Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Treffpunkt Gewerbegebiet
Besucher schauen beim Tag der Wirtschaft hinter die Kulissen
MARKDORF (juf) - Mit einem umfangreichen Programm hat der Tag der Wirtschaft am Sonntag zahlreiche Besucher in das Gewerbegebiet Schießstattäcker gelockt. Ob Betriebsrundgang oder Rahmenprogramm, um alle Angebote wahrzunehmen, hätten die Besucher ein strammes Tempo anschlagen müssen. Doch die meisten nutzten die Gewerbeschau für einen Ausflug, Plausch und Blick hinter die Kulissen.
Alle zwei Jahre findet der Tag der Wirtschaft in einem der drei Gewerbegebiete statt. „Schießstattäcker ist für manches Unternehmen die Keimzelle einer erfolgreichen Entwicklung“, sagte Bürgermeister Georg Riedmann bei der Eröffnung. Was in Produktionsstätten passiert, konnten die Besucher bei sieben Betrieben sehen. Etwa bei Alpla, wo Flaschen für Getränke und Kosmetikprodukte hergestellt werden. Pro Tag verlassen rund 1,5 Millionen Behälter das Werk. „Im Jahr summiert es sich auf 360 Millionen Flaschen“, teilte Operations Manager Andreas Kling bei einem Rundgang mit. In ganz Deutschland sind die Werke flächendeckend verteilt, sodass die Kunden jeweils in einem Umkreis von rund 200 Kilometern sind.
1,5 Millionen Behälter pro Tag
Geschäftsführerin Claudia Reich zeigte bei Wälischmiller Engineering GmbH die Handhabungsgeräte für die Nuklearforschung. Das Unternehmen setzt dabei vor allem auf Mechanik. Denn Radioaktivität zerstöre viele Materialien. Dort wo Strahlung ist, arbeitet zum Beispiel ein sogenannter Masterslave. Dieser wird im sicheren Bereich über Griffe – den Master – gesteuert. Diese Be- wegung übersetzt der Slave, der im verstrahlten Bereich ist. Dazwischen sichert eine Bleiwand, das Ausdringen der Strahlung. Weitere Geräte funktionieren auch als programmierte Roboter und können sogar unter Wasser eingesetzt werden.
Mit Themenführungen wie „Modernes Handwerk“zeigte sich das Unternehmen Knoblauch. „Von den rund 40 Mitarbeitern in der Produktion macht jeder alles. Das ist unsere Arbeitsphilosophie, weil es mehr Identifikation mit dem Produkt schafft“, berichtet Schreinermeister Niklas Wölk. In den Bereichen Schreinerei, Lackiererei und Schlosserei zeigte er den Gruppen die einzelnen Arbeitsschritte.