Biberacher Anwohner ärgern sich über Raser
Auf der innerstädtischen B 312 sowie in Ulmer und Memminger Straße wird immer wieder zu schnell gefahren
(gem) - Halten sich viele Auto- und Lastwagenfahrer nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzungen auf der innerstädtischen B 312 sowie in der Ulmer und Waldseer Straße? Diese Kritik war bei der Infoveranstaltung zum Lkw-Durchfahrtsverbot in der vergangenen Woche von Anwohnern gleich mehrfach zu hören. Auf Nachfrage hat die Stadt dazu Zahlen mitgeteilt und über ihre weiteren Pläne informiert.
Seit Anfang November 2022 gilt im Straßenzug Riedlinger Straße/Felsengartenstraße/Saulgauer Straße/Kolpingstraße/ Theaterstraße ganztägig Tempo 30. „Das hat doch keinen Wert“, kritisierte eine Anwohnerin aus der Theaterstraße bei der Infoveranstaltung diese Maßnahme.
Vor allem mehrere Autofahrer, die aus Richtung Marktplatz in die Theaterstraße einfahren, würden sich nicht an das vorgeschriebene Tempo 30 halten. „Viele davon sind Poser“, sagte die Frau.
Auch andere Besucher der Veranstaltung zweifelten an der Sinnhaftigkeit der Tempo-30-Regelung. An der Tankstelle in der Riedlinger Straße, wo die Geschwindigkeitsbegrenzung endet, sei ein neuer Lärmschwerpunkt entstanden, weil dort jetzt jeder Gas gibt“, so der Pächter der Tankstelle.
Im Übrigen bringe Tempo 30 nichts, wenn es nicht auch kontrolliert werde, meinte ein weiterer Besucher.
Die Stadtverwaltung hat sich damit bisher zurückgehalten – mit Absicht. „Eine Kontrolle der Tempo-30-Zonen fand bislang nicht statt, da wir wie angekündigt den Verkehrsteilnehmern ausreichend Zeit lassen wollten, sich auf die neue Situation einzustellen“, so Andrea Appel, Pressesprecherin der Stadt. Sie kündigt an: „Wir werden aber noch in der ersten Monatshälfte Geschwindigkeitskontrollen durchführen.“
Für Ärger bei den Anwohnern der Ulmer und Memminger Straße sorgt, dass sich offenbar auch dort viele Verkehrsteilnehmer nicht an das dort geltende Tempo
50 halten. Hier hat die Stadtverwaltung aktuelle Zahlen. So gab es in der Ulmer Straße am 28. Februar zwischen 10.49 Uhr bis 16.03 Uhr Geschwindigkeitsmessungen des Verkehrs aus Richtung Memminger Straße in Fahrtrichtung Sandgrabenstraße. Von 2285 gemessenen Fahrzeugen wurden 68 beanstandet. Dabei fuhren neun Beanstandete zwischen 16 und 20 Stundenkilometer zu schnell. Die übrigen Beanstandeten lagen darunter. „Sie liegen damit noch im Bereich einer Verwarnung, müssen also maximal 55 Euro bezahlen“, so Appel.
In der Memminger Straße wurde am 1. März zwischen 13.13 und 16.32 Uhr aus Richtung
Hans-Liebherr-Straße in Fahrtrichtung Ulmer Straße gemessen. Von 1618 Fahrzeugen waren dabei 51 zu schnell.
Davon lagen 43 Beanstandete im Verwarnungsgeldbereich, vier Beanstandete im Bußgeldbereich. Drei davon fuhren zwischen 16 und 20 km/h zu schnell und erhalten einen Bußgeldbescheid, Ein Beanstandeter lag im Bereich 21 bis 25 km/h mit der Überschreitung. „Das bedeutet ein Bußgeld von 115 Euro und einen Punkt“, so Appel. In der Memminger und der Ulmer Straße gebe es laut Stadtverwaltung regelmäßig Geschwindigkeitskontrollen. „Das heißt so alle zwei bis drei Wochen“, sagt die Pressesprecherin.