Stabil nach Schockmoment
Aalens Kienle nach Zusammenprall weiter in Klinik
- Am Tag nach dem Schock kann der VfR Aalen schon wieder ein wenig aufatmen, „Man ist wieder ein bisschen erleichtert und kann sogar wieder scherzen“, sagt Tobias Cramer, Trainer des Regionalligisten, der bereits am Samstag bereits wieder Kontakt mit Steffen Kienle hatte. Der Stürmer liegt zwar weiter in Heidelberg in der Klinik und wird dort in den kommenden zwei Tagen überwacht und untersucht. Doch es scheint, als wende sich nach seinem brutalen Zusammenprall mit dem Torpfosten am Freitagabend in der Partie gegen die TSG Hoffenheim II alles zum Guten. „Es wird gecheckt, dass er auf keinen Fall irgendwelche bleibenden Schäden davonträgt.“
Nach rund 60 Minuten beim Stande von 0:0 im Regionalligaspiel zwischen Aalen und Hoffenheim II sah das noch anders aus. Nach einer Flanke von Leon Volz knallte der 28 Jahre alte Stürmer der Aalener mit dem Brustkorb und mit voller Wucht gegen den Torpfosten. Es folgte der minutenlange Kampf um das Leben des Mittelstürmers, der dieses unter anderem dem Einsatz von TSG-Teamarzt Dr. Yannic Bangert zu verdanken hat. Dieser hatte den Elchinger nach Kammerf limmern reanimiert. „Es ging um Leben und Tod, das muss man deutlich so sagen“, stellte Cramer klar. Ein Defibrillator musste nicht mehr angesetzt werden. „Wenn man unsere Spieler gestern gesehen hat, dann hat man gesehen, dass das alles nur Menschen sind“, schildert Cramer seine Eindrücke.
Nach bangen Minuten auf dem Feld, intensiven Bemühungen und dem Abtransport ins Krankenhaus gab es bereits leichte Entwarnung. Kienle war ansprechbar und ein erstes EKG ergab keine Auffälligkeiten.
Auch am Samstag bestätigt sich das Bild. „Er ist stabil, das ist das Wichtigste“, sagt Cramer am Tag nach dem Schockmoment. Alessandro Abruscia, der Kapitän der Aalener, und Kienles Lebensgefährtin sind am Samstag nach Heidelberg gereist. Die nach 60 Minuten abgebrochene Partie wird im Übrigen an diesem Dienstag bereits nachgeholt. Das habe rechtliche Gründe und sei dem Spielplan geschuldet. „Das ist für mich eine unglaublich schwierige Geschichte, dass es so eine Unf lexibilität innerhalb einer Spielordnung gibt“, zeigt Cramer kein Verständnis für den Verband. Selbst die Spieler von Hoffenheim seien geschockt gewesen. „Aber so ist es eben und dann müssen wir eben damit umgehen. Das hat schon viel Geschmäckle.“Der Fahrplan für die Mannschaft stehe daher fest: Sonntag kein Training, Montag und Dienstag Training und dann ab nach Hoffenheim.
Die Aufarbeitung der Geschehnisse wurden mit der Mannschaft noch am Abend und auf der Rückfahrt vorgenommen. „Es ist wichtig, dass man darüber spricht und wir wussten, dass es nicht mehr um Leben und Tod ging.“Die Ansetzung und der Umgang mit einer solchen Geschichte von Verbandsseite, der gehöre allerdings „schon einmal kritisch hinterfragt“.