Carsharing kommt nach Allmendingen
Die Ladestation kann aber nicht von privaten Fahrzeugen genutzt werden
- In Allmendingen wird demnächst die erste Ladestation errichtet. Damit wird der diesjährige Maischerz wahr. Allerdings wird die Ladesäule nicht von E-Mobilisten privat genutzt werden können, vielmehr versorgt sie ein Carsharing-Auto mit Strom.
Schon im Sommer 2022 sei die Vereinbarung über das Carsharing-Angebot in Allmendingen getroffen worden, erklärt Bürgermeister Florian Teichmann. „Ich habe mich zum Thema informiert und dann kam eine Anfrage vom Anbieter Deer“, erklärt er. Das Carsharing im Ort sei „eine gute Ergänzung“, sagt Teichmann. Vielleicht könne man durch das Angebot teilweise auf ein Zweitauto verzichten.
Die Ladesäule wird entlang der Bahnhofstraße zwischen dem Blumenladen und dem Bahnhof aufgestellt. Hier wird ein Carsharing-Auto stehen, zwei Parkplätze sind dann für Carsharing-Autos von Deer reserviert. Eigentlich sollten die Arbeiten schon Ende vergangener Woche starten, doch jetzt habe sich der Start etwas verzögert. „Es kann jederzeit losgehen“, erklärt der Bürgermeister, und dann werde es nicht lange dauern: „Ich gehe davon aus, dass die Arbeiten relativ schnell gehen.“
Auf der Homepage wirbt die Firma Deer damit, dass sie „Mobilität im ländlichen Raum erlebbar machen“möchte. Per App könne man ein Fahrzeug ganz einfach buchen. Außerdem gebe es keine Abrechnung in Minuten, weil das Stress erzeuge. Der Stundentarif beträgt 9,90 Euro, der Tagestarif 69,90 Euro. Kilometer und der volle Stromtank sind inklusive. Unterwegs könne man sogar an Deer-Stationen umsonst laden, sagt Teichmann. Die gibt es aber vor allem Richtung Stuttgart. In der Region gibt es eine Station in Münsingen, außerdem wird in Obermarchtal eine entstehen.
Wie die „Schwäbische Zeitung“kürzlich berichtete, fällt die Resonanz auf Carsharing-Angebote im Raum Ehingen bisher eher bescheiden aus. „Ich kann nicht sagen, wie groß das Bedürfnis im Ort tatsächlich ist“, sagt Allmendingens Bürgermeister, „es ist immer schwierig zu sagen: Wie wird es angenommen? Das muss man einfach schauen.“Er jedenfalls
habe sich schon vorgenommen, die eine oder andere Dienstfahrt mit dem Fahrzeug zu machen.
Eine E-Ladestation steht zurzeit bereits vor dem Allmendinger Rathaus – Maischerzler haben sie dort aufgestellt und dadurch ihren Wunsch nach einer Ladesäule
zum Ausdruck gebracht. Bereits im zweiten Jahr hintereinander hatte die Gemeinde im Hintergrund Pläne zur Umsetzung dessen am Laufen, was die Maischerzler sich ausgedacht haben (siehe Kasten). Wobei der Bürgermeister den Maischerz nicht als Wunsch
nach einer Ladestation für E-Autos auffasst. Vielmehr gehe es dabei ums E-Bike-Laden, findet er, „aber das macht ja keinen Sinn, denn das lade ich zu Hause und nicht hier am Rathaus“, sagt Teichmann. Und eine öffentliche E-Bike-Ladestation sei dort sinnvoller, wo großer Publikumsverkehr sei. Wenn man genau guckt, haben die Maischerzler aber durchaus an alles gedacht: ans HandyLaden, ans E-Bike und ans E-Auto.
Den zweiten Ladepunkt der Deer-Station in der Bahnhofstraße werden Fahrer mit ihrem eigenen E-Auto erst einmal nicht nutzen können, so Teichmann und erklärt, dass er nach wie vor nicht die Notwendigkeit für das Schaffen einer öffentlichen Ladestation im Ort sieht. Und das, obwohl sich zwischen Sondernach und Pfraunstetten ein großer weißer Fleck ohne Lademöglichkeit befindet. Als E-Auto-Besitzer im Ort lade man zu Hause, begründet Teichmann, öffentliche Ladestationen im Ort brauche man nur für Gäste und dann müssten sie dort stehen, wo viel Publikumsverkehr ist. Hier mache die Tankstelle oder der Supermarkt Sinn. Dort solle eine Station aber nicht von der Gemeinde finanziert werden, erklärt der Bürgermeister die Position des Gemeinderats, sondern privatwirtschaftlich entstehen.