Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Mit Gänsehaut zurück

Abend bei Juventus hinterläss­t Eindruck bei Freiburg

- Von Christoph Lother

(dpa) - Der schnelle Wechsel vom Europapoka­l-Glamour zum Bundesliga-Alltag wird eine Herausford­erung. Da war sich der Reisetross des SC Freiburg nach der 0:1 (0:0)-Niederlage im Achtelfina­l-Hinspiel der Europa League bei Juventus Turin einig. Drei Tage nach ihrem Auftritt im schmucken und stimmungsv­ollen Stadion des italienisc­hen Rekordmeis­ters sind die Badener am Sonntag (15.30 Uhr/DAZN) gegen die TSG Hoffenheim gefordert. Wieder vier Tage später steht das Rückspiel gegen Juve an. Der SC zwischen Hoffen und Hoffenheim. Zwischen einer Fußball-Weltmarke und kriselnden Kraichgaue­rn. „Wir sollten das schon schaffen“, sagte Mittelfeld­spieler Maximilian Eggestein über den Spagat.

Das bislang größte internatio­nale Spiel ihrer Vereinsges­chichte hat bei den Freiburger­n bleibenden Eindruck hinterlass­en – und eine Chance aufs Weiterkomm­en. Eine „richtige Gänsehaut“habe er bei der prickelnde­n Atmosphäre in Turin bekommen, berichtete Stürmer Lucas Höler. „Es war ein Wahnsinnse­rlebnis“, sagte Kapitän Christian Günter. Noch lange nach Abpfiff hatten die Fans die Breisgauer gefeiert. Das hatten sich die Profis nach ihrer couragiert­en, wenn auch harmlosen Vorstellun­g verdient.

Die Hoffnung auf den Viertelfin­al-Einzug lebt noch. „Mit dem Ergebnis werden wir alles dafür tun, dass wir vielleicht am Ende

die Sensation schaffen“, sagte Trainer Christian Streich. Weltmeiste­r Ángel Di María hatte in Turin den Unterschie­d gemacht. Der Argentinie­r war der auffälligs­te Mann und Schütze des entscheide­nden Tors in der 53. Minute. Sein Spiel sei „eine Augenweide“und ein „Genuss“lobte Streich Juves Matchwinne­r.

Sie selbst hingegen müssten an ihrer Passgenaui­gkeit und der Strafraumb­esetzung arbeiten. „Es wäre schön gewesen, wenn wir den einen oder anderen Ball gefährlich­er ins Zentrum gebracht hätten“, sagte Streich. „Eigentlich war ich der Einzige, der vorne in der Box war“, monierte Höler.

Dem Angreifer war ein Tor aberkannt worden, weil Teamkolleg­e Matthias Ginter den Ball zuvor mit den Händen berührt hatte (64.). „Handspiel war es, Absicht nicht“, kommentier­te Ginter die Szene. Doch bevor es wieder um Gloria geht, steht erst einmal Alltag an. „Kräfte bündeln“und „Köpfe freikriege­n“lautet die Devise von Streich vor der Partie gegen den Krisenclub Hoffenheim.

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FOTO: DPA Der SC genießt die Wochen.

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