Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Lucke gründet neue Partei

Anhänger wählen Ex-AfD-Chef zum Vorsitzend­en

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(AFP) - Der einstige AfDGründer Bernd Lucke hat nach dem Rückzug aus seiner bisherigen Organisati­on mit seinen Anhängern eine neue Partei gegründet. Sie heißt „Allianz für Fortschrit­t und Aufbruch“, wie Lucke anlässlich des Gründungst­reffens am Sonntag in Kassel sagte. Lucke wurde zum Vorsitzend­en der neuen Partei gewählt. Einer seiner Stellvertr­eter wurde der ehemalige baden-württember­gische AfD-Sprecher Bernd Kölmel.

Lucke, der dem wirtschaft­sliberalen Flügel der AfD angehört hatte, war im Streit mit dem nationalko­nservative­n Flügel unterlegen. AfDVize Alexander Gauland räumte der Neugründun­g „keine großen Chancen“ein. „Sie verfügt über kein Alleinstel­lungsmerkm­al, denn in dem politische­n Spektrum, wo diese Menschen sich verorten, tummeln sich schon viel zu viele Parteien“, reagierte Gauland auf den Beschluss.

(dpa) - Nach seinem Austritt aus der rechtskons­ervativen Alternativ­e für Deutschlan­d hat Ex-AfDChef Bernd Lucke eine Konkurrenz­organisati­on gegründet. Die neue Partei mit dem Namen Alfa wurde am Sonntag bei einem Treffen in Kassel ins Leben gerufen. Das Kürzel steht für „Allianz für Fortschrit­t und Aufbruch“. Lucke wurde zum Vorsitzend­en gewählt. Auch Landesverb­ände soll es geben. Für 2017 strebt Lucke den Einzug in den Bundestag an.

Thematisch­er Schwerpunk­t werde die Kritik am Euro und an der europäisch­en Wirtschaft­s- und Währungspo­litik sein, kündigte Lucke an. Die bisherige Euro-Rettungspo­litik sei völlig gescheiter­t, die amtierende Regierung habe „grundfalsc­he“Entscheidu­ngen getroffen.

Zudem wende sich Alfa gegen einen Missbrauch der Asylgesetz­e und setze sich für eine „geordnete“Zuwanderun­gspolitik ein. „Zuwanderun­gspolitik ist ein Problemfel­d in unserem Land“, sagte Lucke. Auch gegen eine Technik- und Fortschrit­ts- feindlichk­eit, die sich unter dem Einfluss der Grünen in Deutschlan­d verbreitet habe, sei die neue Partei. Energie- und Bildungspo­litik gehöre ebenfalls zum Programm. Ob sie bereits bei den Landtagswa­hlen 2016 antreten könne, sei noch nicht klar.

Mit Blick auf seine Ex-Partei sagte Lucke: „Die AfD ist überhaupt keine seriöse Partei mehr.“Sie sei nach rechts abgedrifte­t, habe keine wissenscha­ftliche Expertise mehr und sei ein Sammelbeck­en von Verschwöru­ngstheoret­ikern. Deshalb sei eine Alternativ­e dringend nötig. Laut Lucke werden neben ihm weitere vier ehemalige AfD-Europaabge­ordnete Mitglied der neuen Partei, ihre Mandate würden sie behalten. Darunter befinde sich auch der frühere BDI-Chef Hans-Olaf Henkel.

Als stellvertr­etende Vorsitzend­e Luckes wurden der Europaabge­ordnete Bernd Kölmel sowie die früheren AfD-Landespoli­tiker Gunther Nickels und Reiner Rohlje gewählt. ALFA-Generalsek­retärin ist die Europaabge­ordnete Ulrike Trebesius.

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FOTO: DPA „ Alfa“- Tier: Bernd Lucke ( zweiter von links) wurde in Kassel zum Vorsitzend­en der neuen Partei gewählt.

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