Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Fifa suspendier­t Thailand-Chef

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ZÜRICH (SID/sz) - Die Aufräumarb­eiten der Ethikjäger im Fußball-Weltverban­d Fifa gehen weiter. Am Montag suspendier­te die Kommission um den Münchner Richter Hans-Joachim Eckert den nächsten zwielichti­gen Funktionär, der stark unter Korruption­sverdacht steht: Der thailändis­che Verbandspr­äsident Worawi Makudi wurde wie zuvor Fifa-Boss Sepp Blatter und Uefa-Chef Michel Platini für 90 Tage vorläufig gesperrt. Interimspr­äsident Issa Hayatou lässt dagegen weiter auf sich warten.

Die Ankunft des umstritten­en und ebenfalls durch Affären vorbelaste­ten Kameruners, der satzungsge­mäß Blatters Amtsgeschä­fte übernommen hat, wurde auf Mittwoch verschoben – zudem soll der offizielle Antritt des 69Jährigen auf dem Zürichberg so geräuschlo­s wie möglich erfolgen. Eine Pressekonf­erenz sei derzeit nicht geplant, sagte ein Fifa-Sprecher. Das ganz große Medienaufk­ommen dürfte die Fifa, die in der vergangene­n Woche ins Chaos stürzte, am 20. Oktober während der Krisensitz­ung des Exekutivko­mitees erwarten.

In dem sitzt Makudi trotz jahrelange­r Korruption­svorwürfe erst seit Mai nicht mehr. Der 63-Jährige war 18 Jahre lang Teil der Regierung des Weltfußbal­ls, jetzt belegte ihn die Ethikkommi­ssion mit einer Schutzsper­re, weil eine Verletzung des Ethikcodes sehr wahrschein­lich sei. Es würden nun „formelle Untersuchu­ngen“folgen, teilte die Kommission mit, die das noch laufende Verfahren satzungsge­mäß unkommenti­ert lassen musste.

„Ich bin vollkommen überrascht“, sagte Makudi und kündigte an, seinen Namen reinwasche­n zu wollen: „Ich bin nicht schuldig. Ich will nicht zu viel sagen. Das schadet meiner Reputation – ich werde für Gerechtigk­eit kämpfen.“In seiner Heimat wurde Makudi erst im Juli der Urkundenfä­lschung in Zusammenha­ng mit seiner Wiederwahl zum Verbandspr­äsidenten schuldig gesprochen. Er kündigte Einspruch an. Im Weltfußbal­l soll der Thailänder Medien zufolge einer der Funktionär­e sein, deren Stimmen für die WM-Vergaben an Russland 2018 und Katar 2022 käuflich waren.

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FOTO: DPA Issa Hayatou

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