Solide speisen im Parkrestaurant, wo die Bäume rauschen
Wenn ein heißer Tag zu Ende geht, und ein laues Lüftchen durch die Bäume weht, ist genau die richtige Zeit, um sich auf der Terrasse des Parkhotels Jordanbad in Biberach niederzulassen. Das äußert gepflegte Parkrestaurant besitzt viele Plätze, die sich teilweise komplett im Freien oder im Vorbau befinden, der große und zum Park hin zu öffnende Glasfronten besitzt. Mobiliar und Dekoration sind von moderner Geradlinigkeit mit einer Prise Eleganz. Die emsigen Menschen im Service tragen klassisch schwarzen Rock oder schwarze Hose in Kombination mit weißem Oberteil. Ihre stetige Präsenz schafft eine angenehme Atmosphäre des Umsorgtseins. Hausgebackenes Brot mit Butter, Kräutersalz und Olivenöl duften vor sich hin und regen den Appetit aufs Menü an.
Die Karte wartet mit leichten Gerichten auf, die der saisonalen Lebensart entsprechen. Darüber hinaus geht’s mitten in Oberschwaben natürlich nicht ohne schwäbische Leibspeisen, wobei darauf geachtet wird, dass sie nie überladen oder gar derb anmuten. Um die Abläufe bei größerem Andrang zu vereinfachen, setzt das Parkrestaurant bei Salaten und Vorspeisen auf ein Büffet. Dort existieren bisweilen ungewöhnliche Mischungen nebeneinander. Etwa ein solider schwäbischer Kartoffelsalat in Nachbarschaft zu mediterranem Grillgemüse. Oder Oliven unweit einer Platte mit Sushi-Rollen, in denen neben Reis auch Avocado verarbeitet ist. Ein krauser FriséeSalat knuspert frisch in Verbindung mit sahnigem Hausdressing. Der Sushi-Versuch ist allerdings weitestgehend geschmacksfrei. Wunderbar würzig und erfrischend indes der Selleriesalat. Insgesamt ein erfreuliches Angebot mit schöner Vielfalt.
Als sommerliches Intermezzo serviert der Kellner ein deutlich säuerliches Zitronen-Sorbet, um den Gaumen vor dem Hauptgang zu neutralisieren, der wahlweise aus Zander oder Schweinefilet besteht. Im direkten Vergleich zeigt sich deutlich, dass der Fisch hinter dem Schwein zurückbleibt. Er ist etwas trocken, weil zu lange gegart, ihm fehlt darüber hinaus ein würziges Grundgerüst. Auch das an sich schön dazu gedachte Risotto wirkt in seiner aromatischen Ausgestaltung zu brav, vor allem mangelt es an Salz. Da ist das Schweinefilet im Speckmantel eine deutlich rundere Angelegenheit. Die Medaillons sitzen auf einer kräftig einreduzierten Soße mit rustikaler Röstnote. Das Fleisch ist zart und hat einen angenehmen Biss. Gebratene Schupfnudeln passen sehr gut dazu. Eindrücklich, weil lange geschmort und im Geschmack sehr konzentriert, ist das Kraut mit Chili. Dort klingt im Nachhall eine angenehme Schärfe mit, was zeigt, dass die Küche in der Lage ist, ausbalanciert und differenziert zu würzen.
Zum guten Abschluss des Menüs steht noch einmal der Gang an ein Büffet an – diesmal mit Käse und Desserts. Dort locken unter anderem Panna cotta, frische Erdbeeren und Schokoladenmousse. Eine hübsche Käseauswahl mit Brie und Bergkäse, wozu Feigensenf und Walnüsse perfekt passen, schließt den Magen, während sich langsam die Nacht über dem Park senkt. So, als ob der Vorhang fällt über diesen schönen Abend.
Parkrestaurant im
Parkhotel Jordanbad
Im Jordanbad 7
88400 Biberach
Tel. 07351-343300 www.jordanbad.de
Geöffnet täglich, durchgehend warme Küche 12 Uhr bis 21.30 Uhr, je nach Tageszeit Mittags-, Abendoder kleine Karte. Hauptgerichte 18,50-32 Euro, Menü 42 Euro.
Weitere „Aufgegabelt“-Folgen: www.schwäbische.de/aufgegabelt