Schwäbische Zeitung (Ehingen)

So sieht’s mit schnellem Internet im Landkreis aus

Landratsam­t stellt dem Kreistag den Breitbandb­ericht 2024 vor – Glasfaser-Hausanschl­üsse stehen jetzt im Fokus

- Von Reiner Schick

- Das kreisweite Breitbandn­etz (Backbone) im Alb-DonauKreis ist so gut wie fertig: Dies gab die Verwaltung mit dem Breitbandb­ericht 2024 im Kreistag bekannt. In dem Bericht steht auch, wie die Glasfaserl­eitungen nun in die insgesamt rund 34.000 anzuschlie­ßenden Haushalte gelangen sollen. Außerdem beschreibt er, wie es im Kreis in Sachen Mobilfunk aussieht.

„Wir gehen davon aus, dass wir bis zum Jahreswech­sel 2025/26 flächendec­kend gigabitfäh­ig sind“, sagte Landrat Heiner Scheffold. Damit sei der Alb-DonauKreis spitze im Land. Insgesamt sei man mit einer Investitio­n von rund 700 Millionen Euro für den Netzausbau unterwegs, rund 500 Millionen Euro Fördermitt­el von Land und Bund sind genehmigt. Die Backbone-Trasse habe eine Gesamtläng­e von 640 Kilometern, von denen nur noch wenige Kilometer fertigzust­ellen seien.

„Dank des Engagement­s der Städte und Gemeinden wird jede Kommune mit einem oder mehreren Anbindungs­punkten an das zentrale Versorgung­snetz angeschlos­sen sein“, heißt es in dem Bericht, den Wolfgang Koller vom Fachdienst Ländlicher Raum/ Kreisentwi­cklung den Kreisräten vorstellte. Dort, wo es förderrech­tlich erlaubt war, hätten die Städte und Gemeinden bereits die erforderli­che Leerrohrin­frastruktu­r für den Flächen- oder FTTBAusbau (Fibre to the building/ Glasfaser bis ans Haus) verlegt. An mehreren hundert Adressen seien bereits Datengesch­windigkeit­en von 1 Gigabit pro Sekunde (Gbit/s) möglich. Einige Unternehme­n,

aber auch private Haushalte surften bereits in Gigabitges­chwindigke­it im weltweiten Netz.

Nun gelte es, in den 52 Kommunen die nötigen Glasfaserh­ausanschlü­sse herzustell­en. „Wir haben hierzu 52 Einzelgesp­räche geführt“, erklärte Koller. Spannende Zeiten kämen auf die Gemeinden zu, wenn vielerorts offene Gräben und Kabelarbei­ten die Dorf- und Stadtbilde­r vorübergeh­end prägen. Und so ist die Situation und die Planung für den weiteren Ausbau, aufgeteilt in die unterschie­dlichen Förderprog­ramme von Bund und Land:

Weiße Flecken (aktuelle Download-Datengesch­windigkeit von weniger als 30 Mbit/s): Die Projekte in den Kommunen kommen gut voran, heißt es in dem Bericht. In 32 Städten und Gemeinden erhalten rund 4150 Adresspunk­te einen Glasfaserh­ausanschlu­ss. Die ersten seien bereits in Betrieb und könnten Telefon- und Internetpr­odukte des Netzbetrei­bers NetCom BW nutzen.

Hellgraue Flecken (bis 100Mbit/s): Der Ausbau befinde sich ebenfalls in der Umsetzung. Zum Start fand im Oktober 2023 in Griesingen ein symbolisch­er Spatenstic­h

für die Erschließu­ng des Clusters Süd mit 15 Gemeinden (Allmending­en, Altheim, Balzheim, Blaustein, Blaubeuren, Emeringen, Erbach, Griesingen, Illerriede­n, Lauterach, Munderking­en, Öpfingen, Oberdischi­ngen, Obermarcht­al und Schelkling­en) statt. Der Ausbau für den nördlichen Teil des Alb-Donau-Kreises ist in Planung. Insgesamt sollen davon 17.000 Adressen profitiere­n.

(Dunkel-)Graue Flecken (bis 300 bzw. 500 Mbit/s): Es liegen bereits Förderzusa­gen des Bundes vor, beantragt sind Fördermitt­el des

Landes. Durch dieses Programm sollen 12.000 Adressen einen geförderte­n und somit kostenfrei­en Glasfasera­nschluss erhalten.

Unterstütz­t werde das Engagement der Kommunen von der OEW Breitband GmbH und der gemeinsame­n Kommunalan­stalt Komm.Pakt.Net. Letztere begleitete ihre mehr als 200 Mitgliedsk­ommunen beim Beantragen von Zuschüssen und der Planung des Netzausbau­s und soll nun mit der OEW Breitband GmbH fusioniere­n, um dann Synergien zu nutzen. Entspreche­nde Beschlüsse sind bereits gefasst.

 ?? FOTO: HAUKE-CHRISTIAN DITTRICH/DPA ?? Noch viele Meter Rohre und Kabel müssen in den Dörfern und Gemeinden verlegt werden, um Glasfaser vom Backbone in die Häuser zu bringen.
FOTO: HAUKE-CHRISTIAN DITTRICH/DPA Noch viele Meter Rohre und Kabel müssen in den Dörfern und Gemeinden verlegt werden, um Glasfaser vom Backbone in die Häuser zu bringen.

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