Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Freisprüch­e für Blatter und Platini

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BELLINZONA (dpa) - Nach seinem Freispruch im Prozess um eine dubiose Millionenz­ahlung will der frühere UEFA-Präsident Michel Platini zum Gegenschla­g ausholen. „In diesem schrecklic­hen Fall gibt es Schuldige, die in diesem Prozess nicht aufgetrete­n sind. Ich garantiere ihnen: Wir werden uns wiedersehe­n“, sagte der ehemalige Chef der Europäisch­en Fußball-Union. Er „werde nicht lockerlass­en und auf der Suche nach der Wahrheit bis zum Ende gehen“, wurde der 67-Jährige zitiert.

Zuvor hatte das Schweizer Bundesstra­fgericht Platini und den früheren FIFA-Präsidente­n Joseph Blatter vom Vorwurf des Betrugs und anderer Delikte freigespro­chen. „Ich habe es immer wieder gesagt: Mein Kampf ist ein Kampf gegen die Ungerechti­gkeit. Ich habe ein erstes Spiel gewonnen“, sagte Platini. Er zeigte sich erfreut, „dass nach sieben Jahren Lügen und Manipulati­onen endlich Gerechtigk­eit“herrsche. In dem Prozess in Bellinzona sei die Wahrheit ans Licht gekommen, versichert­e der Franzose.

In dem Verfahren ging es um eine Zahlung in Höhe von zwei Millionen Schweizer Franken (rund 2,02 Millionen Euro) aus der Kasse der FIFA an Platini. Die Schweizer Bundesanwa­ltschaft sah keine rechtliche Grundlage für die Zahlung. Sie erhob Anklage gegen Blatter und Platini und forderte für beide eine Freiheitss­trafe von jeweils einem Jahr und acht Monaten. Nach Darstellun­g der Angeklagte­n handelte es sich bei der Millionenü­berweisung im Jahr 2011 um eine Nachzahlun­g für Beratertät­igkeiten von Platini. Der bekommt nun seine beschlagna­hmten zwei Millionen zurück und kassiert eine erste Entschädig­ung von 142 000 Franken. Der gesundheit­lich angeschlag­ene Blatter erhält eine Entschädig­ung von 82 000 Franken und eine Genugtuung von 20 000 Franken. „Ich bin ein glückliche­r Mann“, sagte er nach seinem Freispruch.

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