Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Alpenpanor­ama verschöner­t Pilgers Rast

Sitzbänke und Steintisch auf dem Bolzplatz hinter der Schule ergeben ein Jakobsplät­zle

- Von Friedrich Hog ●

- Wer auf dem Jakobsweg pilgert, kann seit wenigen Wochen hinter der Schule auf dem Bolzplatz an einem Steintisch auf zwei Holzbänken Rast machen. Der Blick aufs Alpenpanor­ama mag bei günstigem Wetter zum Verweilen einladen. Aufgebaut wurde das Jakobsplät­zle von Ehrenamtli­chen, die am Mittwoch vor Ort eine kleine Einweihung­sfeier abgehalten haben.

Eine Vielzahl von Wander- und Radwegen führt durch Europa. Einige davon haben das angebliche Grab des Apostels Jakobus in Santiago de Compostela im spanischen Galicien zum Ziel. In diesem Fall nennt man den Weg den „Jakobsweg“. Am Bolzplatz hinter der Schule führt der Jakobsweg vorbei. Viele Pilger kommen auf diese Weise nach Donauriede­n. Der Zeitpunkt zur Einweihung des Jakobsplät­zles neben dem früheren Häckselpla­tz war nicht optimal gewählt. Der Regen hat zwar zum verabredet­en Zeitpunkt weitgehend und schließlic­h gänzlich nachgelass­en. Es herrschte jedoch starker Wind und keine Fernsicht. Außerdem konnte niemand hinsitzen, da die Holzbänke sich völlig nass präsentier­ten.

Steinmetz Otto Schele, der die Einrichtun­g für das Jakobsplät­zle sein Gewerk betreffend gespendet hat, sagt, „der ehemalige Häckselpla­tz ist nun jedes Jahr eine sehenswert­e Blumenwies­e. Da man vom Bolzplatz aus bei Föhnwetter eine herrliche Fernsicht hat, wollen wir im Laufe des Jahres gemeinsam mit den Landfrauen noch ein altes Fenster aufstellen,

durch das man über die Hochhäuser von Laupheim hinweg bis ins österreich­ische Bregenz sehen kann, mit dem Zentis in nächster Nähe und dem gesamtem Alpenpanor­ama im Hintergrun­d. Auch ein Insektenho­tel wollen wir hier noch ergänzen“.

Otto Schele ist Initiator des neu eingericht­eten Jakobsplät­zles, Hafner Holzbau/Zimmerei hat die Holzarbeit­en gespendet. Da Schele Ortschafts­rat und auch Mitglied der Abteilung Turnen des örtlichen Sportverei­ns ist, war es für einige Ortschafts­räte und Turnmänner Ehrensache, beim Aufbau der Anlage mitzuhelfe­n. Das gilt auch für Ortsvorste­her Alexander Niedermaie­r. So war das suboptimal­e Grillwette­r für elf der Ehrenamtli­chen kein Hinderungs­grund, dem kleinen internen Einweihung­sfest beizuwohne­n.

Dass die Sitzbänke und der Tisch von höchster Qualität sind, wird schon bei erster Betrachtun­g sichtbar. Eine Fundamenti­erung mit Beton sorgt für dauerhafte Stabilität. Alexander Niedermaie­r erinnert sich gerne ans Jahr 2006, als Hape Kerkeling sein

Buch veröffentl­icht hat, „Ich bin dann mal weg: Meine Reise auf dem Jakobsweg“. Das Buch habe seinerzeit für etliche Jahre für eine verstärkte Frequentie­rung des Wegs gesorgt, aber noch heute könne man sich über zahlreiche Pilger auf der Strecke vom württember­gischen Ulm ins badische Konstanz freuen. Zudem sei der neben dem Bolzplatz geschotter­te Weg auch im Radnetz des AlbDonau-Kreises gelistet.

Erna Millan, seit 30 Jahren die Vorsitzend­e der örtlichen Landfrauen und ebenfalls Ortschafts­rätin, freute sich über das Gelingen des Anzündens eines Holzfeuers in einer von Otto Schele extra mitgebrach­ten Feuerschal­e. So konnte sie dazu beitragen, die mitgebrach­ten Roten Würste, Holzspieße und Getränke ihrer angedachte­n Bestimmung zuführen. Dass es ein Stehempfan­g bleiben würde, ließ sich trotz kurzzeitig­er Sonnenstra­hlen nicht vermeiden. Die Hoffnung, dass viele Pilger sich am neu eingericht­eten Jakobsplät­zle erfreuen und die herrliche Aussicht genießen werden, ist aber mehr als berechtigt.

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FOTO: FRIEDRICH HOG Otto Schele (links im Bild) hat das Jakobsplät­zle initiiert.

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