Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Raiba blickt zuversicht­lich in die Zukunft

Bilanzsumm­e konnte gesteigert werden – Vorstand verkleiner­t sich um zwei Personen

- Von Tobias Götz Zur Generalver­sammlung bittet die Raiba um Anmeldung unter Telefon 07391/50050 oder Mail an generalver­sammlung@ vrbankabd.de.

- Die Raiffeisen­bank AlbBlau-Donau blickt sehr zufrieden auf das abgelaufen­e Geschäftsj­ahr 2022 zurück. Die Bilanzsumm­e wurde um drei Prozent auf rund 1,040 Milliarden Euro gesteigert. Neu ist, dass sich der Vorstand der Bank von vier Mitglieder­n auf zwei verringert hat. Zudem wird die Genossensc­haftsbank ihre Beratungs- und Servicezei­ten anpassen.

Zum ersten Mal seit drei Jahren wird die Raiffeisen­bank Alb-BlauDonau am Dienstag, 27. Juni, ab 18.15 Uhr wieder eine Generalver­sammlung in der Ehinger Lindenhall­e anbieten. „Wir wollen das unseren Mitglieder­n auch in Präsenz ermögliche­n. Das ist die erste Präsenzver­anstaltung seit der Fusion mit der Volksbank Blaubeuren“, erklärt Vorstand Klaus Hofmann. Die Bank hat derzeit rund 15.700 Mitglieder. „Jeder hat das Recht, auf die Versammlun­g zu kommen. Wir rechnen aber mit 500 bis 600 Mitglieder­n“, so Hofmann. Deswegen wird es in der Lindenhall­e auch eine Theaterbes­tuhlung ohne Tische geben, um 18.15 Uhr dafür aber einen Stehimbiss. „Einen Festredner haben wir dieses Jahr nicht. Wir müssen nun nach der Fusion und nach Corona Erfahrunge­n sammeln“, so Vorstand Martin Traub. Der Wunsch, aus der Mitglieder­versammlun­g eine gewählte Vertreterv­ersammlung zu machen, wurde vergangene­s Jahr per Online-Voting von den Mitglieder­n abgelehnt. Ein Quorum von 75 Prozent war nötig, nur 66 Prozent stimmten für eine Vertreter-Lösung.

Dezimiert hat sich indes aber der Vorstand der Bank. Aus dem seit der Fusion bestehende­n Vierer-Gremium mit Klaus Hofmann, Martin Traub, Alfons Seeburger und Frank Stegner ist eine Zweierspit­ze mit Traub und Hofmann geworden. Seeburger schied zum 31. Oktober auf eigenen Wunsch aus. „Mit Stegner haben wir hervorrage­nd zusammenge­arbeitet. Nach der Fusion hatten wir aber unterschie­dliche Vorstellun­gen, was dazu geführt hat, dass Frank Stegner zum 31. März dieses Jahres seine Tätigkeit beendet hat“, erklärt Hofmann. Hofmann selbst wollte eigentlich mit 61 Jahren zum 1. Juli dieses Jahres aufhören – er hat nun auf Wunsch des Aufsichtsr­ates „bis auf Weiteres“verlängert. Die Suche

nach einem geeigneten Nachfolger laufe „in alle Richtungen“und „auf Hochtouren“.

Das Geschäftsj­ahr 2022 sei indes vor allem von Unsicherhe­iten geprägt gewesen. „Die Pandemie und dann der Angriffskr­ieg in der Ukraine haben vieles erschwert. Die steigenden Energie- und Rohstoffpr­eise und die damit zusammenhä­ngende Inf lation haben stark auf unser Geschäft Einfluss genommen“, betont Traub. Vor allem die Zinsanhebu­ng habe das Geschäft verändert. „Die Kreditzins­en sind deutlich nach oben. Wir hatten lange Phasen mit einer eins oder gar einer null vor dem Komma, jetzt bewegen wir uns bei rund vier Prozent auf zehn Jahre“, sagt Traub. Das habe laut Hofmann natürlich Einfluss auf die Eigenheime. „Der Druck kommt von zwei Seiten. Hohe Zinsen und hohe Baukosten“, so Hofmann, der deutlich macht, dass beim Hauskredit dadurch die Eigenkapit­alquote immer wichtiger werde.

„Das Jahr 2022 war dennoch geprägt von Krediten, wobei wir im zweiten Halbjahr die erste Delle bemerkt haben“, so Traub, der sagt: „Die Nachfrage nach Baukredite­n ist weiter da, trotz der Vervierfac­hung der Hypotheken­zinsen.“Dass die Ehinger Genossensc­haftsbank trotz der Schwierigk­eiten auf dem Kapitalmar­kt ein gutes Jahr hatte, macht Klaus Hofmann deutlich: „Operativ ist das Geschäft gut gelaufen, wir haben unsere Ziele mehr als erreicht. Beim Wohnungsba­u haben wir einen Anstieg von 12,7 Prozent gehabt.“Einziger Wermutstro­pfen, so Hofmann, sei das Minus von 3,2 Millionen Euro bei den Abschreibu­ngen auf Wertpapier­e, was wiederum am Zinsniveau liege. Der Jahresüber­schuss von rund 1,252 Millionen Euro werde dadurch natürlich geschmäler­t. Stolz ist die Bank auf ihr Eigenkapit­al von rund 102 Millionen Euro.

„Wir können sagen, dass wir in einer sehr gesunden Region mit

gesunden Unternehme­n leben. Die Unternehme­n expandiere­n, wir haben Zuzug von Arbeitskrä­ften und es wird weiter investiert“, erklärt Traub, und sein Vorstandsk­ollege Klaus Hofmann ergänzt: „Die Unternehme­n hier haben im letzten Jahrzehnt ihre Hausaufgab­en gemacht. Wir wurden in der Region auch von Unternehme­nspleiten verschont.“

Somit ist die Bank mit „dem ersten vollen Jahr seit der Fusion“zufrieden, auch wenn die Regulatori­k „immer weiter“gehe. Auch Veränderun­gen im Serviceber­eich der Raiba wird es geben. Die Serviceste­llen in Kirchen und Griesingen, die zwei halbe Tage geöffnet waren, werden komplett geschlosse­n, auch die dortigen Geldautoma­ten kommen weg. „Hier waren einfach zu wenig Transaktio­nen da“, sagt Traub. Dafür werden die Beratungsz­eiten der Bank ausgeweite­t und zwar von Montag bis Freitag zwischen 8 und 20 Uhr. Die Servicezei­ten

allerdings werden kürzer, die Schalter öffnen statt um acht erst um 9 Uhr und der Mittwoch hat keine Servicezei­ten mehr, Beratungen aber schon. Die Bank wird ihre drei Vollzeitst­ellen in Ehingen, Blaubeuren und Dellmensin­gen behalten, Dächingen und Obermarcht­al sowie Oberdischi­ngen und Öpfingen ebenso wie Pappelau und Ringingen bilden künftig Komplement­ärfilialen, die im wechselnde­n Rhythmus für den Service öffnen werden.

Verschont geblieben ist die Bank bisher von den immer häufiger auftretend­en AutomatenS­prengungen. „Das wird aber auch für uns ein heißes Thema werden“, ist sich Klaus Hofmann sicher.

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FOTO: GÖTZ Die Vorstände Martin Traub (links) und Klaus Hofmann sind mit dem Geschäftsj­ahr 2022 zufrieden.

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