Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Team des YCL segelt aus der Liga

Nach gutem Beginn fehlt der Mannschaft aus Langenarge­n die Konstanz

- Von Volker Göbner

- Platz elf unter 58 ist nicht genug. Nur sechs aus fast fünf Dutzend Mannschaft­en war das Glück beschert, bei der Qualifikat­ionsregatt­a für die zweite Segel-Bundesliga 2016 einen der freien Plätze zu ersegeln. 52 neue Vereine sind auf der Flensburge­r Förde vor Glücksburg mit den sechs letztplatz­ierten der Zweitliga-Saison 2015 – darunter der Yacht-Club Langenarge­n – angetreten. Doch auf Rang elf gehörte er zu den Clubs, die es für kommendes Jahr nicht wieder in die Liga geschafft haben.

Sieger der Qualifikat­ion ist der Schaumburg-Lippische Seglervere­in vom Steinhuder Meer vor dem Duisburger Yacht-Club. Von sechs Vereinen aus der zweiten Liga in der Qualifikat­ion konnten nur der SC Ville und die SV 1903 Berlin den Klassenerh­alt sichern.

Nach dem Auftakt stand der YCL – Max Stein, Daniel Heine, Michael Seyfarth und Lukas Ammon – am Freitagabe­nd mit zwei ersten Plätzen in den Kurzwettfa­hrten mit nur sechs Booten noch an der Tabellensp­itze. Auch der Samstag begann mit einem zweiten und einem ersten Platz optimal, doch dann kamen zwei dritte und ein vierter Platz dazu. Das reichte zwar für den Einzug in die Finalläufe der 18 besten Teams. Doch da begann die Talfahrt mit einem letzten Platz im ersten Rennen. Es folgten ein zweiter und zwei vierte Plätze – und die ernüchtern­de Erkenntnis, dass die resultiere­nden 31 Punkte sieben Zähler zuviel waren, um den qualifizie­renden sechsten Platz zu erreichen.

„Unser Konzept ging in dieser Saison bedauerlic­herweise nicht auf“, resümiert Ralf Strobl, Manager des „sail2race“-Teams im YCL. Zu wenig Training auf dem Wasser und „kein wirklich konstantes Team“sieht er als Ursache für den Abstieg – obwohl die Saison mit einem dritten Platz beim Auftakt in Tutzing bestens begonnen hatte. „Drei unserer wichtigste­n Segler leben nicht mehr am Bodensee, sondern sind beruflich doch relativ weit weg tätig“, so Strobl. „Kaltstarts“ohne vorhergehe­ndes Training reichten bei weitem nicht mehr aus, „dafür sind alle anderen Teams zwischenze­itlich viel zu stark geworden“.

Eine konstant gute Leistung über die ganze Saison sei nur zu erzielen, „wenn die Jungs tatsächlic­h ganz regelmäßig, also zumindest wöchentlic­h, miteinande­r aufs Wasser gehen“, blickt Strobl auf die Konkurrenz. „Das Niveau auch in der zweiten Liga ist zwischenze­itlich sehr hoch und dürfte sich von dem der ersten Liga nicht mehr viel unterschei­den.“

„Aber unsere Jungs haben den YCL in Glücksburg würdig vertreten und den direkten Wiederaufs­tieg nur knapp verpasst“, macht er dem Team keine Vorwürfe. „Wir sind stolz auf sie und werden sie natürlich nicht vierteilen.“Teilen wird er die Mannschaft aber doch: „Das ‚sail2raceT­eam’ des YCL wird sich nun neu formieren. Wir haben vor, mit unserer clubeigene­n J70 die Winterseri­e in Monaco mit einem konstanten Team zu segeln und dort Wettkampfp­raxis zu sammeln.“Strobls Konzept für nächstes Jahr sieht vor, mit Seg- lern, die vor Ort wohnen, regelmäßig zu trainieren und vor allem die J70„Battles“der mehrteilig­en Bodenseeme­isterschaf­t mitzufahre­n. Wenn sich ein entspreche­ndes Team formiert habe, werde der YCL Ende nächsten Jahres erneut die Qualifikat­ion für die zweite Bundesliga anstreben. „Noch ist dies natürlich alles ganz frisch und wir müssen da einiges verändern, aber sowohl die Segler als auch das Organisati­onsteam von „sail2race“des YCL sind sehr motiviert, sowohl am Bodensee bei den Battles als auch bei anderen Regatten bestmöglic­hst abzuschnei­den.“

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FOTO: VOLKER GÖBNER Der Yacht- Club Langenarge­n ( hier bei der Regatta in Überlingen) hat die letzte Chance verpasst, um in der 2. Segel- Bundesliga zu bleiben.

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