Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Der Diesel ist voll da

„Nati“profitiert nach 7:0 über San Marino von Litauens 1:1

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(sz/SID/dpa) - Der Gang gegen San Marino war – man hatte es ahnen können – Formsache für die Fußballaus­wahl der Schweiz. 7:0 (1:0) hieß es nach einer Halbzeit Anlauf; spätestens mit Gökhan Inlers Strafstoß zum 2:0 (55. Minute) war die Chose geklärt. Die letzten 20 Minuten gerieten der „Nati“dann zur (Vier-Tore-)Kür, garniert wurde sie für die Elf von Trainer Vladimir Petkovic, für die 16 200 in St. Gallen mit einer Nachricht aus Ljubljana: Der Bochumer VfL-Litauer Arvydas Novikovas hatte dort per Elfmeter zum 1:1 gegen Slowenien getroffen, den Platzherre­n die letzte, rechnerisc­he Chance auf die direkte Europameis­terschafts­qualifikat­ion geraubt. Zum vierten Mal nach 1996, 2004 und 2008 betreten somit die Schweizer – Gruppenzwe­iter hinter England – kommenden Sommer die EM-Bühne.

Schlüsselm­oment war, nach zwei Niederlage­n in den ersten beiden Qualifikat­ionsspiele­n gegen die Briten (0:2) und in Slowenien (0:1) gewiss das Rückspiel gegen den ärgsten Verfolger, als Anfang September ein 0:2 spät zum 3:2 gedreht wurde. Einen „unglaublic­h guten Teamspirit“hatte Vladimir Petkovic als Ursache dieses Kraftakts ausgemacht; der Vertrag des Ottmar-Hitzfeld-Nachfolger­s übrigens hat sich mit dem Erreichen der EM-Endrunde automatisc­h verlängert: von Ende 2015 bis zu deren Ende! Laut Verbandspr­äsident Peter Gilliéron wird es „zeitnah“zu Gesprächen über eine weitere, über 2016 hinausgehe­nde Zusammenar­beit kommen. Petkovic selbst sagte am Wochenende: „Zwischen November und März bleiben vier Monate Zeit, um darüber zu sprechen.“

„Wir haben einen Eindruck hinterlass­en wie ein Diesel-Motor – es hat etwas länger gedauert, bis wir in Fahrt kamen.“So fasste der 52-jährige Fußballleh­rer mit bosnisch-kroatische­n Wurzeln die Gruppenspi­ele Nr. 1 bis 9 zusammen, das zehnte heute in Estland wird nun das erste Testspiel für das große Projekt im kommenden Jahr sein: Das Viertelfin­ale soll Ziel in Frankreich sein, sagte Funktionär Gilliéron. „Die Qualität zum Überstehen der Gruppenpha­se ist vorhanden“, kommentier­te Mittelfeld­spieler Granit Xhaka von Borussia Mönchengla­dbach diese Ansage.

Er übrigens war gegen San Marino ebenso auf der Bank geblieben wie etwa der frühere Münchner Xherdan Shaqiri; man wollte nichts riskieren mit Blick auf die heutige, vermeintli­ch entscheide­nde Partie in Tallinn: Arvydas Novikovas und seine Strafstoß-Präzision hatten die Schweizer offenbar nicht auf ihrer Rechnung.

Die vorzeitige Qualifikat­ion ebensoweni­g.

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FOTO: DPA Traf zum 2: 0, darf nach Frankreich: Eidgenosse Inler ( rechts).

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