Gottesdienst zur Himmelfahrt in freier Natur
Katholische Christen feiern ihren Herrn am Feldkreuz
(kö) - Am Himmelfahrtstag ist es in den christlichen Kirchen Brauch, den Gottesdienst im Freien zu feiern – sofern es das Wetter zulässt. Die katholischen Christen Ehingens versammelten sich dazu am Feldkreuz zwischen Blauem Steinbruch und Trimmpfad. Sogar ein Harmonium hat der Kantor von St. Michael Wolfgang Gentner herausgebracht, um begleitet von Bassklarinette und Violine der Messe im Freien einen festlichen Anstrich zu geben.
„Lobet den Herren, den König der Ehren“, sang die Gemeinde, während nicht weit entfernt Vatertags-Ausflügler mit Handwagen voll Bier ebenfalls singend Richtung Festzelt Mundingen zogen. „Wir feiern auch Vatertag, den Jesus ist zum Vater heimgekehrt“erinnerte Pfarrer Harald Gehrig an die wahre Bedeutung des Himmelfahrtstages. „Du bist aufgefahren zum Himmel und hast uns ein reiches Erbe aufgetan, erfülle uns mit Freude und Dankbarkeit,“betete er. In seiner
Predigt erinnerte der Stadtpfarrer an Barockkirchen, die oft ein Loch in der Decke hatten, durch die am Himmelfahrtstag eine Christusfigur nach oben gezogen wurde und ein Teufel hinabfiel, den die Ministranten dann ordentlich verprügeln durften. Anschließend fielen Blumen, Früchte und Heiligenbildchen auf sie herab.
„Der Himmel ist weiter präsent. Jesus lebt in jedem Menschen, der sich dem Evangelium verbunden fühlt. Er ist nicht mehr da in menschlicher Gestalt, aber mitten unter uns. Wenn wir uns am Altar versammeln, können wir sicher sein, dass sein Wort gilt, wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, bin ich mitten unter ihnen“, predigte Gehrig. Weiter sagte er: „Jesus kommt wieder oder ist schon da, wenn wir die Erde im Blick haben und die Menschen,
die auf ihr leben. Der Himmel ist offen und Gott schüttet seine Gaben über uns“. Vom Feldkreuz zogen die Gläubigen nach dem Gottesdienst, „Christus Sieger, Christus König, Herr in Ewigkeit“singend, zum Gemeindehaus St. Michael, um sich dort gemütlich bei einem Frühschoppen wieder aufzuwärmen. Denn trotz des strahlenden Sonnenscheins wehte am Feldkreuz ein eisiger Wind.