„Afrikatag“hilft Kindern in Uganda
In Munderkingen stehen am 12. März Projekte der Ugandainitiative im Blickpunkt – Drei Gäste berichten über Situation vor Ort
(khb/reis) - Die Ugandainitiative KAB/CWM Bukoto-Schwaben feiert in diesem Jahr ihr 20-jähriges Bestehen – und lädt aus diesem Anlass zum „Afrikatag“am Sonntag, 12. März, im Gemeindehaus St. Michael in Munderkingen ein. Dabei werden drei Gäste aus Uganda in Wort und Bildern über die aktuellen Projekte und die Situation vor Ort berichten. Der Erlös der Veranstaltung kommt direkt den Menschen in Bukoto und der Nachbargemeinde Bbuuliro, vor allem den Kindern, zugute.
Am Dienstag sind Mercy Mulindwa, Pfarrer in den ugandischen Gemeinde Bukoto und Bbuuliro, seine Schwester Rith Namulindwa und Anthony Ssenyonga, Lehrer an der Secondary-School in Bukoto und Kontaktperson der Ugandainitiative, in Deutschland angekommen. Zwei Wochen lang werden sie, begleitet von Mitgliedern der Ugandainitiative, hier Land und Leute kennenlernen. Am Mittwochabend wurden die drei Gäste von Vize-Bürgermeister Waldemar Schalt, Pfarrer Thomas Pitour und Claudia Knäuer, Vorsitzende des Kirchengemeinderats, im Namen der bürgerlichen und der Kirchengemeinde begrüßt.
Waldemar Schalt betonte die seit 20 Jahren bestehende Patenschaft der Ugandainitiative, die in Bukoto „viele segensreiche Projekte auf den Weg gebracht“habe. „Mit Weitblick hat Ottmar Roth damals diese Entwicklung angestoßen. Mit Hilfe aus Munderkingen und der Region konnten viele Zeichen gesetzt werden“, sagte Schalt und nannte ein Schweinezucht-Projekt, ein Brennholz-Projekt, den Bau eines Waisenhauses und die Förderung einer Schule als Beispiele. „Alle Spenden sind in Bukoto gut angelegt und werden dort dafür verwendet, Kindern ein lebenswertes Leben zu ermöglichen.“
Shegame Schaller, die mit Ottmar Roth im Herbst in Uganda war, übernahm die Übersetzung für die Gäste. Auch als Ottmar Roth betonte, dass Bildung die einzige Zukunft der Kinder in Uganda sei. „Wir sind dankbar und glücklich, die große Hilfe unserer Freunde in Munderkingen zu bekommen“, sagte Anthony Ssenyonga, der an der aus Munderkingen unterstützten Schule unterrichtet. Obwohl der ugandische Staat sich nicht um die Bildung kümmere, könne
dank der Spenden der Schulbesuch in Bukoto und sogar eine spätere Berufsausbildung ermöglicht werden. „Auch Waisenkindern, die sonst auf der Straße landen würden“, so Ssenyonga.
Bei ihrem erstmaligen Aufenthalt in Deutschland wollen die drei Besucher möglichst viel über das Leben im Schwabenland erfahren. „Es ist sehr schön hier, alles so sauber und gepflegt“, schilderte Rita Namulindwa am Donnerstag bei einem Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“ihre ersten Eindrücke, die sie so zusammenfasst: „Es ist alles anders als in Uganda.“Auch das Wetter. „Es ist kalt hier“, ergänzte Anthony Ssenyonga mit einem Augenzwinkern. Zu ihrem Programm zählen neben Ausflügen ins Allgäu, an den Bodensee oder nach Ulm auch der Besuch eines Fußball-Bundesligaspiels in der Mercedes-Benz-Arena in Stuttgart
sowie Besichtigungen des Liebherr-Werks in Ehingen und der Sammelzentrale der Aktion Hoffnung in Laupheim.
Großes Interesse zeigen die Besucher auch am Leben der Kinder in Deutschland. So werden sie sich eine Schule in Ehingen anschauen. Geplant ist auch eine Begegnung mit Kindern der evangelischen Kirchengemeinde Rottenacker, die Geld für Waisenkinder aus Bukoto gespendet haben, die sich nun wiederum mit kleinen selbst gebastelten Präsenten aus Uganda bedanken wollen. Wer die Gäste aus Uganda treffen und im Gespräch kennenlernen möchte, hat dazu bereits am
heutigen Freitag auf dem Munderkinger Wochenmarkt Gelegenheit. Dort bauen sie einen Infostand auf, verkaufen kleine selbst gefertigte Schmuckgegenstände und sammeln Spenden für ihre Projekte. Im Fokus ihrer Reise freilich steht der „Afrikatag 2023“, der am Sonntag, 12. März, im Gemeindehaus St. Michael in Munderkingen gefeiert wird. Morgens ab 10.30 Uhr werden die Pfarrer Thomas Pitour und Mercy Mulindwa einen Festgottesdienst in der Pfarrkirche St. Dionysius zelebrieren, zu dem der Frauenchor PiCanto singen wird. Ab 12 Uhr wird im Gemeindehaus ein von der Klosterküche Untermarchtal
zubereitetes afrikanisches Mittagessen serviert. Ab etwa 13.30 Uhr werden die Gäste aus Uganda nicht nur von ihrem Land, den Kindern in Bukoto und den Projekten der Ugandainitiative erzählen, sondern auch Musik und Tanz aus ihrem Heimatland präsentieren. Ab etwa 15 Uhr gibt es Kaffee und Kuchen sowie musikalische Unterhaltung von der Gruppe „Worship“. Ottmar Roth, Vorsitzender der Ugandainitiative KAB/ CWM Bukoto-Schwaben, betont, dass Interessierte, die zum Gottesdienst oder Mittagessen nicht kommen können, auch nur zum Kaffee am Nachmittag willkommen sind. Kuchen gibt es auch zum Mitnehmen.
„Alle Spenden sind in Bukoto gut angelegt und werden dort dafür verwendet, Kindern ein lebenswertes Leben zu ermöglichen.“Waldemar Schalt