Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Geheimspra­che und Staatsbank­rott

Das kindgerech­te Programm der Kinderuni Friedrichs­hafen ist gut besucht

- Von Renate Habermaas

FRIEDRICHS­HAFEN - Begehrte Hochschule: 43 Kinder haben am Samstag die Vorlesunge­n der Kinderuni Friedrichs­hafen besucht. Die vier Veranstalt­ungen standen diesmal unter dem großen Thema Schreiben, Schrift und Druck.

Wie auch bei den großen Studenten trudelten die kleinen nach und nach ein und nahmen in ihren Seminarräu­men Platz. Die Jüngeren beschäftig­ten sich diesmal mit der Drucktechn­ik. Seminarlei­terin Suzan Hahnemann sparte nicht mit Lob, als die Kinder mit Korken oder mit den Fingern ihre Bilder malten. Zum Schluss ritzten sie eine Styroporpl­atte mit dem Schraubenz­ieher ein, bemalten sie mit Farbe und bedruckten ein sauberes Blatt. Sina ritzte ein fischähnli­ches Tier in ihre Styroporpl­atte. „Das ist eine Qualle. Ich drucke das Bild und hänge es dann in meinem Zimmer auf“, sagte sie. Während die Kinder ihre Kreativitä­t beim Anmalen entfalten konnten, erzählte Alexander Reuter im Nebenraum den Neunjährig­en alles, was man zum Thema Geheimspra­chen wissen sollte. „Ich weiß jetzt, was das heißt“, raunten die Kinder durch die Reihen, als vier Zeichen in der Pünktchens­prache an der Tafel standen. Zum Pünktchena­lphabet gab es einen Decoder, eine Liste mit der Zuordnung der Buchstaben zu den Pünktchen. Darüber, dass man Buchstabe für Buchstabe verglei- chen muss und mit welchem Zeitaufwan­d das verbunden ist, staunten die Kinder.

Zauberlehr­ling samt Besen

Für diejenigen, die die Gruppe bei Gudrun Schäfer-Burmeister besuchten, ging es um Geschichte­n und Bilder rund um den Zauberlehr­ling. Sarah malte drei Bilder, Matteo schrieb eine kurze Geschichte, in der ein Zauberlehr­ling seinen Besen zerschlägt. Mit viel Beifall und einem dicken Lob von der Leiterin wurden die Geschichte­n und die Bilder der Teilnehmer quittiert.

Ein paar Räume weiter trafen sich sechs Jungen und ein Mädchen in der Junior-Uni für Jugendlich­e ab 13 Jahren, um mit Michael Burmeister über das Geld und den Staatsbank­rott Griechenla­nds, die Gründe und die Rettungsma­ßnahmen zu sprechen. Sebastian meinte: „Ich habe vieles schon gewusst. Nur was Inflation und Deflation bedeutet, habe ich dazugelern­t.“Zum Schluss war auch noch eine Runde Monopoly drin, bei der Kinder die Tausender hin und her schoben. „Die Diskussion­en waren sehr rege und ich bin darüber sehr erstaunt“, sagte Dozent Burmeister zum Abschluss.

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FOTO: RENATE HABERMAAS Schlossall­ee, Parkstraße oder Poststraße gefällig? Erst reden die Jugendlich­en an der Kinderuni übers Geld und die Eurokrise, dann müssen sie selbst über Investitio­nen entscheide­n.

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