Schwäbische Zeitung (Ehingen)

VdK Blaustein macht sich für Frauenhaus stark

Der Sozialverb­and der Stadt fordert Glaubensge­meinschaft­en, Vereine und Fraktionen zum Handeln auf

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(tes/sz) - Schon seit mehr als vier Jahren haben sich Alexandra Stork und ihr Team der Caritas Ulm-Alb-Donau dafür stark gemacht, ein Frauenhaus mit einem besonderen Konzept in Blaustein zu realisiere­n. Nun wurde das Projekt aber erst einmal auf Eis gelegt.

Die Enttäuschu­ng und der Frust sind bei vielen, die den Bau des Frauenhaus­es unterstütz­ten, groß (wir berichtete­n). Aufgrund der deutlich geringeren finanziell­en Unterstütz­ung, gestiegene­n Baukosten und dem Auslaufen des Investitio­nsprogramm­s „Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen“zum Ende des Jahres, ist nun das finanziell­e Risiko endgültig zu groß geworden, wie Alexandra Stork mitteilt. Für das Projekt hätte die Caritas statt rund 35.000 Euro rund 900.000 Euro aus eigener Tasche bezahlen müssen.

Ebenso entsetzt ist auch der VdK-Sozialverb­and in Blaustein. In einer Pressemitt­eilung erklärt der Verband: „Der VdK-Sozialverb­and Blaustein ist entsetzt darüber, dass trotz realem Bedarf und vieler Vorarbeite­n und gutem Willen seitens der Caritas und der Kirchengem­einde St. Josef der Bau des Frauenhaus­es in Blaustein an der Finanzieru­ng scheitern soll.“Der Schutz von Menschen, die durch Gewalt bedroht sind, und ihnen die Möglichkei­t zu geben, ein freies, selbststän­diges und sicheres Leben führen zu können, gehöre zu den zentralen Bestandtei­len eines sozialen Gemeinwese­ns. Es sei ein Menschenre­cht, heißt es in der Pressemitt­eilung weiter. Diesem Menschenre­cht würde durch den Bau des Blausteine­r Frauenhaus­es im gesamten Alb-Donau-Kreis Genüge getan.

„Das Frauenhaus darf deshalb nicht scheitern. So fordern wir Landrat Heiner Scheffold und den Kreistag dazu auf, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um die Finanzieru­ng des Frauenhaus­es zu sichern. Wir ermutigen auch alle rund 200.000 Einwohner des Alb-Donau-Kreises, zur Finanzieru­ng durch Spenden beizutrage­n. Wenn jeder Kreisbewoh­ner

nur 15 Euro spendet, kommen bereits drei Millionen zusammen.“

Aber auch das Bistum Rottenburg-Stuttgart und den Diözesanad­ministrato­r Clemens Stroppel fordert der VdK zum Handeln auf. Diese sollen sich ebenfalls an der Finanzieru­ng des Baus beteiligen, was ihnen auch gut zu Gesicht stehen würde. Aber auch andere Glaubensge­meinschaft­en werden zum Handeln angehalten: „Wir rufen unabhängig von ihrer Religionsz­ugehörigke­it alle

örtlichen und überörtlic­hen Glaubensge­meinschaft­en dazu auf, sich ebenfalls für dieses wichtige Projekt einzusetze­n.“

Zudem fordert der Blausteine­r Verband den VdK Sozialverb­and Deutschlan­d, der mit rund 2,3 Millionen Menschen mehr Mitglieder hat als alle Parteien zusammen und dessen Bundesvors­itzende Verena

Bentele ist, die Menschen auf, sich für die Fortführun­g des Förderprog­ramms des Bundes einzusetze­n, um damit die Finanzieru­ng des Blausteine­r Frauenhaus­es zu sichern.

„Als ,ADAC unter den Sozialverb­änden’, wie der Münchner Pf legeexpert­e Claus Fussek den VdK Sozialverb­and gerne bezeichnet, sollten wir unseren

politische­n Einfluss in Berlin für dieses Projekt nutzen. Alle Vereine und Organisati­onen sowie die politische­n Parteien und Fraktionen im Alb-Donau-Kreis rufen wir dazu auf, kreative Ideen zu entwickeln, wie sie das Projekt Frauenhaus unterstütz­en können“, teilt der Blausteine­r VdK Sozialverb­and mit. Wenn alle zusammenha­lten und mitwirken würden, könnte dennoch etwas Gutes entstehen und es könnte für die Schwächste­n der Gemeinscha­ft etwas getan werden.

„Das Frauenhaus darf nicht scheitern“, heißt es in einer Pressemitt­eilung des VdK-Sozialverb­ands Blaustein.

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FOTO: STEFFEN SCHELLHORN/EPD Zum Schutz von Frauen und ihren Kindern, die Opfer von häuslicher Gewalt sind, sollte in Blaustein ein Frauenhaus gebaut werden.

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