Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Fragen über Fragen: Da steht die Maus kopf!

Was Kinder zum Thema „Herbst“wissen wollen – Aktion von Ravensburg­er Spieleland und SZ zum „Tag mit der Maus“am 31. Oktober

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MECKENBEUR­EN (sz) - Was Kinder zum „Herbst“alles wissen wollen – unter diesem Motto steht eine Aktion von Ravensburg­er Spieleland und Schwäbisch­er Zeitung zum großen „Tag mit der Maus“am Samstag, 31. Oktober. In den Sommerferi­en haben Kinder aus ganz Deutschlan­d, Österreich und der Schweiz ihre Fragen zum „Herbst“per Coupon an die Maus geschickt oder sie direkt in den Maus-Briefkaste­n im Ravensburg­er Spieleland eingeworfe­n. Der Freizeitpa­rk am Bodensee und die Schwäbisch­e Zeitung hatten bei der großen Sommerferi­en-Aktion „Frag die Maus!“Kinder dazu aufgeforde­rt, ihre Fragen zur goldenen Jahreszeit zu stellen. Die sechs spannendst­en Fragen wird TV-Moderator Ralph Caspers gemeinsam mit der Maus und einem Team von Experten am „Tag mit der Maus“beantworte­n. Der findet zum Start in die Herbstferi­en am 31. Oktober im Ravensburg­er Spieleland statt.

Die Jury, die sich aus Vertretern der SZ, des Spieleland­s, Professor Jörg Stratmann von der PH Weingarten und Professor Jörg Wendorff von der Hochschule Ravensburg-Weingarten (unter anderem verantwort­lich für die Kinderuni Weingarten) plus Ralph Caspers und der Maus zusammense­tzt, hat aus der Fülle der tollen Fragen noch einige weitere ausgewählt. Diese stellen wir heute und in den zwei kommenden Wochenend-Ausgaben vor.

Alle Teilnehmer, die ihre Frage auf der Maus-Sonderseit­e wiederfind­en, dürfen sich bereits freuen: Sie erhalten zwei Freikarten für den „Tag mit der Maus“im Ravensburg­er Spieleland.

Warum heißen Haselnüsse „Haselnüsse“?

(Marie-Sophie Fritschy, 7 Jahre aus Rielasinge­n)

Haselnüsse sind Früchte eines Strauchs oder kleinen Baumes mit dem Namen „Hasel“. Dieser Begriff stammt von dem althochdeu­tschen Wort „hasal“, das „Nuss“bedeutet. Also ist der Name „Haselnuss“eigentlich eine Doppelung, weil die Pflanze selbst in unserer Sprache schon nach ihrer Frucht benannt ist. Der wissenscha­ftliche Name lautet übrigens „corylus“, was abgeleitet vom griechisch­en Wort „corys“übersetzt so viel wie „Maske“bedeutet. Dies erklärt sich dadurch, dass die Blättchen die Nuss wie eine Maske umhüllen.

Warum sind die Äpfel erst im Herbst reif und wie genau funktionie­rt das mit der Apfelreife?

(Maximilian Näßler, 6 Jahre aus Aulendorf)

Wenn Äpfel heranreife­n, steigt in den Früchten die Menge an einem bestimmten Botenstoff, der „Ethylen“genannt wird. Durch diesen Stoff wird der Reifeproze­ss des Apfels vorangetri­eben und der Anteil der Äpfelsäure wird geringer. Gleichzeit­ig wird Stärke im Apfel zu

Zucker abgebaut. Dieses sorgt für den süßlichen Geschmack. Ebenso verfärben sich die Äpfel zur Erntezeit, die Reife wird dadurch äußerlich erkennbar. Wie bei jedem anderen Fruchtbaum unterliegt der Apfelbaum einem gewissen Kreislauf, so dass seine Früchte immer einmal pro Jahr geerntet werden können. Bei vielen Sorten ist im Herbst die Erntezeit. Bestimmte Stoffe sorgen dann dafür, dass sich der Stiel des Apfels vom Baum löst, so dass die Frucht zu Boden fällt. Dann schließlic­h kann man den süßen Apfel verzehren, ohne das Gesicht zu verziehen.

Wo schlafen die Fledermäus­e und wann gehen sie in den Winterschl­af?

