Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Eigener Weg für Radler
Zum Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK):
Mein Beitrag zum von der Stadt geplanten Entwicklungskonzept betrifft die Neugestaltung des Uferparkes inklusive Uferstraße. Aus Sicht von Radfahrern und Touristen ist in diesem zu planenden Konzept unbedingt ein separater Radweg vom GZH bis zum Antonius-Eck vorzusehen, ebenso dessen Weiterführung vom Hinteren Hafen, an der östlichen Uferstraße bis zur Eckenerstraße beziehungsweise Rotachmündung.
Der Radverkehr muss unbedingt vom Kfz-Verkehr, nicht nur allein aus Sicherheitsgründen, auch aus Freude am Radfahren, getrennt werden und dies auch, wenn Tempo 20 oder 30 eingeführt werden sollte.
Die Stadt kann sich dadurch den sie besuchenden Radtouristen von ihrer Schokoladenseite am See zeigen und vermeidet somit den Konflikt mit dem Verkehr auf der Friedrichs- und Eckenerstraße.
Ebenso könnten die heute nicht seltenen Konflikte zwischen Fußgängern und Radfahrern durch geregelte separate Geh- und Radwege erheblich vermindert werden.
Andere Städte am Bodensee, wie etwa Bregenz, Lochau, Lindau, Konstanz, Hagnau, Rorschach oder Romanshorn haben dies erfolgreich realisiert. Insbesondere Bregenz, wo sogar der Schiffshafen teilweise aufgefüllt wurde, und Lochau mit dem Kaiserstrand, wo separate Fuß- und Radwege angelegt wurden, können hier als positive Musterbeispiele betrachtet werden.
Diese sollten auch unbedingt vom Häfler Gemeinderat und den Planungsexperten in Augenschein genommen werden, um sich dazu ein fundiertes Urteil bilden zu können.
Die rückwärts gewandte Politik der totalen Verbannung von Radfahrern von Uferpark/Straße aus dem vorigen Jahrhundert ist nicht mehr zeitgemäß. Die Stadt sollte sich ein positives Beispiel an den zuvor genannten Städten am Bodensee nehmen. Hier besteht diesbezüglich erheblicher Nachholbedarf, um endlich von einer sehr rückständigen und nicht mehr der heutigen Zeit entsprechenden Radverkehrsinfrastruktur wegzukommen.
Paul Kohler, Friedrichshafen