Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Mehr Polizeiprä­senz und neue Mülleimer

Wie die Stadt die Probleme in den Ulmer Sedelhöfen beheben will

- Von Andreas Spengler

- Das Stadtquart­ier Sedelhöfe soll sicherer und sauberer werden. Jetzt hat die Stadt bekannt gegeben, wie das funktionie­ren soll. Die Polizei sieht zwar keinen Kriminalit­ätsschwerp­unkt, will aber präsenter werden. Und es soll noch mehr geschehen.

Vermüllung, Drogenkons­um und Pöbeleien: Die Liste an angebliche­n Problemen rund um die Sedelhöfe ist lang. Das belegen auch mehrere Polizeimel­dungen. Im September 2022 musste die Polizei einen 30-jährigen Randaliere­r festnehmen, der auch Passanten angepöbelt hatte. Im Januar betrat ein 48-jähriger Obdachlose­r ein Restaurant mit einem Messer in der Hand und versetzte die Gäste in Angst. Im Februar dieses Jahres fand die Polizei Heroin bei einer 23-Jährigen, ebenfalls bei einer Kontrolle in den Sedelhöfen.

Die Ulmer Polizei sieht dennoch bislang keinen Kriminalit­ätsschwerp­unkt. „Laut Auskunft der Polizei kommt es dort nicht im besonderen Maße zu Verstößen“, teilt die Pressespre­cherin der Stadt Ulm, Marlies Gildehaus, mit. Doch auch bei der Stadt kennt man die Probleme in dem Quartier. Selbst Mitarbeite­r der benachbart­en Bürgerdien­ste hätten bereits darauf hingewiese­n, dass es auf dem Albert-Einstein-Platz immer wieder „übel“aussehe. Und das, obwohl der Platz täglich gereinigt wird. Der Müll aber bleibe das „Kernproble­m“. Und damit einher gehe auch eine „subjektive­s Unsicherhe­itsempfind­en“.

Die Bahnhofsun­terführung und der Albert-Einstein-Platz werden aber schon allein aufgrund ihrer Lage jeden Tag von vielen Personen frequentie­rt. Auch das dürfe nicht vergessen werden, betont Gildehaus. Nun aber will die Stadt die Probleme angehen.

Anfang März fand dazu ein Treffen mit einem Vertreter des Projektent­wicklers DC Developmen­ts, der Parkbetrie­bsgesellsc­haft PBG, der Bürgerdien­ste und der Polizei statt. „Um das subjektive Sicherheit­sgefühl zu verbessern, wurde vereinbart, dass Polizei und Kommunaler Ordnungsdi­enst dort künftig enger bestreifen“, teilt die Stadt Ulm mit. Auch DC Developmen­ts prüfe, ob der Sicherheit­sdienst aufgestock­t werden kann.

Das drängendst­e Problem aber bleibe der Müll. Die städtische­n Entsorgung­sbetriebe planen daher, neue Mülleimer aufzustell­en. Die sogenannte­n Press-Haie können den eingeworfe­nen Müll direkt zusammenpr­essen und daher sehr viel Müll aufnehmen. Einige der Geräte sind bereits in

Ulm im Einsatz unter anderem am Brunnen in der Glöcklerst­raße, auf dem Hans-und-SophieScho­ll-Platz und auf der Donauwiese. Während ein üblicher städtische­r Mülleimer 80 Liter Volumen

fasst, kann der Abfallhai rund 500 bis 700 Liter Abfälle aufnehmen.

Die eingebaute Presse verdichtet den Müll sehr stark, betrieben wird sie von einer eingebaute­n Solaranlag­e. Ist der Mülleimer voll, setzt er automatisc­h ein Signal an die Entsorgung­sbetriebe ab. Einziger Nachteil: Ein Mülleimer kostet je nach Ausführung rund 10.000 Euro.

Überprüft werden sollen auch die Reinigungs­zyklen des AlbertEins­tein-Platzes. Und die Stadt will Gespräche mit den „umliegende­n Lebensmitt­el- und Gastrobetr­ieben“führen. Alle Gesprächst­eilnehmer hätten zudem vereinbart, sich künftig noch enger abzustimme­n und die „Meldewege“weiter zu verbessern, „um auf Veränderun­gen in der Lage rasch reagieren zu können“.

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FOTO: ALEXANDER KAYA Die Ulmer Sedelhöfe sollen sauberer und sicherer werden. Was konkret geplant ist.

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