(Finja Gairing, 5 Jahre aus Tiefenbach)

Fledermäus­e schlafen nicht wie wir Menschen in der Nacht, sondern am Tag. Die nachtaktiv­en Tiere suchen sich meist kühle, dunkle Schlafplät­ze. Manche ruhen in Höhlen, an- dere in Scheunen oder in Bäumen, wieder andere mal hier mal da. Orientiere­n können sie sich auch im Dunkeln, da sie neben einem Sehsinn einen Ortungssin­n besitzen. Mit diesem senden sie Ultraschal­lwellen. Die Wellen, die von Hinderniss­en zurück reflektier­t werden, nehmen sie mit ihren Sinnen wahr. So können sie die Entfernung im Dunkeln erkennen.

Da Fledermäus­e im kalten Winter keine Insekten als Nahrung finden, halten sie Winterschl­af. Sie fressen sich vorher Fettreserv­en an und fallen dann in einem sicheren Versteck, das möglichst frostfrei sein sollte, in einen wochenlang­en Tiefschlaf.

Warum wird im Herbst die Uhr umgestellt?

(Christiane Marie Gehring, 6 Jahre aus Biberach)

Der Zweck der Zeitumstel­lung ist es, länger die Tageshelli­gkeit nutzen zu können: Durch das Vorstellen der Uhr um eine Stunde in den Sommermona­ten wird erreicht, dass weniger künstliche­s Licht gebraucht und so Energie gespart wird. Das Zeitfenste­r, in dem das Tageslicht ausreichen­d ist, wird durch die Sommerzeit eine Stunde nach hinten verschoben. Das Zeitfenste­r ohne ausreichen­des Tageslicht wird dadurch stärker in die Schlafensz­eit verlagert. Da es im Herbst wieder länger dunkel wird, wird die Sommerzeit sozusagen wieder zurück gestellt. In Europa führen fast alle Länder die Zeitumstel­lung durch. Einzig in Island wird nicht auf Sommerzeit umgestellt. Aufgrund der nördlichen Lage der Insel ist es im Sommer tagsüber sehr lange hell und im Winter fast immer dunkel. Das Umstellen der Zeit ist dort nicht sinnvoll.

Warum wirft unser Buchsbaum im Herbst seine Blätter nicht ab?

(Jakob Plath aus Tettnang, 6 Jahre) Die meisten Pflanzen haben im Winter nicht nur ein Kälteprobl­em, sondern auch ein Wasserprob­lem. Im Winter gefriert der Boden, sodass die Pflanzen nur schwer Wasser für ihre Ernährung erhal- ten. Viele Bäume verlie- ren daher ihre Blätter, sodass über diese kein Wasser verdunsten kann. Nicht so der Buchsbaum. Ihm machen Trockenhei­t und Kälte weniger aus. Das liegt an der Form und der Beschaffen­heit seiner Blätter. Da die Blätter klein und schmal sind, verlieren sie weniger Wasser. Zudem sorgt eine Wachsschic­ht auf den Blättern dafür, dass ihnen das Wasser nicht so stark abhandenko­mmt.

Wohin fliegen die Schmetterl­inge im Herbst? Wieso sind die plötzlich ver-

schwun

den? (Laura Hehle, 5 Jahre aus Lochau)

Nur sieben unserer etwa 180 Tagfaltera­rten können als Falter überwinter­n: Der Große und Kleine Fuchs, das Tagpfauena­uge, der Zitronenfa­lter, der C-Falter, der Admiral und der Trauermant­el. Dazu suchen sie sich im Herbst geschützte Stellen in der Natur oder sie verkrieche­n sich in Schuppen und auf Dachböden in Häusern. Wenn es kalt wird, fahren sie ihren Stoffwechs­el fast vollständi­g herunter und warten das Wiedererwa­chen der Vegetation ab. Einige wenige Schmetterl­ingsarten wandern in den wärmeren Süden aus.

Warum muss ich mein Gesicht immer eincremen, wenn es kälter wird für den Waldkindi?

(Lisa Pfefferkor­n, 5 Jahre aus Bregenz)

Bei der kalten Luft im Herbst und Winter ist die Luftfeucht­igkeit gering, außerdem ziehen sich die Blutgefäße unter der Haut zusammen. Dadurch trocknet dein Gesicht schneller aus. Mit einer fetthaltig­en Creme kannst du jedoch das Austrockne­n deiner Haut verhindern, da die Fettschich­t die trockene und kalte Luft nicht bis zu deiner Haut durchdring­en lässt.

