Gemeinde Unterwachingen pflanzt 230 Bäume
Schädlinge hatten Spuren im Wald hinterlassen – Definition einer „Gemeinde mit Eigenentwicklung“liegt vor
- Die zu Unterwachingen gehörende Gemeindewaldfläche bei Dieterskirch soll im Frühjahr mit 230 Bäumen aufgeforstet werden. Was nach Ansicht des Regionalverbands „Donau-Iller“eine „Gemeinde mit Eigenentwicklung“ist, war am Montag in der Gemeinderatssitzung ebenfalls Thema.
Der Betriebsplan 2024 für den Gemeindewald Unterwachingen weist ein Minus von 1880 Euro aus. Korrigiert wird das Ergebnis durch 519 Euro aus dem Erlös von Käferholz aus einer Waldfläche auf der Gemarkung Dieterskirch. Dort musste 2023 der Fichtenbestand wegen Borkenkäferbefalls gefällt werden. Der Gemeinderat hat den Betriebsplan einstimmig beschlossen. Zudem sollen im Frühjahr in Zusammenarbeit mit dem Munderkinger Revierförster Berthold Wenger 230 Bäume gepf lanzt werden. Vorgesehen sind 100 Lärchen, 70 Spitzahornbäume und 60 sonstige Bäume. Bürgermeister Hans Rieger nannte die Investition von 1553 Euro für einen Mischwald und den Schutz vor Rehverbiss eine „naturnahe Bewirtschaftung des Gemeindewaldes“.
In seinem Schreiben an die Gemeinde, dem der Betriebsplan beigefügt war, hat der Fachbereichsleiter Forst und Umwelt vom Landratsamt Alb-Donau-Kreis, Jan Duvenhorst, darauf hingewiesen, dass die Klimaveränderung der Waldbewirtschaftung zu schaffen macht. Er wies auf längere heiße und trockene Phasen im Sommer sowie mehr Extremwetterereignisse hin und schrieb, „unsere Wälder müssen daran aktiv angepasst werden, sobald dies waldbaulich sinnvoll ist“. Rathauschef und Gemeinderat planen im Frühjahr eine Waldbegehung.
Der Rat sprach sich in einem weiteren Tagesordnungspunkt für die Teilnahme an der Bündelausschreibung des Gemeindetags aus, um für 2025 bis 2027 einen günstigen Stromtarif zu erhalten. Für den örtlichen Bauhof hat das Gremium diverse Anschaffungen beschlossen. So sollen für Hochwasserereignisse vier Absperrschrankengitter einschließlich Warnund Bodenleuchten besorgt werden. Daneben sind auch Verkehrsschilder, Befestigungs- und Aufstellmaterial hierfür sowie eine Greifzange zu beschaffen. Für die Freiwillige Feuerwehr soll im Wege der Ersatzbeschaffung für ein über 30 Jahre altes defektes Gerät ein Wassersauger gekauft werden.
Ausgaben in Höhe von 765 Euro sind 2023 für die Gemeinde angefallen, die sie für vier Fundkatzen aus ihrer Gemarkung an die Katzenhilfe Ehingen bezahlen musste. Bürgermeister Rieger appellierte, Katzen kastrieren zu lassen, da ansonsten die Allgemeinheit die Kosten trage. 217 Personen haben an 48 Tagen das Angebot der Sprechzeiten im Rathaus genutzt, was Bürgermeister Rieger als guten Zuspruch wertete. Für Baumaßnahmen im Wert von 158.411 Euro, „Fremdwasserbeseitigung Am Pfarrgarten“, die die Sammelkläranlage entlasten, hat die Gemeinde vom Abwasserverband Raum Munderkingen 115.040 Euro Zuschuss erhalten. Der Wasserverlust in den Jahren 2013 bis 2023 betrug in Unterwachingen bei einer Lieferung von 88.438 Kubikmeter Frischwasser an die Gemeinde und einer Abrechnung von 82.109 Kubikmeter bei den Haushalten 7,7 Prozent. Der Verlust sei der Friedhofsbewässerung, Feuerwehr und Lecks geschuldet. Bürgermeister Rieger bat die Bevölkerung, Lecks oder darauf hindeutende Geräusche zu melden.
Gemeinderat Andreas Schmidberger wurde auf fünf Jahre zum Hauptschöffen Jugend am Amtsgericht Ulm bestellt. Er freue sich auf die Aufgabe, für die er zwölf Termine jährlich freihalten müsse. Der Regionalverband DonauIller hat in seinem Regionalplan die Gemeinde Unterwachingen als „Gemeinde mit Eigenentwicklung“definiert. Gemeinsam mit Hausen am Bussen hat Unterwachingen hiergegen ein Schreiben formuliert. In Beantwortung dessen heißt es jetzt, „die Bereitstellung von Wohnbauf lächen für die Beschäftigten der bereits ortsansässigen Betriebe ist als Eigenentwicklung zu qualifizieren und weiterhin zulässig. Dabei ist es aus regionalplanerischer Sicht unerheblich, ob diese bereits vor Ort wohnen oder zuziehen. Betrachtet wird, ob das Wohnbauf lächenpotential dem örtlichen Bedarf entspricht. Gleiches gilt für die Erweiterung bestehender Betriebe“. Bürgermeister Rieger wertete die Definition als Berücksichtigung der Gemeindebelange.