Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Irak trauert um Dutzende Opfer nach IS-Anschlag

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(AFP) - Nach einem der verheerend­sten Attentate der Dschihadis­tenmiliz Islamische­r Staat (IS) seit ihrer Großoffens­ive im vergangene­n Sommer haben die Iraker am Wochenende um Dutzende Todesopfer getrauert. Die Behörden vermuteten bis zu 110 Tote, außerdem wurden 120 Menschen verletzt. Ein Selbstmord­attentäter hatte sich am Freitagabe­nd auf einem Markt in Chan Bani Saad nahe Bagdad in die Luft gesprengt und den Platz in Schutt und Asche gelegt. Bei dem Attentat wurden auch 15 Kinder getötet.

Zum Zeitpunkt des Autobomben­anschlags war der Markt gut besucht, viele Menschen kauften Lebensmitt­el für das Fest des Fastenbrec­hens ein. Chan Bani Saad in der Provinz Dijala ist mehrheitli­ch schiitisch, die Schiiten begingen das Eid al-Fitr am Samstag und damit einen Tag später als die Sunniten. Der jetzige Anschlag sei der schlimmste in der Provinz Dijala seit dem Jahr 2003, sagte der Behördench­ef der Stadt, Abbas Hadi Saleh. Das Attentat ist aber auch eines der blutigsten seit dem Erstarken des IS. Die Provinz Dijala war eigentlich im Januar für befreit erklärt worden – vereinzelt­e Anschläge des IS gibt es dort aber immer wieder.

Medienberi­chten zufolge hat die irakische Polizei inzwischen Tatverdäch­tige festgenomm­en. Zudem seien mehrere Angehörige der Sicherheit­skräfte inhaftiert worden, berichtet das irakische Nachrichte­nportal „Al-Sumaria“unter Berufung auf das Innenminis­terium

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