Mehr Polizeipräsenz und neue Mülleimer
Wie die Stadt die Probleme in den Ulmer Sedelhöfen beheben will
- Das Stadtquartier Sedelhöfe soll sicherer und sauberer werden. Jetzt hat die Stadt bekannt gegeben, wie das funktionieren soll. Die Polizei sieht zwar keinen Kriminalitätsschwerpunkt, will aber präsenter werden. Und es soll noch mehr geschehen.
Vermüllung, Drogenkonsum und Pöbeleien: Die Liste an angeblichen Problemen rund um die Sedelhöfe ist lang. Das belegen auch mehrere Polizeimeldungen. Im September 2022 musste die Polizei einen 30-jährigen Randalierer festnehmen, der auch Passanten angepöbelt hatte. Im Januar betrat ein 48-jähriger Obdachloser ein Restaurant mit einem Messer in der Hand und versetzte die Gäste in Angst. Im Februar dieses Jahres fand die Polizei Heroin bei einer 23-Jährigen, ebenfalls bei einer Kontrolle in den Sedelhöfen.
Die Ulmer Polizei sieht dennoch bislang keinen Kriminalitätsschwerpunkt. „Laut Auskunft der Polizei kommt es dort nicht im besonderen Maße zu Verstößen“, teilt die Pressesprecherin der Stadt Ulm, Marlies Gildehaus, mit. Doch auch bei der Stadt kennt man die Probleme in dem Quartier. Selbst Mitarbeiter der benachbarten Bürgerdienste hätten bereits darauf hingewiesen, dass es auf dem Albert-Einstein-Platz immer wieder „übel“aussehe. Und das, obwohl der Platz täglich gereinigt wird. Der Müll aber bleibe das „Kernproblem“. Und damit einher gehe auch eine „subjektives Unsicherheitsempfinden“.
Die Bahnhofsunterführung und der Albert-Einstein-Platz werden aber schon allein aufgrund ihrer Lage jeden Tag von vielen Personen frequentiert. Auch das dürfe nicht vergessen werden, betont Gildehaus. Nun aber will die Stadt die Probleme angehen.
Anfang März fand dazu ein Treffen mit einem Vertreter des Projektentwicklers DC Developments, der Parkbetriebsgesellschaft PBG, der Bürgerdienste und der Polizei statt. „Um das subjektive Sicherheitsgefühl zu verbessern, wurde vereinbart, dass Polizei und Kommunaler Ordnungsdienst dort künftig enger bestreifen“, teilt die Stadt Ulm mit. Auch DC Developments prüfe, ob der Sicherheitsdienst aufgestockt werden kann.
Das drängendste Problem aber bleibe der Müll. Die städtischen Entsorgungsbetriebe planen daher, neue Mülleimer aufzustellen. Die sogenannten Press-Haie können den eingeworfenen Müll direkt zusammenpressen und daher sehr viel Müll aufnehmen. Einige der Geräte sind bereits in
Ulm im Einsatz unter anderem am Brunnen in der Glöcklerstraße, auf dem Hans-und-SophieScholl-Platz und auf der Donauwiese. Während ein üblicher städtischer Mülleimer 80 Liter Volumen
fasst, kann der Abfallhai rund 500 bis 700 Liter Abfälle aufnehmen.
Die eingebaute Presse verdichtet den Müll sehr stark, betrieben wird sie von einer eingebauten Solaranlage. Ist der Mülleimer voll, setzt er automatisch ein Signal an die Entsorgungsbetriebe ab. Einziger Nachteil: Ein Mülleimer kostet je nach Ausführung rund 10.000 Euro.
Überprüft werden sollen auch die Reinigungszyklen des AlbertEinstein-Platzes. Und die Stadt will Gespräche mit den „umliegenden Lebensmittel- und Gastrobetrieben“führen. Alle Gesprächsteilnehmer hätten zudem vereinbart, sich künftig noch enger abzustimmen und die „Meldewege“weiter zu verbessern, „um auf Veränderungen in der Lage rasch reagieren zu können“.