Ehingen will das Biosphärengebiet vergrößern
Flächen in Kirchen und Tiefenhülen sollen Teil des Reservats werden
(vep) - Kirchen will Teil des Biosphärengebietes werden. Diesen Wunsch gibt es in dem Ehinger Teilort schon seit einigen Jahren. Jetzt hat die Stadt die Möglichkeit, weitere Flächen für die Aufnahme in das Biosphärengebiet Schwäbische Alb vorzuschlagen und hat deshalb unter anderem das Gebiet um Kirchen und Tiefenhülen ausgewählt. Insgesamt 2300 Hektar umfasst die Fläche, die die Stadt zur Erweiterung des Biosphärengebiets einbringen will – 45 Hektar sollen als Bannwald ausgewiesen werden.
Dieser Bannwald soll zwischen Erbstetten und Unterwilzingen liegen. Da diese Waldf läche nicht bewirtschaftet werden kann, kann die Stadt bei der Unteren Naturschutzbehörde pro Quadratmeter vier Ökopunkte als Vergütung beantragen. Für den neuen Bannwald sind das 1,8 Millionen Ökopunkte. 529 Hektar rund um Kirchen sollen als Pflegezone ausgewiesen werden. Die größte Fläche rund um Kirchen soll Entwicklungszone werden, eine solche soll auch die bestehenden Flächen zwischen Frankenhofen und Tiefenhülen verbinden – insgesamt 1700 Hektar. Zusammen mit der Ortsverwaltung Kirchen, dem Kreisforstamt und der Geschäftsstelle des Biosphärengebiets hat die Stadt Flächen ausgewählt und sie fachlich prüfen lassen. 2027 solle die Anerkennung durch die Unesco erfolgen.
Durch die neuen Flächen würde auch der Anteil der Stadt an der Finanzierung des Biosphärengebiets steigen. 70 Prozent davon übernimmt das Land BadenWürttemberg. Die restlichen 30 Prozent entfallen auf die Landkreise, Städte und Gemeinden. Aktuell zahlt die Stadt Ehingen 16.600 Euro jährlich. Mit den neuen Flächen würde die Stadt laut aktuellem Finanzierungsschlüssel etwa 22.000 Euro bezahlen. Der Schlüssel müsse jedoch an die neuen Bedingungen angepasst werden.
Von den Gebietszugewinnen erhofft sich die Stadt Fördermittel aus verschiedenen Projekten, mehr Tourismus und die Teilnahme an verschiedenen Modellprojekten. Auch Marketing und Vernetzung würden durch die Mitgliedschaft einfacher. Auch die regionale Identität werde gestärkt, heißt es von der Stadt. Der Gemeinderat stimmte dem Vorschlag der Stadt, die ausgewiesenen Flächen vorzuschlagen, einstimmig zu.