Jugendliche blicken positiv in die berufliche Zukunft
Im vergangenen Jahr haben in der IHK-Region Ulm 2278 junge Menschen in den Unternehmen aus Industrie, Dienstleistung und Handel eine duale Berufsausbildung begonnen.
REGION - Das sind sieben Prozent mehr neu geschlossene Ausbildungsverhältnisse als noch im Vorjahr 2022.
Damit verzeichnet die IHK Ulm im zweiten Jahr in Folge wachsende Ausbildungszahlen, nach den zuvor rückläufigen Vertragszahlen aufgrund des Ausbruchs der Coronapandemie.
„Die positive Entwicklung der letzten beiden Jahre zeigt, dass mehr und mehr junge Menschen die Vorteile und Karrieremöglichkeiten, die eine duale Berufsausbildung bietet, erkennen“, erklärt Gabriele Finkbeiner, Vizepräsidentin der IHK Ulm.
„Diese Botschaft ist für unsere regionale Wirtschaft äußerst erfreulich. Ausgebildete Fachkräfte sind das Rückgrat unserer Unternehmen und das berufliche Ausbildungssystem ist der Garant für eine nachhaltige und zukunftsfähige Fachkräfteentwicklung. Wir möchten den positiven Trend aufgreifen und weiter für die duale Ausbildung und die damit verbundenen Chancen werben.“
Mehr als 88 Prozent der Jugendlichen und jungen Erwachsenen blicken positiv in die eigene berufliche Zukunft. Das zeigt eine jüngst veröffentlichte, repräsentative Forsa-Befragung von 14- bis 21Jährigen im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung.
Die Hälfte der Befragten gab gleichzeitig an, dass ihrer Meinung nach eine abgeschlossene Ausbildung oder ein abgeschlossenes Studium künftig noch wichtiger sein wird.
„Ich bin immer wieder beeindruckt, wie viel Engagement Ausbildungsunternehmen entfalten, um attraktive Ausbildungsplätze und eine hohe Ausbildungsqualität bieten zu können“, sagt Petra EngstlerKarrasch, Hauptgeschäftsführerin der IHK Ulm. „In meinen Augen ist das genau der richtige Weg: Aus gesellschaftlicher Verantwortung, aber auch, um ganz konkret den Fachkräftenachwuchs für die Zukunft zu sichern.“
„Die steigenden Ausbildungszahlen zeigen, dass die Möglichkeiten und Chancen einer Ausbildung von den jungen Menschen erkannt werden. Dies gilt auch für Abiturientinnen und Abiturienten. Sie machen derzeit schon bis zu einem Drittel aller Auszubildenden aus“, so Engstler-Karrasch weiter.
„Mit einer beruflichen Ausbildung stehen alle Türen offen. Selbst wenn man als Ziel einen Studienabschluss hat, sammelt man durch eine Ausbildung wichtige Erfahrungen und gewinnt berufliche Kompetenzen, die im Studium und im weiteren Berufsleben wertvoll sein können. Der direkte Weg von der Schule in ein Vollzeitstudium ist nicht immer die beste Option.“
In der IHK-Region Ulm werden über 122 IHK-Ausbildungsberufe in unterschiedlichen Branchen ausgebildet. Berufsorientierungsangebote und Praktika können dabei helfen, sich mit den verschiedenen Berufsbildern vertraut zu machen.
„Für viele junge Menschen ist eine Ausbildung, nach dem vorwiegend theoretischen Stoff in der Schule, mit einem
,Aha-Effekt’ verbunden. Sie sehen, welche Wirkung ihr Lernen hat und wofür sie lernen“, erläutert Gabriele Finkbeiner. „Eine berufliche Ausbildung in seinen Lebensweg einzuplanen, ist eine gute Entscheidung. Die junge Generation hat großes Potential, welches wir in der dualen Ausbildung stärken und entwickeln können.“
Um den Unternehmen noch gezielter bei der Suche nach Auszubildenden und somit künftigen Fachkräften zu helfen hat die IHK am 1. Februar das Projekt „Passgenaue-Besetzung“ins Leben gerufen. Damit werden die regionalen Unternehmen durch die Vermittlung von Ausbildungs- und Praktikumsstellen unterstützt. Das Projekt wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klima-schutz.
„Als Anlaufstelle diente die IHK
Ulm bereits in der Vergangenheit als Unterstützung für Unternehmen bei der Suche nach Nachwuchstalenten. Durch die Zusammenarbeit von Schule und Wirtschaft wird nicht nur die Berufsorientierung der Jugendlichen unterstützt, Unternehmen lernen auch potenzielle Auszubildende kennen“, so Martina Doleghs, Geschäftsbereichsleitung Bildung.
„Das Beratungsteam der IHK Ulm informiert Jugendliche, Eltern, Lehrer und andere Ausbildungsinteressierte zu den Möglichkeiten einer dualen Ausbildung und den IHK-Berufen“, sagt Doleghs. „Mit der ,Passgenauen Besetzung’ wird diese Bemühung nun um ein attraktives Angebot erweitert.“
Und so läuft die „Passgenaue Besetzung“ab: „Unternehmen und Ausbildungsplatzsuchende
geben jeweils Anforderungsund Qualifikationsprofile ab. Auf Basis der Profile werden anschließend Vermittlungsvorschläge erstellt.
Mit den direkten Matchings sollen vor allem kleine und mittelständische Unternehmen unterstützt werden. Das Angebot richtet sich neben Schulabgängern auch an Wechselwillige
und Studienabbrecheroder zweifler. Unterstützung erhalten diese im weiteren Prozess durch Mitarbeiter der IHK Ulm.