Das Interesse an der Wahl scheint groß
Am Sonntag sind rund 3900 Bürger zur Bürgermeisterwahl in Munderkingen aufgerufen
(reis) - Wer wird zum 1. Juli 2023 neuer Bürgermeister von Munderkingen? Rund 3900 Wahlberechtigte aus der Stadt und des Teilorts Algershofen sind dazu aufgerufen, ihre Stimme am Sonntag, 21. Mai, in einem der drei Wahllokale oder zuvor mittels Briefwahl abzugeben. Eine Entscheidung fällt aber nur dann, wenn einer der drei Kandidaten mehr als die Hälfte aller gültigen Stimmen erhält. Sonst kommt es zu einer Stichwahl am Sonntag, 4. Juni.
Hafiz Kavgaci und Moritz Heinzmann aus Munderkingen sowie Thomas Schelkle aus Biberach sind die drei Kandidaten, die sich um die Stelle des Chefs im historischen Munderkinger Rathaus bewerben. Der 46-jährige Kavgaci hatte als Erster seine Bewerbungsunterlagen abgegeben.
Er ist in der Donaustadt aufgewachsen, verheiratet, hat drei Kinder und ist bei der Firma Liebherr in der Abteilung Unternehmensentwicklung zuständig für Prozessoptimierungen.
Eine Woche später warf Moritz Heinzmann seinen Hut in den Ring. Der 27-Jährige ist ledig und wohnt seit drei Jahren mit seiner Partnerin in Munderkingen. Seit dieser Zeit ist der jüngste der drei Kandidaten im Landratsamt des Alb-Donau-Kreises im Fachdienst ländlicher Raum und Kreisentwicklung tätig und verantwortlich für die Radwege im Landkreis. Schließlich folgte die Bewerbung
von Thomas Schelkle. Der 31-Jährige wohnt mit seiner Partnerin und dem gemeinsamen, fast einjährigen Kind in Biberach. Dort arbeitet er auch seit neun Jahren im Landratsamt in der Kreiskämmerei, seit vier Jahren als deren Leiter.
Das öffentliche Interesse an der Bürgermeisterwahl in Munderkingen scheint groß. 600 Besucher kamen zur offiziellen Kandidatenvorstellung der Stadt am vergangenen Samstag in die Donauhalle, 350 Anmeldungen registrierte die Verwaltung für den Livestream auf der Internetplattform Youtube. Bis Mitte der Woche gab es weit mehr als 3000 Aufrufe des dreieinhalbstündigen Videos, das bis 19. Mai verfügbar
war. „Dazu zählte aber auch jeder Wiederholungsaufruf desselben Users, sprich wenn sich jemand raus- und später wieder reingeklickt hat“, erklärt Axel Leute, Verwaltungsleiter der Stadt Munderkingen und stellvertretender Leiter des Wahlausschusses.
Andererseits haben mitunter bis zu zehn Personen vor einem Bildschirm gesessen, wie der noch amtierende Bürgermeister und Wahlausschuss-Vorsitzende Michael Lohner am Mittwoch im Gemeinderat berichtete.
So dürfte die Zahl der OnlineZuschauer ein Vielfaches über der Zahl der Anmeldungen liegen. Etwa 700 der rund 3900 Wahlberechtigten haben laut Leute bis Mitte der Woche Briefwahlunterlagen
angefordert, circa die Hälfte davon hatte bereits abgestimmt. Die Zahlen wertete Lohner bereits am vergangenen Samstag bei der offiziellen Kandidatenvorstellung als Indiz für eine gute Wahlbeteiligung. „Wir werden nicht unter dem Landesdurchschnitt sein“, prognostiziert er. Drei Wahllokale in drei Bezirken stehen den Wählerinnen und Wählern am Sonntag von 8 bis 18 Uhr zur Stimmabgabe zur Verfügung: Das Rathaus für das nord- und südwestliche Stadtgebiet mit Altstadt, die Aula der Schillerschule für das südöstliche Stadtgebiet und Algershofen sowie der Kindergarten Loreley für das nordöstliche Stadtgebiet.
Die Auszählung der Stimmen erfolgt ab 18 Uhr, die Ergebnisse werden laut Axel Leute Bezirk für Bezirk aufaddiert, und dies kann auf der städtischen Homepage (www.munderkingen.de) und im Rathaus auf einem großen Bildschirm oder einer Leinwand mitverfolgt werden. „Wenn alles glatt geht, dürfte das Endergebnis gegen 19 Uhr feststehen“, sagt Leute. Um danach als künftiger Bürgermeister von Munderkingen gefeiert zu werden – die Stadtkapelle plant dazu einen Auftritt am oder im Rathaus –, muss einer der drei Kandidaten mehr als die Hälfte der gültigen Stimmen für sich verbuchen.
Andernfalls kommt es zwei Wochen später – am Sonntag, 4. Juni – zu einer Stichwahl, bei der dann die einfache Stimmenmehrheit genügt. Für einen solchen zweiten Wahlgang sind Bewerbungen weiterer Kandidaten möglich, und zwar von Montag, 22. Mai, bis Mittwoch, 24. Mai, 18 Uhr. Diese Frist legte der Gemeinderat am Mittwoch fest.