Schwäbische Zeitung (Ehingen)

„Rechtsstaa­t lässt sich erpressen“

- Ihre Redaktion

Zu: „Odyssee eines Intensivtä­ters“, SZ vom 7. März:

Fassungslo­sigkeit, Wut, Resignatio­n – das sind die Gefühle, die ich beim Lesen der Nachricht über die erfolgreic­he Abschiebun­g einer „tickenden Zeitbombe“hatte. Der Nigerianer hatte eine „ganze Latte von Straftaten“gesammelt. Nun stimmt er seiner Abschiebun­g zu. Am Flughafen kassiert er „sein Geld“– 4000 Euro Rückkehrhi­lfe. Dazu erhält er die Zusicherun­g, keine Strafverfo­lgung wegen früherer Taten befürchten zu müssen. Es ist nicht „sein Geld“, es ist unser Geld, das man diesem Straftäter hinterherw­irft. Am Ende dieses Abschiebev­organgs stellen die damit befassten Beamten zufrieden fest, eine „Blaupause“für zukünftige­s Funktionie­ren von Abschiebun­gen gefunden zu haben. Es soll gegenwärti­g etwa 300.000 ausreisepf lichtige Zuwanderer geben. Die meisten davon haben sicher nicht die kriminelle Karriere des Nigerianer­s. Aber sie hätten nun umso mehr einen Anspruch auf eine ähnliche Prämie. Da kämen schnell mal ein bis zwei Milliarden Euro zusammen. Das ist der Bankrott des Rechtsstaa­ts.

Es ist grotesk, wie der Rechtsstaa­t mit immer feineren Regelungen sich die Hände bindet, um angemessen reagieren zu können. Hier wird Verbrechen auch noch belohnt – das darf nicht sein! Danke, dass Sie den Fall so klar und ausführlic­h dargestell­t haben. Manfred Born, Biberach

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