„Lieber Müll sammeln statt mähen“
Zu: „Mikroplastik gefährdet Süßwasser“, SZ vom 9. März:
Jetzt ist es endlich wieder so weit. Die Blümlein strecken ihre Köpfe der wärmenden Sonne entgegen, die Vögel singen sich die Hälse lang und das Gras sprießt. Für manche Mitmenschen schießt es zu schnell und zu hoch. Man muss nun der Natur wieder beibringen, wie sie zu wachsen hat. Dieser Arbeitsauftrag gilt für Leute im Garten als auch für die Mitarbeiter der Bauhöfe und Straßenmeistereien. Allerdings macht das Frühlingserwachen auch den Müllberg, welcher sich allerorten angesammelt hat, sichtbar. Deutschland war immer so stolz auf seine Sauberkeit. Schon traurig, was aus unserem sauberen Ruf geworden ist.
Die ausrückenden Mähschwadronen beseitigen nicht nur störenden Wildwuchs, sondern auch den Müll am Straßenrand. Schaut man allerdings genauer hin, wird klar, dass dieser nur optisch entsorgt wird, denn alles landet als Müllgeschnetzeltes unter dem Schnittgut im Straßengraben. Es ist in Zeiten von Kostenersparnis und Personalknappheit sicherlich schwierig, den Müll vor Mähaktionen aufzulesen, aber dennoch wäre es wichtig. Nicht nur unsere Umwelt, auch unsere Gesundheit steht auf dem Spiel, ist doch Mikroplastik längst im letzten Winkel unserer Erde und in unserer Nahrung angekommen. Deshalb: Lieber einmal weniger mähen und dafür vorher Müll sammeln!
Uli Beer, Ravensburg
Zum Verbrenner-Aus:
Politische Erkenntnisse und Vorgaben bezüglich den klimaneutralen Energien sind leider oft Halbwahrheiten ohne globale Weitsicht. Bei aller Anerkennung und Begeisterung für neue Technologien bleibt doch immer die Frage, wie umweltfreundlich sind sie denn tatsächlich, wenn man alle Fakten auf den Tisch legt? Außer ein paar wissenschaftlichen Studien, die da schon mal aufhorchen lassen, scheint das Interesse an einem ungeschminkten Vergleich zu konventioneller Technik sehr gering zu sein. Wenige hinterfragen, was ihnen da tagtäglich von laienhaften Politikern vorgebetet wird und viel zu wenig Ingenieure und Techniker, die wirklich etwas davon verstehen, bekommen die Aufmerksamkeit, die sie verdient hätten.
Ulli Messmer, Lindau
Zu: „Black ist beautiful“, SZ vom 8. März:
Der Kampf von Martin Luther King zur Gleichberechtigung von Schwarzen war wegweisend und hat viel bewirkt. Die Bilderwerke
von Faith Ringgold als Afroamerikanerin thematisieren die Gleichberechtigung zwischen Schwarzen und Weißen. 2023 sind Schwarze in Werbekampanien für Möbel, Kleidung, Kosmetik präsent und anerkannt. Das ist gut so. Gerade deshalb wundert es mich, dass in Deutschland mit seiner christlichen Kultur der schwarze Mohr zu Weihnachten aus den Krippen entfernt wird. Dass die Heiligen Drei Könige ohne schwarzen Kaspar (oder Melchior – da streiten sich die Geister), der den afrikanischen Kontinent repräsentiert, auskommen müssen. Aus Diskriminierungsgründen. Den Mohren darzustellen, wird als Rassismus bezeichnet. Die schwarze Babypuppe darf nicht mehr verkauft werden. Black ist beautiful?
Kein Kind will als schwarzer Sternsinger, der sich schwarz schminken lassen soll, unterwegs sein. Die Sternsinger sind ohne schwarzen Melchior unterwegs! Da unterscheidet sich „black“in hochgelober Kultur von „black“in Traditionen. Ich wünsche mir, dass sich auch da endlich Einsehen einstellt und der schwarze Melchior oder Kaspar für Afrika wieder existieren kann.
Karin Hofmann, Aalen
Zum Sabotageakt auf die NordStream-Pipeline:
Ich gehe davon aus, dass Scholz auf seiner USA-Reise den Sabotageakt auf die Nord-Stream-Pipeline angesprochen hat. Diese geheimdiplomatische Reise passt ja zum Verschweigen dieses Vorfalles.
Auf die Veröffentlichung des US-Journalisten Seymour Hersh, dass es die USA in Zusammenarbeit mit dem norwegischen Militär waren, die hier eine Infrastruktureinrichtung der Bundesrepublik zerstört haben, wird fast nirgendwo eingegangen. Aber Hershs Erzählung, wie es gewesen ist, scheint plausibel! Die Auf klärung scheint hier aber nicht weiter zu interessieren, die Demütigung wird einfach hingenommen. Mich stützt es in meiner Vermutung, dass es wirklich die befreundeten Verbündeten waren, die sich in einem kriegerischen Akt gegen unsere Energieversorgung gerichtet haben. Was das für uns bedeutet und wie wir damit politisch umgehen ist die Frage, die bleibt.
Ulrich Mayer, Tuttlingen