Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Nahverkehrspreise steigen trotz günstiger Energie
BERLIN (dpa) - Die Fahrt mit Bus und Bahn wird auch in diesem Winter wieder teurer. Die großen Verkehrsverbunde verlangen für ihre Fahrscheine dann durchschnittlich zwischen gut 1,8 Prozent und 2,9 Prozent mehr: Damit fällt die diesjährige Preisrunde im Nah- und Regionalverkehr zwar geringer aus als in den Vorjahren, was an gesunkenen Energiekosten liegt.
Die Aufschläge liegen jedoch deutlich über der Inflationsrate. Im bundesweiten Durchschnitt werden Nahverkehrs-Fahrscheine etwa 2,4 Prozent teurer, wie der Verband der Deutschen Verkehrsunternehmen der dpa mitteilte. Im vergangenen Jahr waren es 3,5 Prozent gewesen. Gründe seien höhere Betriebs- und Personalkosten. Weil immer mehr Menschen in Busse und Bahnen stiegen, müsse auch mehr Geld in neue Fahrzeuge und Infrastruktur investiert werden, hieß es. Die meisten Tariferhöhungen werden an Neujahr erfolgen.
Fahrten im Fernverkehr werden unterdessen kaum teurer: Angesichts starker Konkurrenz durch Busse und Billigflieger hält die Deutsche Bahn die Preise in ICE- und Intercity-Zügen weitgehend stabil. Im Regionalverkehr verlangt das Bundesunternehmen durchschnittlich 0,9 Prozent mehr; das betrifft jedoch nur etwa jeden fünften Kunden in den Regio-Zügen. Wer innerhalb von Verkehrsverbünden unterwegs ist, zahlt den Tarif, den die zugehörigen Kommunen festlegen.
Je nach Verbund steigen die Preise unterschiedlich stark. In Stuttgart und Umgebung kosten Fahrscheine 2,5 Prozent mehr – hier soll vor allem das dreiprozentige Lohnplus im öffentlichen Dienst aufgefangen werden, wie der Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart mitteilte.