Mit Gänsehaut zurück
Abend bei Juventus hinterlässt Eindruck bei Freiburg
(dpa) - Der schnelle Wechsel vom Europapokal-Glamour zum Bundesliga-Alltag wird eine Herausforderung. Da war sich der Reisetross des SC Freiburg nach der 0:1 (0:0)-Niederlage im Achtelfinal-Hinspiel der Europa League bei Juventus Turin einig. Drei Tage nach ihrem Auftritt im schmucken und stimmungsvollen Stadion des italienischen Rekordmeisters sind die Badener am Sonntag (15.30 Uhr/DAZN) gegen die TSG Hoffenheim gefordert. Wieder vier Tage später steht das Rückspiel gegen Juve an. Der SC zwischen Hoffen und Hoffenheim. Zwischen einer Fußball-Weltmarke und kriselnden Kraichgauern. „Wir sollten das schon schaffen“, sagte Mittelfeldspieler Maximilian Eggestein über den Spagat.
Das bislang größte internationale Spiel ihrer Vereinsgeschichte hat bei den Freiburgern bleibenden Eindruck hinterlassen – und eine Chance aufs Weiterkommen. Eine „richtige Gänsehaut“habe er bei der prickelnden Atmosphäre in Turin bekommen, berichtete Stürmer Lucas Höler. „Es war ein Wahnsinnserlebnis“, sagte Kapitän Christian Günter. Noch lange nach Abpfiff hatten die Fans die Breisgauer gefeiert. Das hatten sich die Profis nach ihrer couragierten, wenn auch harmlosen Vorstellung verdient.
Die Hoffnung auf den Viertelfinal-Einzug lebt noch. „Mit dem Ergebnis werden wir alles dafür tun, dass wir vielleicht am Ende
die Sensation schaffen“, sagte Trainer Christian Streich. Weltmeister Ángel Di María hatte in Turin den Unterschied gemacht. Der Argentinier war der auffälligste Mann und Schütze des entscheidenden Tors in der 53. Minute. Sein Spiel sei „eine Augenweide“und ein „Genuss“lobte Streich Juves Matchwinner.
Sie selbst hingegen müssten an ihrer Passgenauigkeit und der Strafraumbesetzung arbeiten. „Es wäre schön gewesen, wenn wir den einen oder anderen Ball gefährlicher ins Zentrum gebracht hätten“, sagte Streich. „Eigentlich war ich der Einzige, der vorne in der Box war“, monierte Höler.
Dem Angreifer war ein Tor aberkannt worden, weil Teamkollege Matthias Ginter den Ball zuvor mit den Händen berührt hatte (64.). „Handspiel war es, Absicht nicht“, kommentierte Ginter die Szene. Doch bevor es wieder um Gloria geht, steht erst einmal Alltag an. „Kräfte bündeln“und „Köpfe freikriegen“lautet die Devise von Streich vor der Partie gegen den Krisenclub Hoffenheim.