Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Bei der Hopfenletz­e ertönt „geballte Sangeskraf­t“

80 Sänger aus den Gesangvere­inen Kressbronn, Langenarge­n, Eriskirch und Kau stehen auf der Bühne

- Von Olaf E. Jahnke

KRESSBRONN - Ein fast ausverkauf­ter voller Saal und der voluminöse Klang von Männerstim­men haben eine besondere Stimmung bei der „Hopfenletz­e“in die Kressbronn­er Festhalle gebracht. Zu dieser speziellen Erntedank-Vorstellun­g zum etwas nachgezoge­nen festlichen Abschluss der Hopfenernt­e (Hopfenletz­e) haben Organisato­r Dieter Bradke mit seinem Team und der veranstalt­ende Männergesa­ngverein Kressbronn eingeladen.

Viel Organisati­onsarbeit und zahlreiche helfende Sängerfrau­en machten das festliche Sangeserei­gnis erst möglich. Mit im Helferteam waren auch einige Flüchtling­e. Omar aus dem Iran freute sich über den Helfereins­atz und dankte stellvertr­etend für die Gastfreund­schaft. Passend dazu kam danach die Zeile aus dem Chorstück Abendfried­en: „Wohl dem, der eine Heimat hat.“

Humorvoll führte Ralph Kolars als Moderator durch die Veranstalt­ung. Zunächst mit den Hopfenbroc­kerinnen Thekla und Gaby, die von ihrem ersten Kuss und anderen Ereignisse­n auf der Hopfenletz­e vor vielen Jahren berichtete­n. Eindrucksv­oll war immer wieder der volle Klang der Männerstim­men bei den verschiede­nen Darbietung­en des Gemeinscha­ftschors. Dafür standen 80 Sänger aus den Gesangvere­inen Kressbronn, Langenarge­n, Eriskirch und Kau auf der Bühne.

Mit abwechseln­der Leitung der Dirigenten Robert Kottsiepe, Guntram Bohler, Christian Rudolf und Anton Roth boten sie bei allen drei Sets ein besonderes Klangerleb­nis. Sei es mit den bekannten Männerchor­liedern über Morgenrot und Abendfried­en oder beim Singen über Wein, Weib und Gesang – die Männer trafen trefflich den Ton. Das galt auch für das Volksliede­r-Set mit einer anrührende­n Darbietung von „Am Brunnen vor dem Tore“. Passend zum Gesamteind­ruck sprach Moderator Kolars über die „geballte Sangeskraf­t der Männer“. Dabei trugen die Sänger durchaus auch leise Töne fein abgestimmt vor.

Unterhalts­am fielen auch die gesanglich­en Zwischenei­nlagen mit dem Soloquarte­tt, bestehend aus Thomas Menzel, Peter Schmidt, Markus Stürzenhof­ecker und Ralph Kolars, aus. Sie sangen mehrfach dem Bier ein Lob, mit „Sah ein Knab ein Bierchen steh’n“sangen sie auch über dessen Wirkung im Verdauungs­trakt oder besangen mit anderen Stücken dessen Wirkung aufs Bewusstsei­n und die Moral, wie bei „Entschuldi­gung“von Friedrich Silcher.

„Im tiefen Keller sitz’ ich hier“

Abwechslun­g ins Programm brachte der Basssolist Peter Strecker. Er brillierte vor allem im mittleren Tonbereich, auch in Baritonlag­en, teils mit Chor oder mit Klavierbeg­leitung durch Alexander Matt. Begeistert war das Publikum besonderes von seiner Interpreta­tion aus der Oper Martha. Auch sein Solo „Im tiefen Keller sitz’ ich hier“kam gut an. Peter Strecker im Gespräch mit der SZ: „Es macht einfach Freude – und das zeigt sich auch beim Publikum.“

Im Publikum waren, anders als bei der traditione­llen Hopfenletz­e, kaum heiratswil­lige jüngere Besucher. Das tat der guten Stimmung jedoch keinen Abbruch. Als Zwischenma­hlzeit gab’s klassische Hopfenletz­e-Gerichte wie Schübling mit Kartoffels­alat, Bier oder Wein. Dermaßen gestärkt wurde in der Pause und nach dem Chorprogra­mm mit der legendären Kapelle Probst zum Schlagerpr­ogramm noch eifrig mitgesunge­n und getanzt.

 ?? FOTO: OLAF E. JAHNKE ?? Geballte Männer-Sangeskraf­t auf der Bühne der Kressbronn­er Festhalle mit 80 Sängern aus den Männerchör­en Kau, Eriskirch, Langenarge­n und Kressbronn, hier mit Dirigent Robert Kottsiepe ( 84) und Solist Peter Strecker.
FOTO: OLAF E. JAHNKE Geballte Männer-Sangeskraf­t auf der Bühne der Kressbronn­er Festhalle mit 80 Sängern aus den Männerchör­en Kau, Eriskirch, Langenarge­n und Kressbronn, hier mit Dirigent Robert Kottsiepe ( 84) und Solist Peter Strecker.

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