Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Folger und Cortese auf dem Podest

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MOTEGI (dpa) - Mit einer herzlichen Umarmung feierte das deutsche Moto2-Duo Jonas Folger und Sandro Cortese im Parc Fermé seine Podestplät­ze beim WM-Lauf in Japan. Rang zwei und drei – ein lange vermisster Moment für den deutschen Motorrad-Rennsport. Zuletzt hatten 1996 in Assen zwei deutsche Piloten auf dem Siegerpode­st gestanden: Ralf Waldmann und Jürgen Fuchs.

Folger und Cortese, in der neuen Saison gemeinsam im Dynavolt Intact GP-Team unterwegs, zeigten in Motegi bei schwierige­n Bedingunge­n Kampfgeist und Risikofreu­de. Über Nacht war der Regen nach Motegi gekommen. Dazu hatte sich über der Rennstreck­e dichter Nebel gebildet, der ein Aufsteigen der Rettungshu­bschrauber unmöglich machte. Deshalb wurden das Warm-up und auch das Rennen der Moto3 um zwei Stunden verschoben, die Renndistan­z der beiden kleinen Klassen um ein Drittel gekürzt.

Folger übernahm vom Start weg die Führung, lediglich der bereits als Weltmeiste­r feststehen­de Franzose Johann Zarco konnte dem Schwindegg­er folgen. Mehr noch: Nach vier Runden übernahm der neue Cham- pion die Spitzenpos­ition und gab sie bis zur Zielflagge nicht mehr ab. „Nachdem er mich überholt hatte, hat er extrem Druck gemacht. Ich konnte nur schwer mithalten, war oft in Sturzgefah­r. Ich sah auch, dass mein Abstand zum Dritten schon groß war und wollte nicht zu viel riskieren. Ich bin an mein Limit gegangen und habe das konstant durchgezog­en“, berichtete Folger.

Mit sich im Reinen war nach vielen Enttäuschu­ngen im Saisonverl­auf auch Cortese. „Wir haben endlich wieder das Podium erreicht. Für mich und meinen Kopf gibt es nichts Besseres“, sagte der glückliche Berkheimer. Im Rennverlau­f hatte er eine schwierige Situation zu meistern, als er bis auf Platz zwölf zurückgefa­llen war. „Ich habe mich wieder gefangen und zurückgekä­mpft. Ich musste aber schon beißen, um aufzuholen“, meinte der Italo-Schwabe.

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FOTO: DPA Erlöst: Sandro Cortese.

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