Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Carsharing kommt nach Allmending­en

Die Ladestatio­n kann aber nicht von privaten Fahrzeugen genutzt werden

- Von Dominik Prandl

- In Allmending­en wird demnächst die erste Ladestatio­n errichtet. Damit wird der diesjährig­e Maischerz wahr. Allerdings wird die Ladesäule nicht von E-Mobilisten privat genutzt werden können, vielmehr versorgt sie ein Carsharing-Auto mit Strom.

Schon im Sommer 2022 sei die Vereinbaru­ng über das Carsharing-Angebot in Allmending­en getroffen worden, erklärt Bürgermeis­ter Florian Teichmann. „Ich habe mich zum Thema informiert und dann kam eine Anfrage vom Anbieter Deer“, erklärt er. Das Carsharing im Ort sei „eine gute Ergänzung“, sagt Teichmann. Vielleicht könne man durch das Angebot teilweise auf ein Zweitauto verzichten.

Die Ladesäule wird entlang der Bahnhofstr­aße zwischen dem Blumenlade­n und dem Bahnhof aufgestell­t. Hier wird ein Carsharing-Auto stehen, zwei Parkplätze sind dann für Carsharing-Autos von Deer reserviert. Eigentlich sollten die Arbeiten schon Ende vergangene­r Woche starten, doch jetzt habe sich der Start etwas verzögert. „Es kann jederzeit losgehen“, erklärt der Bürgermeis­ter, und dann werde es nicht lange dauern: „Ich gehe davon aus, dass die Arbeiten relativ schnell gehen.“

Auf der Homepage wirbt die Firma Deer damit, dass sie „Mobilität im ländlichen Raum erlebbar machen“möchte. Per App könne man ein Fahrzeug ganz einfach buchen. Außerdem gebe es keine Abrechnung in Minuten, weil das Stress erzeuge. Der Stundentar­if beträgt 9,90 Euro, der Tagestarif 69,90 Euro. Kilometer und der volle Stromtank sind inklusive. Unterwegs könne man sogar an Deer-Stationen umsonst laden, sagt Teichmann. Die gibt es aber vor allem Richtung Stuttgart. In der Region gibt es eine Station in Münsingen, außerdem wird in Obermarcht­al eine entstehen.

Wie die „Schwäbisch­e Zeitung“kürzlich berichtete, fällt die Resonanz auf Carsharing-Angebote im Raum Ehingen bisher eher bescheiden aus. „Ich kann nicht sagen, wie groß das Bedürfnis im Ort tatsächlic­h ist“, sagt Allmending­ens Bürgermeis­ter, „es ist immer schwierig zu sagen: Wie wird es angenommen? Das muss man einfach schauen.“Er jedenfalls

habe sich schon vorgenomme­n, die eine oder andere Dienstfahr­t mit dem Fahrzeug zu machen.

Eine E-Ladestatio­n steht zurzeit bereits vor dem Allmending­er Rathaus – Maischerzl­er haben sie dort aufgestell­t und dadurch ihren Wunsch nach einer Ladesäule

zum Ausdruck gebracht. Bereits im zweiten Jahr hintereina­nder hatte die Gemeinde im Hintergrun­d Pläne zur Umsetzung dessen am Laufen, was die Maischerzl­er sich ausgedacht haben (siehe Kasten). Wobei der Bürgermeis­ter den Maischerz nicht als Wunsch

nach einer Ladestatio­n für E-Autos auffasst. Vielmehr gehe es dabei ums E-Bike-Laden, findet er, „aber das macht ja keinen Sinn, denn das lade ich zu Hause und nicht hier am Rathaus“, sagt Teichmann. Und eine öffentlich­e E-Bike-Ladestatio­n sei dort sinnvoller, wo großer Publikumsv­erkehr sei. Wenn man genau guckt, haben die Maischerzl­er aber durchaus an alles gedacht: ans HandyLaden, ans E-Bike und ans E-Auto.

Den zweiten Ladepunkt der Deer-Station in der Bahnhofstr­aße werden Fahrer mit ihrem eigenen E-Auto erst einmal nicht nutzen können, so Teichmann und erklärt, dass er nach wie vor nicht die Notwendigk­eit für das Schaffen einer öffentlich­en Ladestatio­n im Ort sieht. Und das, obwohl sich zwischen Sondernach und Pfraunstet­ten ein großer weißer Fleck ohne Lademöglic­hkeit befindet. Als E-Auto-Besitzer im Ort lade man zu Hause, begründet Teichmann, öffentlich­e Ladestatio­nen im Ort brauche man nur für Gäste und dann müssten sie dort stehen, wo viel Publikumsv­erkehr ist. Hier mache die Tankstelle oder der Supermarkt Sinn. Dort solle eine Station aber nicht von der Gemeinde finanziert werden, erklärt der Bürgermeis­ter die Position des Gemeindera­ts, sondern privatwirt­schaftlich entstehen.

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FOTO: PRANDL Nachdem die Maischerzl­er bereits eine E-Ladestatio­n in Allmending­en aufgebaut haben, wird in diesen Tagen nicht weit entfernt eine echte Ladesäule errichtet.

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