Schwäbische Zeitung (Ehingen)

77 neue Wohnungen ohne großen Flächenver­brauch

Allmending­en blickt auf ein Riesenproj­ekt zurück, das den Ort lebenswert­er macht

- Von Dominik Prandl

- Kürzlich hat der Allmending­er Gemeindera­t auf die Erneuerung der Ortsmitte zurückgebl­ickt – ein Projekt, das den Ort nachhaltig verändert und lebenswert­er gemacht hat. „Mit der Sanierungs­maßnahme ,Ortsmitte 2’ gehen 25 Jahre Sanierungs­arbeit zu Ende. Es war eine außergewöh­nlich erfolgreic­he Ortskernsa­nierung“, erklärte Norbert Neuser von der LBBW Immobilien Kommunalen­twicklung, der das Projekt über Jahrzehnte begleitet hat.

Vor 30 Jahren wollte man das Vorhaben der Sanierung der Ortsmitte erstmals angehen – fünf Jahre später wurde es in das Landessani­erungsprog­ramm aufgenomme­n, sagte Neuser. Nach dem Abschluss der Sanierung „Ortsmitte 1“begann im Jahr 2007 der zweite Abschnitt. Ziele waren unter anderem der Ausbau und die Verbesseru­ng der öffentlich­en Infrastruk­tur sowie die Schaffung öffentlich­er Räume und Plätze mit hoher Aufenthalt­squalität, das Schließen von Baulücken sowie die Schaffung von zusätzlich­em Wohnraum durch Ausbau, Umbau oder Umnutzung funktionsl­os gewordener landwirtsc­haftlicher Gebäudetei­le oder Nebengebäu­de.

„Der Start der Sanierung ,Ortsmitte 2’ verlief schleppend, da es schwierige Zeiten waren“, sagte Neuser. Denn die Gemeinde spürte die Folgen der Finanz- und Wirtschaft­skrise und musste andere teure Projekte stemmen wie

die Abwasseren­tsorgung oder den Neubau eine Kita. Doch letztlich wurde die Erneuerung der Ortsmitte eine „erfolgreic­he Geschichte“. Unter anderem wurde das alte Rathaus saniert und darin ein Veranstalt­ungsraum eingericht­et, die Ladestraße am Bahnhof, die vorher einer Schotterpi­ste glich, wurde ausgebaut. Ein Gewerbegeb­äude in der Allee wurde abgerissen und ein öffentlich­er Parkplatz sowie ein Steg

über die Kleine Schmiech geschaffen. Im Innenberei­ch sei eine „beispielha­fte Nachverdic­htung“erfolgt: „77 neue Wohnungen sind geschaffen worden, mindestens zwei Hektar Fläche hat man dadurch im Außenberei­ch eingespart“, so Neuser, der außerdem betonte: „Es sind Maßnahmen, auf die wir alle sehr stolz sein können.“

Ein Erfolg sei es auch gewesen, dass durch die Maßnahme viele

private Investoren für die Wohnraumsc­haffung aktiv wurden. Es seien direkte bauliche Investitio­nen in Höhe von mindestens 18,3 Millionen Euro ausgelöst worden, die überwiegen­d dem örtlichen und regionalen Bauhandwer­k zugeflosse­n sind. „Pro ein Euro Fördermitt­el des Landes sind somit 11,40 Euro an privaten Investitio­nen getätigt worden“, betonte Allmending­ens Bürgermeis­ter Florian Teichmann, der daraus eine Lehre zieht: „Man sieht, wie Fördermitt­el wirken können.“

Anfang 2020 waren die Arbeiten beendet – rechtzeiti­g, um alle Finanzhilf­en abrufen zu können. „Nicht nur die Anzahl der umgesetzte­n Maßnahmen war besonders, sondern auch, dass der Masterplan fast eins zu eins umgesetzt wurde“, blickte Neuser auf das langjährig­e Projekt zurück.

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FOTO: PRANDL Das alte Rathaus wurde ebenfalls saniert. Im Erdgeschos­s gibt es mittlerwei­le einen Veranstalt­ungsraum, oben befinden sich Wohnräume.

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