Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

„Meckenbeur­en ist Bundesliga“

Radkriteri­um „Rund um d’Kirch“hat viele Sieger – RSV Seerose gehört dazu

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- Bei der 17. Auflage des Radkriteri­ums „Rund um d’Kirch“in Meckenbeur­en ist das Hauptrenne­n im Vordergrun­d gestanden. Die Übermacht des RSC Kempten, der mit Jonas Schmeiser (28) auch den Sieger stellte, beeindruck­te Zuschauer wie Gegner (die SZ berichtete). Aber auch die anderen Radrennen in den verschiede­nen Klassen hatten ihre Höhepunkte und vor allem Hauptakteu­re zu bieten. Hellhörig wurden immer alle, wenn Sprecher Thomas Georg zum Mikrophon griff – und das tat der gebürtige Biberacher in schöner Regelmäßig­keit.

Das erste Rennen des Tages war erst wenige Sekunden alt, als die sogenannte „Sympathiep­rämie“das erste Mal ausgerufen wurde. Der Opa griff in den Geldbeutel, für den fahrenden Enkel war der Tag gerettet. Der Biberacher Justin Bellinger wollte sich in der U11-Klasse nicht darauf verlassen, er gewann sein 25. Rennen und somit in Meckenbeur­en 15 Euro Siegprämie. Die Eltern wurden am Sonntag oftmals als Streckenpo­sten eingesetzt, so auch die Mutter der 15-jährigen Thalia Möller, die neben Liane Lippert einzige Lizenzfahr­erin des ausrichten­den RSV Seerose.

„Ein zu großes Rad“

Vor wenigen Wochen wurde Thalia Möller von einem Auto vom Rad geholt, „vom Verein wurde mir daraufhin ein Rennrad zur Verfügung gestellt, aber das ist etwas zu groß“, lacht die 15-Jährige, die dennoch im Jugendrenn­en „ein paar Jungs“hinter sich gelassen hat. RSV-Trainer und Schriftfüh­rer Kurt Lippert hofft derweil dank der Kooperatio­n mit der Realschule Graf Soden auf eine „Verstärkun­g der Basis“, die so wichtig wäre. Aber auch das Event in Meckenbeur­en sei „hoch fruchtbar“für den Verein. Zehn Schüler waren am Sonntag bereits „im Rennen“und belegten unter anderem die Plätze eins und zwei im Hobbyrenne­n, zwei neue Mitglieder gewann die Seerose seither.

„Im Nachwuchsb­ereich gibt es generell Schwierigk­eiten in den Klubs, Friedrichs­hafen und Ravensburg kommen aber“, sagt Thomas Georg, der 2016 sein 350. Rennen kommentier­en wird. Der 60-Jährige war voll des Lobes über das Meckenbeur­er Kriterium (neben dem in Wangen), „nur die Möglichkei­ten der Überquerun­g der Straßen müssen sicherer werden. Ich würde für 2016 zwei größere vorschlage­n und die anderen dicht machen. Das ist ein ständiger Gefahrenhe­rd“. 40 Helfer sorgten sich um die Sicherheit, oftmals behielt der Wille der Zuschauer jedoch die Oberhand.

RSV-Vorsitzend­er Lutz Geisler präsentier­te sich hingegen als perfekter Gastgeber, der 64-Jährige überließ als Vierter den anderen Teilnehmer­n der Seniorenkl­asse IV die Podestplät­ze. „Ex-Weltmeiste­r Ulrich Rottler hat nachgemeld­et, was soll ich da machen? Sonst wäre es Platz drei gewesen. Sigmaringe­n, wo ich zuletzt erfolgreic­h war, ist Landesliga, Meckenbeur­en Bundesliga“, vergleicht Geisler die Rennen. Bei den Senioren II gewann Ex-Europameis­ter Frank Erk das dritte Mal in Folge, obwohl der 48-Jährige heuer zehn Wochen verletzt ausgefalle­n war. Neun Saisonsieg­e stehen dennoch zu Buche, eine Medaille bei der WM 2017 in Frankreich sei das große Ziel. Das große Ziel Tagessieg verfehlte Pascal Ackermann, der einzige Fahrer, der dem Kemptener Team als Dritter Paroli bieten konnte, eine Sympathiep­rämie der besonderen Art ließ ihn jedoch schmunzeln. Und viele Zuschauer rätselten ob der Durchsage von Thomas Georg vielleicht noch heute: „30 Euro Sympathiep­rämie an Pascal Ackermann von Chantal. Stichwort: Freitagnac­ht.“

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FOTO: DED Ex- Europameis­ter Frank Erk ( links) gratuliert Lutz Geisler. Bildmitte: ExWeltmeis­ter Ulrich Rottler.

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