Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

„Man kann nicht einfach aufhören zu sammeln“

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Die Kollektion Dieterich mit Horst-AntesPlaka­ten umfasst rund 200 Exponate, von denen sich gut zwei Drittel seit ein paar Jahren im Besitz des Heidenheim­er Kunstmuseu­ms befinden. Antje Merke hat sich mit dem Allgäuer Sammler Rolf Dieterich (Foto: Roland Rasemann) über seine Leidenscha­ft unterhalte­n.

Wie sind Sie dazu gekommen, Plakate von Ausstellun­gen zu Horst Antes zu sammeln?

Mit dem Medium Plakat beziehungs­weise Flugblatt beschäftig­e ich mich schon sehr lange, genau genommen seit meinem Studium der Zeitungswi­ssenschaft. Und entspreche­nd lange sammele ich auch schon Plakate. Bei den frühen handelt es sich sogar oft um Originaldr­ucke in kleinen Auflagen. Zeitgleich habe ich aber auch Grafik von Antes gekauft. Mein erstes Blatt war zum Beispiel 1972 eine Serigrafie aus dem Zyklus „On my way now“. Dennoch: Im Vergleich zur Grafik sind Plakate preiswert.

Was fasziniert Sie an Horst Antes?

Horst Antes hat in seinem Werk relativ wenige Themen immer wieder neu variiert – seien es die Kopffüßler, die Zahlen oder die Häuser. Und das begeistert mich bis heute. Zudem haben seine Arbeiten eine philosophi­sche Tiefe sowie einen Bezug zu alten indianisch­en Kulturen.

Wie viele der Antes-Ausstellun­gen haben Sie gesehen?

Wenn man es genau nimmt, habe ich die wenigsten Ausstellun­gen, deren Plakate ich gesammelt habe, wirklich besucht. Stattdesse­n besitze ich einen dicken Ordner an Korrespond­enzen mit Museen, Galerien und Instituten in ganz Europa, der dokumentie­rt, wie aufwendig sich meine Recherchen damals gestaltet haben. Heute im Internetze­italter kann man sich das gar nicht mehr vorstellen. Außerdem stehe ich nach wie vor im Kontakt mit der Frau des Künstlers, die mir das eine oder andere Exemplar über die Jahre hinweg hat zukommen lassen.

Sammeln Sie nach wie vor AntesPlaka­te?

Aber ja doch, denn meine Sammlung ist – soweit mir bekannt – ziemlich komplett. Man kann nicht einfach aufhören zu sammeln.

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