Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Sturm im Wasserglas
Zum Artikel „ Hinweise auf Abgas- Betrug gingen unter“( 28.9.): Ob außer VW noch andere Hersteller an den Pranger gestellt werden, wird sich zeigen. Bei dieser Angelegenheit wird vergessen, dass die USA als Aufdecker und Ankläger keinen Grund haben, mit dem Finger auf die ausländischen Hersteller – sprich Konkurrenten – zu zeigen. Die US Autoindustrie produziert sehr durstige Fahrzeuge. Ob deren Abgaswerte den Vorschriften entsprechen, ist anzuzweifeln. Fakt ist: Es sind und waren immer die USA, die Anläufe zum wirksamen Umweltschutz blockiert haben. Dass die Landwirtschaft, die nur durch den massiven Einsatz von synthetischen Düngern und Pestiziden noch Erträge erwirtschaftet, dabei die Böden ruiniert, davon spricht man nicht. Die katastrophale Wasserwirtschaft, die in der Folge ganze Landstriche zu Wüsten verwandelt, oder bereits verwandelt hat, wer spricht davon? Die Ölförderung mit allen Umweltproblemen – kein Thema? All das ist bei Weitem gefährlicher als überschrittene Abgaswerte. Die Kampagne gegen die europäische Autoindustrie kann auch als Ablenkungsmanöver angesehen werden, um vom eigenen Versagen abzulenken. Der Sturm im Wasserglas um VW wird bald vergessen sein, es wird und muss Nachbesserungen geben. Aber die hausgemachten Umweltprobleme der USA werden dadurch nicht gelöst.
Friedrichshafen
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