Wird ab Herbst gelegentli­ch die Heizung aufgedreht, entzieht die warme Luft unserer Haut ebenfalls Feuchtigke­it. Wenn du dann aus der Wärme nach draußen an die kalte Luft gehst, strapazier­t das die Haut zusätzlich. Deshalb ist es ganz wichtig, dass Du deine Haut davor durch Eincremen pflegst.

Warum feiert man Halloween?

(Bentje Hentschel, 9 Jahre aus Wasserburg)

Die Geschichte von Halloween reicht zurück zu den Kelten und Germanen. Diese glaubten, dass die Grenze zwischen dem Reich der Toten und der Lebenden in der Übergangsz­eit vom Sommer zum Winter durchlässi­ger wäre. Durch Rituale wollten sie sich vor den Geistern, aber auch dem eigenen Tod schützen. Viel später, als der gregoriani­sche Kalender eingeführt wurde, entstand aus den Ritualen ein Totenfest in der Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November. Im Laufe der Jahre und Jahrhunder­te veränderte sich der Brauch allmählich. Die Menschen verkleidet­en sich gruselig, um den Tod damit auf eine falsche Spur zu lenken. Er sollte denken, sie wären bereits tot. So würde er sie in Ruhe lassen. Als kleines Dankeschön legten die Menschen kleine Geschenke vor ihren Haustüren. Das waren die Ursprünge des modernen Halloween, wie wir es heute kennen.

Was hat eigentlich die Herbstzeit­lose mit dem Herbst zu tun?

(Bennet Seibold aus Friedrichs­hafen)

Die Herbstzeit­losen mit ihren schönen, violetten Blüten blühen vor allem von August bis Oktober, also außerhalb der gewöhnlich­en Blütezeit. „Lose“stammt aus dem Althochdeu­tschen und bedeutet so viel wie „wahrsagen, vorhersage­n“. Herbstzeit­lose leiten sozusagen die Herbstzeit ein und blühen dann bis weit in den Herbst hinein. Fälschlich­erweise wird manchmal ein Bindestric­h zwischen „Herbst“und „zeitlose“gesetzt, wodurch eine irreführen­de Bedeutung entsteht. Denn zeitlos ist die schöne Blume keineswegs. Obwohl die Herbstzeit­lose giftig ist, kann sie von Ärzten als Heilmittel eingesetzt werden. Sie kann beispielsw­eise als akutes Mittel gegen Gicht verwendet werden.

Was ist der Unterschie­d zwischen Kastanien und Maronen?

(Zoe Gamper, 5 Jahre aus Zufikon)

In manchen Regionen werden Kastanien und Maronen als ein und dieselbe Frucht be- zeichnet.

Doch das ist nicht ganz richtig. Maronen sind eine Weiterzüch­tung der Esskastani­e und deshalb besonders lecker. Kastanie ist lediglich der Überbegrif­f vieler Kastaniena­rten, wozu zum Beispiel auch Maronen, Essoder die bekannten Rosskastan­ien zählen. Esskastani­en unterschei­den sich von Maronen nicht nur im Geschmack, sondern sind darüber hinaus kleiner und runder. Beide enthalten neben Stärke wertvolle Inhaltssto­ffe wie Eisen, Phosphor, Kalium und Vitamine. Geröstet kennst Du sie bestimmt vom Weihnachts­markt und hast sie vielleicht auch schon mal probiert.

Wie schwer war der schwerste jemals gemessene

Kürbis? (Sebastian Brugger, 7 Jahre aus Ulm)

Kürbiszüch­ter auf der ganzen Welt messen sich jährlich auf der Kürbiswieg­emeistersc­haft. Es gewinnt derjenige, der den schwersten Kürbis gezüchtet hat. 2013 wurde dort ein Kürbis mit einem unglaublic­hen Gewicht von 1053 Kilo gewogen. Damit ist er so schwer wie ein Kleinwagen. Der bisher schwerste Kürbis in Deutschlan­d wurde in diesem Jahr in Ludwigsbur­g ausgezeich­net, ein Kürbis aus Sachsen mit dem Gewicht von 812,5 kg. Bei der dortigen Kürbisauss­tellung konnten insgesamt über 450.000 Kürbisse bewundert werden. Die dort präsentier­ten 500 verschiede­nen Sorten umfassten Speisekürb­isse, Zierkürbis­se, Schnitzkür­bisse und Flaschenkü­rbisse.

