Größter Oldtimer-Korso der Pfingstfestgeschichte
370 Fahrzeuge knattern an Pfingsten durch Griesingen – Viele Zuschauer am Wegesrand
- Höhepunkt an Pfingsten war in Griesingen beim viertägigen Fest des Musikvereins der 23. Oldtimer-Umzug, der sich als einer der umfangreichsten OldtimerKorsos der Pfingstfestgeschichte präsentierte. Fahrzeugeinweiser Robert Seifert schätzt die Zahl der teilnehmenden Schmuck- und Prunkstücke auf 370. Neben Oldtimer-Traktoren waren diesmal auffallend viele Oldtimer-Autos unterwegs. Anderthalb Stunden lang rollten beziehungsweise knatterten die Diesel- und Benzinrosse von der Höhenstraße über die Alte Landstraße und Waldstraße zur Wiese am Festzelt, um dort noch einmal konzentriert bestaunt zu werden.
Rund 350 Oldtimerbesitzer, die schon einmal ihre Adresse in Griesingen hinterlassen hatten, waren persönlich eingeladen worden. Aufgrund des markanten Festtermins und des Festwetters stellte sich weiterer Zustrom ein. Die Umzugsstrecke zeigte sich gesäumt von zahllosen Zuschauern. Überall waren kurzerhand Stühle und Bierbänke vors Haus gestellt worden. Schattenplätze waren beliebt.
Beim kleinsten teilnehmenden Traktor handelte es sich um einen Lugli Carpi Junior, Baujahr 1956. Als weitere Anschauungsstücke fielen durch ihre Niedlichkeit Holder und ein Kühner und Berger „Dieselzwerg“auf. Zu den größten Traktoren gehörte ein Schlüter mit Kennzeichen TO, was für die sächsische Region Torgau/Oschatz
steht. Hauptsächlich kamen die Fahrzeuge aber aus den Bereichen Alb-Donau-Kreis, Biberach und Ravensburg. Ganz viele vergleichsweise kleine Eicher, Fendt und Lanz dominierten den Umzug, dazu gesellten sich Deutz, Güldner, Hanomag, Porsche Diesel, McCormick und wie sie nicht alle heißen, die einst als
Kuh- und Pferdeersatz den Fortschritt markierten und den ganzen Stolz des bäuerlich-schwäbischen Fuhrparks bildeten. Vielfach schmückten Blumen und Fahrzeugbesatzungen in Tracht die historischen Zugmaschinen.
Einen der zahllosen Hingucker bildete auf einer Pritsche am Traktor ein Mann, der einen Leiterwagen
mit ruhendem Nachwuchs festhielt.
Zwischen den Traktoren zogen immer wieder Autos die Blicke auf sich: Darunter waren zum Beispiel feuerrote Porsche aus dem In- und Ausland, ein Dodge Challenger, ein Fiat 500 von 1958, ein Wohnmobil in einem Mercedes 608D und ein typisch knallroter Ferrari.
Zwanglos fügten sich die Fahrzeuge zu einem Zug, hin und wieder mit einer Lücke, zusammen. Wie immer hatten nur einige Fixpunkte vorab festgestanden. So führte der gastgebende Musikverein traditionell den Oldtimerumzug an. Fahnenträger Willi Zimmermann ging mit den Festdamen und dem Schildträger voraus. Dann folgten Bürgermeister Oliver Klumpp auf einem Traktor und das Kirchenmodell von St. Leodegar. Den Abschluss bildete in bewährter Form mit seinem Traktor Einweiser Robert Seifert, dem noch ein Fahrzeug der Feuerwehr folgte.
Bewunderung löste auf der Festwiese unter anderem das dort ausgepackte Multifunktionsgerät „Grillator“, Marke Eigenbau in Deutzgrün, aus, das auf Rollatorenbasis einen eingebauten Bratrost enthält. Offiziell war es der 23. Oldtimer-Umzug, während inoffiziell einzelne Besitzer in den ersten beiden Coronajahren an Pfingsten mit ihren Schätzchen schon eine Runde im Ort gedreht haben sollen, Luft zu schnappen, war schließlich erlaubt. So fällt der offiziell 25. Griesinger Oldtimer-Umzug, wenn alles so bleibt, passgenau auf das Jahr 2025.