Alpenpanorama verschönert Pilgers Rast
Sitzbänke und Steintisch auf dem Bolzplatz hinter der Schule ergeben ein Jakobsplätzle
- Wer auf dem Jakobsweg pilgert, kann seit wenigen Wochen hinter der Schule auf dem Bolzplatz an einem Steintisch auf zwei Holzbänken Rast machen. Der Blick aufs Alpenpanorama mag bei günstigem Wetter zum Verweilen einladen. Aufgebaut wurde das Jakobsplätzle von Ehrenamtlichen, die am Mittwoch vor Ort eine kleine Einweihungsfeier abgehalten haben.
Eine Vielzahl von Wander- und Radwegen führt durch Europa. Einige davon haben das angebliche Grab des Apostels Jakobus in Santiago de Compostela im spanischen Galicien zum Ziel. In diesem Fall nennt man den Weg den „Jakobsweg“. Am Bolzplatz hinter der Schule führt der Jakobsweg vorbei. Viele Pilger kommen auf diese Weise nach Donaurieden. Der Zeitpunkt zur Einweihung des Jakobsplätzles neben dem früheren Häckselplatz war nicht optimal gewählt. Der Regen hat zwar zum verabredeten Zeitpunkt weitgehend und schließlich gänzlich nachgelassen. Es herrschte jedoch starker Wind und keine Fernsicht. Außerdem konnte niemand hinsitzen, da die Holzbänke sich völlig nass präsentierten.
Steinmetz Otto Schele, der die Einrichtung für das Jakobsplätzle sein Gewerk betreffend gespendet hat, sagt, „der ehemalige Häckselplatz ist nun jedes Jahr eine sehenswerte Blumenwiese. Da man vom Bolzplatz aus bei Föhnwetter eine herrliche Fernsicht hat, wollen wir im Laufe des Jahres gemeinsam mit den Landfrauen noch ein altes Fenster aufstellen,
durch das man über die Hochhäuser von Laupheim hinweg bis ins österreichische Bregenz sehen kann, mit dem Zentis in nächster Nähe und dem gesamtem Alpenpanorama im Hintergrund. Auch ein Insektenhotel wollen wir hier noch ergänzen“.
Otto Schele ist Initiator des neu eingerichteten Jakobsplätzles, Hafner Holzbau/Zimmerei hat die Holzarbeiten gespendet. Da Schele Ortschaftsrat und auch Mitglied der Abteilung Turnen des örtlichen Sportvereins ist, war es für einige Ortschaftsräte und Turnmänner Ehrensache, beim Aufbau der Anlage mitzuhelfen. Das gilt auch für Ortsvorsteher Alexander Niedermaier. So war das suboptimale Grillwetter für elf der Ehrenamtlichen kein Hinderungsgrund, dem kleinen internen Einweihungsfest beizuwohnen.
Dass die Sitzbänke und der Tisch von höchster Qualität sind, wird schon bei erster Betrachtung sichtbar. Eine Fundamentierung mit Beton sorgt für dauerhafte Stabilität. Alexander Niedermaier erinnert sich gerne ans Jahr 2006, als Hape Kerkeling sein
Buch veröffentlicht hat, „Ich bin dann mal weg: Meine Reise auf dem Jakobsweg“. Das Buch habe seinerzeit für etliche Jahre für eine verstärkte Frequentierung des Wegs gesorgt, aber noch heute könne man sich über zahlreiche Pilger auf der Strecke vom württembergischen Ulm ins badische Konstanz freuen. Zudem sei der neben dem Bolzplatz geschotterte Weg auch im Radnetz des AlbDonau-Kreises gelistet.
Erna Millan, seit 30 Jahren die Vorsitzende der örtlichen Landfrauen und ebenfalls Ortschaftsrätin, freute sich über das Gelingen des Anzündens eines Holzfeuers in einer von Otto Schele extra mitgebrachten Feuerschale. So konnte sie dazu beitragen, die mitgebrachten Roten Würste, Holzspieße und Getränke ihrer angedachten Bestimmung zuführen. Dass es ein Stehempfang bleiben würde, ließ sich trotz kurzzeitiger Sonnenstrahlen nicht vermeiden. Die Hoffnung, dass viele Pilger sich am neu eingerichteten Jakobsplätzle erfreuen und die herrliche Aussicht genießen werden, ist aber mehr als berechtigt.