Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Bodensee-Schüler feiern Kirchentag
Die Schule widmet sich in diesem Schuljahr dem Thema „Heimat und Respekt“
- An der Bodensee-Schule St. Martin haben 1000 Schüler ihren Kirchentag gefeiert. Jedes Jahr legt die Schule ein Motto fest, das sich wie ein roter Faden durch das Schuljahr zieht und von unterschiedlichen Veranstaltungen begleitet wird. Auch der Kirchentag stand unter dem Zeichen des Jahresmottos: „Heimat und Respekt“.
Was zeichnet Heimat aus, was macht einen heimatlos und wo findet man die persönliche Heimat? Fragen, denen Schüler nachgegangen sind und am Freitag auf dem „Markt der Möglichkeiten“, einer begleitenden Veranstaltung im Rahmen des Kirchentages, vorstellten. „Als wir das Jahresthema vor geraumer Zeit festgelegt haben, waren wir uns der Aktualität diese Themas nicht bewusst“, sagt Gesamtschulleiter Gerhard Schöll und spielt damit auf das Flüchtlingsthema an.
In der vorangegangenen Woche hat es unterschiedliche Aktionen in jeder Klasse der Schule gegeben, die sich mit den Themen Heimat und Respekt auseinandersetzen. Eine davon war ein tägliches Fußballangebot, an dem sich auch Kinder aus Flüchtlingsfamilien beteiligten. Durch die Auseinandersetzung mit dem Thema wird Sensibilität geschaffen. „Wir sind eine katholische Schule und somit ist der Heimatbegriff unter religiöser Sicht, aber auch aus der Ich-Perspektive und der Sichtweise eines anderen begutachtet worden.“
Den Auftakt machte am Freitagmorgen ein ökumenischer Gottesdienst, in dem ebenfalls das Heimatgefühl im Fokus stand. Unter der Überschrift „Heimat ist, wo ich zu Hause bin“haben Schüler sämtlicher Jahrgangsstufen am Gottesdienst mitgewirkt. Im Anschluss ist in Workshops in den Klassen gearbeitet und der „Markt der Möglichkeiten“besucht worden. Vier Pfarrer, zwei Diakone, ein Vikar und eine Schwester sind ebenfalls in die einzelnen Klassen gegangen, um mit den Schülern über den Heimatbegriff zu diskutieren.
Der „Markt der Möglichkeiten“befand sich im Kleinen Theater und im Martinsaal. Hier waren Institutio- nen zu Gast, die sich für ihre Heimat und die Heimat anderer ehrenamtlich einsetzen und/oder diese schützen. So waren neben der Polizei auch Vertreter verschiedener Naturschutzbunde, vom Kinderschutzbund, Round Table und von den Soroptimisten sowie vieler karitativ ar- beitender Vereine zu finden. Die Räume glichen einem Tummelplatz, an dem Schüler sich darüber informierten, was wer zum Wohl seiner oder die Heimat anderer beiträgt.
Ziel: nachhaltiger Effekt
„Wir hoffen, dass wir bei den Schülern einen nachhaltigen Effekt damit bewirken“, sagt Schöll. Ein solcher Tag gehe weit über das normale Lehren an einer Schule hinaus. Der Begriff Heimat sei automatisch mit dem Begriff Respekt verbunden. Respekt vor Sachgegenständen, vor Menschen und ihrer Kultur. Auch das sei ein wichtiger Bestandteil während des kommenden Jahres, in dem immer wieder Veranstaltungen angeboten werden. „Wir hatten beispielsweise hier vier buddhistische Mönche zu Gast, die in einem Zeitraum von zehn Tagen ein Sandmandala gemalt haben.“Weitere Angebote sind Vorträge, die beispielsweise das Thema „Asyl“behandeln.