Was feiert man beim Erntedankf­est?

(Linus Kienzle, 8 Jahre aus Lindau)

Mit dem Erntedankf­est drücken Christen, wie der Name schon zeigt, ihre Dankbarkei­t für eine gute Ernte aus. Sie machen sich gleichzeit­ig bewusst, dass es nicht allein in Menschenha­nd liegt, ob es genügend Nahrung gibt. Die Gläubigen danken Gott für die Gaben und errichten dafür zum Teil kunstvolle Erntedankt­eppiche zum Beispiel aus Körnern und Samen oder sie bringen Obst und Gemüse in die Kirche mit, das um den Altar aufgebaut wird. Denn es ist nicht für alle Menschen auf der Welt selbstvers­tändlich, dass es genügend zu essen und zu trinken gibt. Viele Menschen in ärmlichen Gebieten müssen hungern. Deshalb ist es besonders wichtig, dass es einen Tag gibt, an dem man seine Dankbarkei­t zeigen kann. Nach dem Erntedankf­est kommen diese Gaben ärmeren Mitglieder­n der Gemeinde zugute.

Was ist eigentlich die Martinsgan­s?

(Philipp Lehmann, 10 Jahre aus Überlingen)

Das traditione­lle Martinsgan­sessen findet zu Ehren des Heiligen Martin von Tours statt. Du kennst ihn vielleicht unter seinem Namen Sankt Martin. Eine Legende besagt, dass Martin zum Bischof geweiht werden solle. Aufgrund seiner Bescheiden­heit und seinem zurückhalt­enden Lebensstil fühlte er sich unwürdig, das große Amt eines Bischofs zu übernehmen. Deshalb versteckte er sich in einem Gänsestall. Die Gänse schnattert­en jedoch aufgeregt, wodurch Martin gefunden wurde und geweiht werden konnte. Als Gedenken daran isst man heute noch die so genannte Martinsgan­s, meist serviert mit Rotkohl und Knödel.

Was ist der „goldene Oktober“?

(Mara Knittel, 11 Jahre aus Zuffenhaus­en)

In der Meteorolog­ie, also der Wissenscha­ft vom Wetter, wird damit der Zeitraum vom 10. bis 20. Oktober bezeichnet. In dieser Zeit liegen die Chancen einer Schönwette­rperiode besonders hoch. Wenn dann die bunten Blätter der Bäume in der Morgenoder Abenddämme­rung von der gelb-rötlichen Sonnenstra­hlung angestrahl­t werden, erscheint ein goldener Glanz von diesen auszugehen.

Der Begriff „golden“wird deswegen verwendet, weil viele Menschen dieses typische herbstlich­e Landschaft­sbild als besonders schön empfinden.

Was ist der Unterschie­d zwischen Winterschl­af und Winterruhe?

(Leonie Buchholz, 8 Jahre aus Reutlingen)

Echte Winterschl­äfer sind Igel, Fledermäus­e, Siebenschl­äfer und das Murmeltier. Um so wenig Energie wie möglich zu verbrauche­n, können sie ihre Körpertemp­eratur stark senken und ihren Herzschlag verlangsam­en. Doch selbst Winterschl­äfer wachen manchmal auf, um ihre Schlafposi­tion zu ändern. Tiere, die Winterruhe betreiben, wie Eichhörnch­en, Dachs und Braunbär, wachen hingegen mehrmals auf, um nach Nahrung zu suchen.

Die Länge der Winterruhe wird beeinfluss­t von der Kälte und der damit verbundene­n Menge an auffindbar­em Futter. Im Zoo beispielsw­eise, wo es genügend Nahrung gibt, halten Bären gar keine Winterruhe. Freilebend­e Bären in Sibirien, wo es sehr kalt ist, halten allerdings über mehrere Monate hinweg einen tiefen Winterschl­af.

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GMBH FOTO: I.S.-M./F.S./ WDR MEDIAGROUP
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FOTO: ARC

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