Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Wehmut im Kressbronner Rathaus
Der Hobby-Künstler-Markt mit seiner vielfältigen Auswahl ist die letzte große Aktion des Bürgerkontakts
KRESSBRONN (oej) - Mehr als 30 Aussteller haben sich im Rathaus eingefunden. Am Samstag und Sonntag nutzten zahlreiche Besucher aus Kressbronn und Umgebung die Gelegenheit, sich mit Originellem, Besonderen, Kreativem und Handgemachtem einzudecken.
„Viele kreative Holzarbeiten haben wir dieses Jahr im Angebot“, sagte Grit Zimmermann, eine der beiden Hauptorganisatorinnen. „Ein Markt für besondere Gelegenheiten“, ergänzte Mitstreiterin Petra Henkel. Kunst in allen Formen, auch Schmuckstücke oder Accessoires waren ausgestellt. Alles selbst produziert. Die Stände verteilten sich auf drei Ebenen des Rathauses: das Foyer, die Eingangsebene und das Sitzungszimmer. Kunst und Gebrauchskunst, eine besondere Mischung künstlerischer und handarbeitlicher Produktivität, zeichnete den Hobby- Künstler-Markt aus.
Ein bisschen Wehmut war auf dem Markt zu spüren, denn er war wohl die letzte größere Aktion der Leiterinnen des Bürgerkontakts. Zimmermann und Henkel hatten angekündigt, ihre Arbeit zum Ende des Jahres einzustellen. Das trifft ver- mutlich auch den Hobby-KünstlerMarkt – neben anderen ehrenamtlichen Aktionen. „Es sollen wohl einige Aktivitäten vom Seniorenrat weitergeführt werden“, mutmaßt Hen- kel. Welche, sei nicht klar. Bedauerlich sei besonders, findet Zimmermann, dass die Anlaufstelle für Neubürger, und damit eine gewisse „Willkommenskultur“, wohl wegfalle. Die „Konzeptionshoheit“liege bei der Gemeinde.
Stellvertretend für die Aussteller steht Hutkünstlerin Brigitte Anthony, die seit dem ersten Hobby-Künstler-Markt 2012 dabei ist: „Jammerschade, dieser Markt grenzte sich durch Zeitpunkt und Aussteller-Mischung wohltuend von anderen Märkten ab.“Auch einige Kressbronner sind über das mutmaßliche Ende des Marktes und vieler anderer Aktivitäten des Bürgerkontaktes nicht begeistert. „Wenn wir für jedes ‚Schade’ Geld bekommen hätten, könnten wir jemanden einstellen“, witzelt Zimmermann auf die Frage nach der Reaktion der Kressbronner. Sie wünscht sich: „Sinnvoll wäre tatsächlich die Einstellung eines Ehrenamts-Koordinators, der Aktivitäten organisiert.“