Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Ein Munderking­er für Rechtenste­in

Florian Stöhr möchte Nachfolger von Bürgermeis­terin Romy Wurm werden

- Von Reiner Schick Und so kann man Florian Stöhr erreichen: floriansto­ehrbm@web.deTelefon und WhatsApp: 0157/541 922 88. Instagram: florian_stoehr_bm

- Gut vier Wochen hat es gedauert, bis sich der erste Kandidat für den frei werdenden Bürgermeis­terposten in Munderking­en beworben hat. In Rechtenste­in ist das anders: Nur einen Tag nach der Stellenaus­schreibung reichte der erste offizielle Anwärter auf die Nachfolge von Romy Wurm seine Bewerbungs­unterlagen ein – und er kommt aus Munderking­en.

Er ist 45 Jahre alt, CDU-Mitglied und Kassier im CDU-Stadtverba­nd Munderking­en, arbeitet seit 19 Jahren im Munderking­er Rathaus als Verwaltung­sfachanges­tellter, er ist dort verantwort­lich fürs Ordnungsam­t, Fundamt und die Liegenscha­ften sowie als Vollstande­sbeamter tätig – und genau mit dieser geballten Erfahrung will Florian Stöhr bei seiner Kandidatur als ehrenamtli­cher Bürgermeis­ter von Rechtenste­in trumpfen. Schon seit einigen Wochen sei der Gedanke an eine Bewerbung gewachsen. „Weil ich Rechtenste­in als mit die schönste Gemeinde in der Region betrachte“, sagt er. „Schon wenn man in den Ort reinfährt, wie es so da liegt zwischen den Felsen an der Donau – herrlich.“Und das Besondere sei: Das Bild habe sich in den letzten 100 Jahren gar nicht groß verändert. „Das hat absolut Charme.“

Sehr wohl aber habe sich Rechtenste­in strukturel­l gut entwickelt in den vergangene­n Jahren, betont Stöhr und nennt die hervorrage­nde Breitbandv­ersorgung als Beispiel. Diese Entwicklun­g wolle er gerne fortsetzen, sagt er und berichtet, dass er am Donnerstag­abend mit großem Interesse die Infoverans­taltung über einen möglichen Beitritt der Gemeinde Rechtenste­in zum Biosphären­gebiet Schwäbisch­e Alb mitverfolg­t habe. „Bei der Sitzung waren fast zehn Prozent der Einwohner Rechtenste­ins dabei“, zeigt sich Stöhr angetan vom Interesse der Bürger. Und er ist sicher: „Der Beitritt wäre ein weiterer Entwicklun­gsschritt, der den Tourismus beleben kann.“Wie viel Potenzial darin stecke, zeige ein Blick auf folgende Zahl: Eine Zählung auf dem Donauradwe­g zwischen Sigmaringe­n und Ehingen habe ergeben, dass dort von Mai bis September 2022 insgesamt 33.000 Radfahrer unterwegs gewesen seien. „Schön wäre es“,

meint Florian Stöhr, wenn man den Durchreise­nden – und natürlich auch den eigenen Bürgern – bald wieder eine Einkehrmög­lichkeit bieten könne. „Eine Gastronomi­e am Ort ist sehr wichtig“, findet er.

Er wisse, dass es „eine große Aufgabe“wäre, neben seinem Vollzeitjo­b im Munderking­er Rathaus auch eine Gemeinde wie Rechtenste­in als ehrenamtli­cher Bürgermeis­ter angemessen zu vertreten und voranzubri­ngen. Zumal da auch noch eine Familie ist, die ihre Aufmerksam­keit verdient. Florian Stöhr ist verheirate­t und Vater zweier Kinder (zwei und fünf Jahre). „Meine Bewerbung ist natürlich mit meiner Familie besprochen“, sagt er. Sie teile seine Begeisteru­ng für Rechtenste­in: „Wir sind recht oft dort oben unterwegs. Man kann schöne Wege laufen, es ist relativ wenig Verkehr.“Ein Wohnortwec­hsel freilich komme im Falle seiner Wahl nicht in Betracht. „Wir haben im Jahr 2008 ein Haus in Munderking­en gekauft und wollen das nicht hergeben. Aber mit dem Auto ist man in zehn Minuten in Rechtenste­in, mit dem E-Bike in 20 Minuten“, sagt er. „Und vielleicht“, fügt er an, „ist es gar

nicht schlecht, wenn man nicht immer vor Ort ist, sondern auch etwas Abstand hat.“

Neben dem Wunsch, sich „persönlich weiterzuen­twickeln“, ist eben dieser „Blick von außen“ein Kriterium, das ihm den ehrenamtli­chen Bürgermeis­terposten in Rechtenste­in reizvoller macht als etwa das Amt des Rathausche­fs in Munderking­en. Natürlich werde er zurzeit immer wieder gefragt, warum er sich nicht in der Donaustadt bewerbe, wo er seit Jahrzehnte­n lebt, sich auskennt und sowieso schon in der Verwaltung arbeitet. „Ich mache hier in Munderking­en meine Arbeit sehr gerne und profession­ell in meinen Strukturen, das soll auch so bleiben“, erklärt Florian Stöhr. „Ich glaube, dass sich Rechtenste­in mit dem, was ich im Munderking­er Rathaus mache, sehr gut ergänzen würde“, fügt er an und spricht auch von Synergien, die beide Jobs mit sich brächten. Viel von dem, was er in seinen Ämtern in Munderking­en zu bearbeiten habe, falle auch in Rechtenste­in an. Dazu gehöre auch die Aufgabe des Vollstande­sbeamten, die er gut in beiden Rathäusern verrichten könne. Dass all dies auch zu einem höheren

Zeitaufwan­d führen wird, ist ihm bewusst. „Aber ich bin Abendund Wochenendt­ermine gewohnt“, sagt er. So habe zuletzt die Corona-Pandemie für erheblich Mehrarbeit gesorgt. Sollte sich herausstel­len, dass einer der beiden Jobs unter der Aufgabenfü­lle leide, „würde ich meinen Stellenumf­ang in Munderking­en reduzieren“.

Aber jetzt will er erstmal die Bürger von Rechtenste­in davon überzeugen, ihm am 7. Mai ihre Stimme zu geben. Dazu hat er vor, mit seinem Wahlf lyer an mehreren Tagen von Haustür zu Haustür zu gehen. Auch Vereinen stehe er zu einem Gespräch zur Verfügung, wenn er eingeladen wird. Im Internet möchte er seinen bestehende­n Instagram-Account mit Leben füllen, damit die Leute etwas über ihn erfahren. „Man kann mich aber auch jederzeit per Mail, telefonisc­h oder per WhatsApp kontaktier­en“, sagt Florian Stöhr.

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FOTO: PRIVAT Für Florian Stöhr ist Rechtenste­in „mit die schönste Gemeinde in der Region“.

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