Verdi weitet Streiks über Ulm hinaus aus
Über fast zwei Wochen wurde an verschiedener Stelle zum Warnstreik aufgerufen
(sz) - Die Warnstreiks in Ulm gehen weiter - und werden auf die Region ausgeweitet. Bereits seit wenigen Wochen legen in der Stadt die einzelnen Abteilungen immer wieder ihre Arbeit nieder. Zum zweiten Mal war am Freitag etwa wieder der Entsorgungsbetrieb betroffen, Müll blieb stehen. Bestreikt wurde die Stadtreinigung, der Tiergarten blieb zu und auch im Theater arbeitete am Morgen niemand. Verdi will seine Warnstreiks jetzt ausweiten, etwa in Ehingen soll im Klinikum gestreikt werden.
Auch Ulm ist von weiteren Warnstreiks betroffen. Verdi fordert in der laufenden Tarifrunde für die 2,5 Millionen Beschäftigen bei Bund und Kommunen eine Erhöhung
des Gehalts. Mindestens sollen das 500 Euro monatlich sein. Mit dem vorgelegten Angebot in der zweiten Verhandlungsrunde Ende Februar zeigte sich die Gewerkschaft nicht zufrieden. Die dritte Verhandlungsrunde ist am 27. März geplant. Bis dahin kann es laut Verdi auch im Raum Ulm durchaus noch zu weiteren Warnstreikt kommen. Gestreikt wurde in der vergangenen Woche bereits in den Kindertagesstätten der Stadt. Auch die ITAbteilung hatte gestreikt. Für Aufsehen hatte darüber hinaus Anfang März der Zusammenschluss eines Warnstreiks von Mitarbeitern im ÖPNV mit Klimademonstranten gesorgt.
An einem Freitag wurde so auch in Ulm der Nahverkehr der Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm (SWU) bestreikt, gleichzeitig gingen Unterstützer von Fridays for Future und der Letzten Generation auf die Straße. Einen solchen Zusammenschluss hatte die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände kritisiert. Hier sei eine Grenze zu politischen Demonstrationen überschritten worden, hieß es.
Kritik an den Warnstreiks gibt es auch aus dem Ulmer Rathaus. Sowohl Oberbürgermeister Gunter Czisch als auch Erster Bürgermeister Martin Bendel bezeichneten die Warnstreiks als unverhältnismäßig.
Doch der nächste Warnstreik ist bereits angekündigt. Am Montag sind in Ulm die Beschäftigen der SWU zum Warnstreik aufgerufen.