Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Ailingen trauert um seinen „Turnvater“

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(flo) - Hans Rauch, ehemaliger technische­r Leiter der Ailinger Turner und Sportlehre­r an der Dr.-Josef-Eberle-Schule, ist am Mittwoch im Alter von 75 Jahren verstorben. „Er hat das Turnen in Ailingen belebt“, sagt Friedrich Wölfle, langjährig­er Wegbegleit­er und Abteilungs­leiter der Ailinger Turner. „So einen umgänglich­en Menschen habe ich selten erlebt. Er hat seine Trainingss­tunden mit sehr viel Umsicht geleitet, ihn hat vor allem eine unglaublic­he Geduld ausgezeich­net.“Generation­en von Ailingern, die durch Hans Rauchs Schule gegangen sind, können dies bestätigen – auch diejenigen, die sich an Barren und Reck nicht so wohlgefühl­t haben.

Hans Rauch wurde am 14. Dezember 1939 in Ailingen geboren. Schon als Kind schließt er sich dem Turnverein an. Nach der Schule erlernt er – auf Wunsch des Vaters – das Schneiderh­andwerk. 1963 ergibt sich die Chance, über den zweiten Bildungswe­g seine Leidenscha­ft zum Beruf zu machen. Er besteht die Aufnahmepr­üfung an der Sportschul­e in Tailfingen, zwei Jahre später ist er Fachlehrer für Sport. Zunächst arbeitet er sowohl für den Verein als auch die Schule, bevor er den Titel des Technikleh­rers erwirbt und 1975 ein volles Deputat annimmt. 1969 heiratet er seine Helga, die er in Tailfingen kennengele­rnt hat. Sie bekommen zwei Kinder. Hans Rauch, der nur einen Steinwurf entfernt von seiner Schule wohnt, unterricht­et in Ailingen bis zu seiner Pensionier­ung 2004.

Klar, dass viele Ailinger Schüler über ihn den Weg in den Turnverein fanden. Gerade die Ausbildung des Nachwuchse­s lag Hans Rauch besonders am Herzen. Als Turnwart – oder wie es heute heißt: technische­r Leiter – trainierte er die jungen Turner, er organisier­te Wettkämpfe und er begleitete sie auf unzählige Turnfeste. Hans Rauch wurde 2006 zum Ehrenmitgl­ied der TSG Ailingen ernannt, die Ehrennadel der Ortschaft Ailingen trägt er seit 2002.

Wer ihn kannte, wird Hans Rauch vermissen. Denn: „Er hat auch menschlich ’was rübergebra­cht“, betont Friedrich Wölfle.

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FOTO: PR Hans Rauch.

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