Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Eine Liebeserklärung an „Ursels Mampfe“
Graf-Zeppelin-Gymnasium feiert zehnjähriges Bestehen der Mensa
– Bereits vor 25 Jahren hat Ursula Hafner am GrafZeppelin-Gymnasium belegte Brötchen verkauft. Vor zehn Jahren entstand an der Schule eine Mensa, seitdem tischt sie den hungrigen Kunden – den Schülern – „Ursels Mampfe“auf. Lehrer, Eltern und Vertreter der Stadt feierten gemeinsam mit dem Urgestein hinterm Kochtopf am Freitag das zehnjährige Bestehen der Einrichtung.
„Eigentlich ist das kein zehnjähriges Jubiläum, sondern ein silbernes“, erzählte Hermann Dollak, Schulleiter des Graf-Zeppelin-Gymnasiums. Vor 25 Jahren habe alles angefangen. Damals sei das Hausmeisterpärchen Hafner an das Häfler Gymnasium gekommen. „Wir hatten von der Stadt die Auflage, einen Vesperverkauf mit Weckle und Brezeln anzubieten“, schwelgt Ursula Hafner in alten Erinnerungen. Von Schülerseite aber kommt rasch die Anfrage nach Mehr. Nach belegten Seelen wurde gefragt – ein Wunsch, dem Frau Hafner auch nachging.
Der Wunsch nach Mehr
Was mit einem Bäckereiverkauf begann, entwickelte sich dank des Fördervereins der Schule und Subventionen der Stadt zu einem kleinen Geheimtipp. Ursula Hafner hatte den Willen, den Schülerwünschen nachzugehen, und die Schule das Bestreben, dies auch zu ermöglichen.
1994 kochte Ursula Hafner zum ersten Mal für ihre Schüler. Anfangs waren es gerade 20 Teller, die sie mit schwäbischen Gerichten füllte. Doch die Zahl der hungrigen Schüler und Lehrer stieg. „Unser ganzer Stolz war damals eine grüne Eckbank, ein Tisch und Stühle, die 20 Schülern Platz geboten haben“, blickte Dollak in eine Zeit zurück, in der „Ursels Mampfe“– wie die Schüler den kleinen Kochbetrieb benannt hatten – noch keine geräumige Mensa war, die täglich bis zu 80 Schülern Platz bietet.
„Der begrenzende Faktor war das Spülen“, bedankte sich der Schulleiter beim Förderverein, der 1996 eine Spülmaschine anschaffte. Wohlgemerkt dieselbe, die auch heute noch Berge von dreckigem Geschirr beseitigt. Eine Kühlzelle folgte im Jahr 2000. Schnell aber wurde klar: Man muss sich größere Gedanken über die Zukunft der Essensausgabe ma- chen. Sogar in Berlin habe man sich nach Ideen umgeschaut. Letztlich ist die Wahl auf die Kiosk-Mensa-Konstruktion gefallen, die sich seit nun zehn Jahren im GZG bewährt und als Prototyp-Schulmensa ein Vorbild für andere Häfler Schulen war. Über die Schulgrenzen hinweg eile der gute Ruf der Mensa, was sicherlich an der „Handschrift von Frau Hafner liegt, die noch immer an dem Essen zu erkennen sei“, sagte Dollak.
Auch wenn die Schüler eine Schule mit Mensa mittlerweile als etwas Verständliches ansehen, das Dankeschön an das Team und die Hafners kommt trotzdem von Herzen – und „ist das Mindeste“, was die Schüler zurückgeben können, wie Schülersprecher Leon Pavelic betonte.