Von Nashörnern, Füchsen und Elefanten lernen
Ein kleiner Auszug aus der umfangreichen Fragerunde zur Bürgermeister-Kandidatenvorstellung
(reis) - Knapp zwei Stunden lang haben die Besucher bei der anschließenden Fragerunde die drei Kandidaten gelöchert. Hier eine Auswahl der Fragen und Antworten, die teilweise sinngemäß wiedergegeben sind.
Welches Tier würden Sie gerne sein und warum?
Kavgaci: Ein Nashorn. Das hat eine dicke Haut. Es gibt einen Film, da treffen zwei Löwen auf ein Nashorn und laufen weg. Drum wäre ich gerne ein Nashorn.
Heinzmann: Ein Fuchs. Der ist schlau. Das ist wichtig, um die richtigen Lösungen zu finden, die allen passen.
Schelkle: Ein Elefant. Der hat ebenfalls ne dicke Haut – und große Ohren, um gut zuhören zu können. Und er hat ein gutes Gedächtnis. Auch das braucht man als Bürgermeister.
Ihre Vorhaben beinhalten sehr viele Investitionen. Wie wollen Sie die bezahlen?
Sowohl Heinzmann als auch
Schelkle setzen auf zusätzliche Einnahmen durch neues Gewerbe und mehr Einwohner sowie auf Fördertöpfe, für die sie ihre Kontakte zu den Ämtern spielen lassen wollen. Schelkle: „Finanzen sind mein Steckenpferd. Dazu könnte ich jetzt einen abendfüllenden Vortrag halten.“
Kavgaci: Über neues Gewerbe möchte ich aktuell gar nicht sprechen, denn wir haben leider keine Flächen. Was wir brauchen, sind sozialversicherungspflichtige Einwohner. Sie sind unsere größte Einnahmequelle, die ist doppelt so hoch wie die Gewerbesteuer. Liebherr plant gerade die Verdoppelung
der Azubizahlen. Das bietet auch Chancen für uns, diesen jungen Leuten Wohnraum zu bieten.
Wie wollen Sie die ärztliche Versorgung sicherstellen?
Kavgaci: Wir müssen mit dem Krankenhaus Ehingen sprechen und klar machen, dass die Stellen in unserem MVZ wichtig sind.
Heinzmann: Das ist eine große Herausforderung. Das sieht man am Beispiel Oberstadion. Wir müssen als erstes mit den vorhandenen Ärzten sprechen und klären, wie lange sie noch verfügbar sind. Dann brauchen wir Konzepte, um Anreize zu schaffen, hierherzukommen. Deshalb ist es wichtig, im Kreistag vertreten zu sein, um solche Themen anzusprechen.
Schelkle: Wichtig ist, das MVZ zu stärken. Darüber müssen wir mit dem Landkreis und der kassenärztlichen Vereinigung sprechen. Leider scheuen viele junge Ärzte die Selbstständigkeit. Darauf müssen wir reagieren.
An Schelkle: Sie haben eine steile Karriere hinter sich. Sehen Sie Munderkingen nur als Sprungbrett?
Nein. Als Bürgermeister braucht man meines Erachtens mindestens zwei Amtsperioden, um etwas zu ernten. Bürgermeister zu werden ist schon immer ein Traum von mir, mein Urgroßvater war das auch schon in Dieterskirch, er inspiriert mich. Und Munderkingen hat eine herrliche Größe, ich bin in der Region aufgewachsen, deshalb brenne ich für das Bürgermeisteramt in Munderkingen. Das ist für mich eine langfristige Angelegenheit.
An dem Abend wurden viele weitere Fragen zu folgenden Themen gestellt: Nahwärme, Inselbad/ Schrebergärten, Parteimitgliedschaft, Betreutes Wohnen, Bahnübergänge, Führungsstil, Verkehrsproblematik, Stadtentwicklung, Schulstandort, Breitbandausbau, Gewerbegebiete, erste Arbeitswoche, Munderkingen in acht Jahren. Die Antworten darauf finden Sie ab Montagnachmittag unter www.schwäbische.de (Ulm/ Alb-Donau). Darüber hinaus ist der städtische Youtube-Livestream zum kompletten Abend noch bis 19. Mai über einen Button auf der Homepage www.munderkingen. de abrufbar.