Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Reisewarnung
Der Internet-Krämer Amazon hat angekündigt, dass er ins Lebensmittelgeschäft einsteigen will. In den USA und in Großbritannien sollen bald kleine Tante-Emma-Läden öffnen (oder so was Ähnliches), und dort verkauft Amazon dann Gurken, Hackfleisch, Fischstäbchen und andere Leckereien. Man muss davon ausgehen, dass dieses Beispiel Schule macht. Google und Windows und Apple werden alsbald nachziehen und sich ebenfalls auf den Handel mit Landjägern, Gorgonzola und Matjes konzentrieren. Ob und wie die Lebensmittelhändler auf diese Angriffe reagieren, ist völlig unklar.
Neben dieser Meldung hat uns am Mittwoch noch folgende elektrisiert: Die Tierschutzorganisation Peta hat eine Reisewarnung für Wanderer ausgesprochen. Genauer: Weil die Hauptjagdsaison – sie dauert von Oktober bis Januar – begonnen hat, seien Spaziergänger und Hundehalter bei Waldausflügen sehr gefährdet. Peta hat herausgefunden, dass die 3500 deutschen Hobbyjäger Wildschweine und Hasen oft mit Wanderern verwechseln. Im vergangenen Jahr seien deshalb – oder aber
durch Querschläger – 15 Wanderer angeschossen worden. Zwei wurden von den Waidmännern erlegt. Alle nicht jagenden Naturfreunde sollten deshalb bis Ende Januar Jagdgebiete meiden. Ganz nebenbei fordern die Peta-Tierschützer, dass den Hobbyjägern komplett das Handwerk gelegt werde, weil neben Spaziergängern auch immer wieder Wildtiere zu Schaden kämen.
Was diese interessante Meldung mit den interessanten Geschäftsplänen von Amazon zu tun hat? Ist uns jetzt leider entfallen.