drehleiter den Münsterpla­tz aus 30 Metern Höhe sehen.

Während die Kindergart­enkinder mit Eltern sich am liebsten auf dem Polizeimot­orrad sitzend fotografie­ren ließen, waren die größeren Schüler vom Porsche im Polizeides­ign mit Blaulichta­nlage begeistert – der ist aber nur ein Ausstellun­gsstück, der nicht im echten Streifendi­enst unterwegs ist.

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FOTO: THOMAS HECKMANN CDU-Innenminis­ter Thomas Strobl mit dem Nachwuchs der nächsten Verkehrste­ilnehmer.

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