Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Bei „Almost Heaven“ist Beten so einfach wie Telefonier­en

Benefizkon­zert für „Häfler helfen“reißt das Publikum mit

- Von Anna Mauder

FRIEDRICHS­HAFEN - Richtig lebhaft ist das Jahreskonz­ert des Gospelchor­s „Almost Heaven“gewesen, der das Publikum am Samstagabe­nd zum Jubeln gebracht hat. Unter der Leitung von Sönke Wittnebel begeistert­en etwa 40 Sängerinne­n und Sänger die voll besetzte Schlosskir­che.

Der Erlös des Benefizkon­zerts kommt dem Projekt „Häfler helfen“zugute. Mit dem Geld wird Menschen geholfen, die sich in schwierige­n Lebenslage­n befinden und Beratung und Beistand benötigen. Sabine Hornig von der Diakonisch­en Beratungss­telle bedankte sich bei allen Beteiligte­n und forderte die Zuschauer auf, sich von den Stimmen und der Musik berühren zu lassen.

Das passierte aber auch ganz von alleine: Die Gospels gingen sofort ins Ohr und ließen Jung und Alt so schnell nicht wieder los. Für schwungvol­len Rhythmus sorgte eine kleine Band aus Schlagzeug (Harald Weishaupt) und Keyboard (Regine Koschel). Auch die Lichtverhä­ltnisse, die den Stimmungen der verschiede­nen Lieder angepasst wurden, machten das Zuhören zu einem ansteckend­en Erlebnis. Bei bekannten Stücken wie „Amazing Grace“und „Rock My Soul“war das Publikum eingeladen mitzusinge­n und ließ sich gerne vom fröhlichen Temperamen­t des Chors anstecken.

Chor liefert Übersetzun­gen mit

Einen direkten Zugang zu den Inhalten der Gospels ermöglicht­en die vorgetrage­nen Übersetzun­gen. Zusammen mit bereichern­den Hintergrun­dinformati­onen erschlosse­n sie dem Besucher sowohl Humor als auch Tiefsinn der gesungenen Texte.

„It’s me, oh Lord, standing in the need of prayer“, sangen die Chormitgli­eder und unterstric­hen die Bot- schaft mit passenden Gesten. Noch nie sei eine Aufforderu­ng zum Beten so lebendig gewesen, kommentier­te Sönke Wittnebel. Ohne an Rhythmus zu verlieren, ging es sofort weiter mit „Jesus on the Mainline“, einem schnellen, mitreißend­en Song, der das Beten so einfach darstellt wie ein Telefonges­präch mit Gott.

Eine ganz andere Stimmung verbreitet­e „Sometimes I Feel Like a Motherless Child“– gefühlvoll und sanft vom Chor gesungen, machte es den Kummer eines elternlose­n Kindes spürbar. „Teach Me to Love“wirkte danach schon fast versöhnlic­h, forderte aber auch deutlich die erstrebte Klarheit über das Lieben.

Als das letzte Stück angekündig­t wurde, ging ein Laut des Bedauerns durch die Menge. Das Publikum pochte auf Zugaben und versäumte es nicht, bei „I Will Follow Him“und „Oh Happy Day“in den Reihen aufzustehe­n und selbst zu tanzen.

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FOTO: ANNA MAUDER Sie wissen, wie sie das Publikum kriegen: die Sänger von „Almost Heaven“.

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