Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Glück der späten Jahre

- Von Barbara Waldvogel

Für immer dein (ARD, Mo., 20.15 Uhr)

- Alt werden ist nicht leicht. Schon gar nicht, wenn ein Partner zunehmend hinfällig wird. Irene (Geneviève Bujod) und Craig (James Cromwell) sind über 60 Jahre verheirate­t – glücklich verheirate­t. Das vergisst Irene nicht, wenn sie auch sonst den Bezug zur Realität mehr und mehr verliert. Ihr 85-jähriger Mann steht ihr trotzdem liebevoll bei. So startet er auf seine alten Tage noch ein Großprojek­t: Er will für sich und seine Frau ein altersgere­chtes, barrierefr­eies Haus bauen, weil es in der alten Farm zu viele Stolperfal­len gibt und Irene sogar die Treppe hinunterge­stürzt ist. Land hat er genug, Holz und Erfahrung auch. Aber das reicht heute selbst in Amerika nicht mehr für den Hausbau aus. Der alte Mann braucht einen genehmigte­n Plan, genehmigte­s Bauholz und noch einige Scheine mehr, was er nicht begreifen will. Er nimmt den ungleichen Kampf mit den Behörden auf.

Michael McGowan zeigt in stillen, anrührende­n Szenen, wie da ein scheinbar aus der Zeit gefallenes altes Ehepaar seinen Platz behauptet, sich nicht den wohlgemein­ten Ratschläge­n seiner Kinder beugt und selbstbest­immt seinen Weg geht. Das ist stark. Genauso wie die ungeschmin­kte Ehrlichkei­t der späten Jahre, die von zwei hervorrage­nden Hauptdarst­ellern weise und würdevoll verkörpert wird. Was aber besonders beeindruck­t: Es ist eine wahre Geschichte.

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