Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Der Arabische Frühling
Der diesjährige Friedensnobelpreis soll der Mut machen. Die Aufstände in der Region ( Arabischer Frühling) lösten 2011 Hoffnungen auf mehr Freiheit und Demokratie in den arabischen Ländern aus. Mittlerweile aber versinken viele Staaten im Chaos.
Massenproteste in Kairo brachten 2011 Langzeitherrscher Husni Mubarak zum Sturz. Danach gewannen auch in Ägypten mit den Muslimbrüdern Islamisten die freien Wahlen. Doch auch gegen den islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi formierte sich heftiger Widerstand. Nach Massenprotesten setzte ihn das Militär im Sommer 2013 ab. Das Land fährt einen harten Kurs gegen Islamisten. Die mehrfach verschobenen Parlamentswahlen sollen im Oktober beginnen.
Seit dem Sturz von Muammar al- Gaddafi 2011 ging das Land mit Parlamentswahl und Regierungsbildung in Richtung Demokratie. Doch mittlerweile herrscht Chaos. Es gibt zwei Parlamente und Regierungen. Bewaff- nete Milizen kämpfen um die Macht, darunter auch der Islamische Staat ( IS).
Präsident Baschar al- Assad ging 2011 mit Gewalt gegen friedliche Proteste für mehr Freiheit vor. Daraus entwickelte sich ein Bürgerkrieg, bei dem bisher mehr als 250 000 Menschen getötet wurden. Der IS kontrolliert riesige Gebiete. Ein Ende des blutigen Konflikts ist nicht abzusehen.
Auch im armen Jemen brachen 2011 Proteste aus, die zum Sturz von Langzeitpräsident Ali Abdullah Salih führten. Es tobt ein blutiger Bürgerkrieg zwischen Rebellen und Regierungstreuen. ( dpa)