Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Schmidt gibt Kampf um Regierungspräsidium auf
SPD-Mann: „Thema kostet mich zu viel Kraft und Nerven“
RAVENSBURG (ume) - Der von GrünSchwarz abgelöste Tübinger Regierungspräsident Jörg Schmidt gibt den juristischen Kampf um sein Amt auf. Er werde nicht erneut vor Gericht ziehen, sagte Schmidt am Mittwoch der „Schwäbischen Zeitung“.
Schmidt hatte vergeblich vor dem Verwaltungsgericht Sigmaringen und dem Verwaltungsgerichtshof Mannheim geklagt und beim Innenministerium in Stuttgart Widerspruch gegen seine Versetzung in den einstweiligen Ruhestand eingelegt. Gegen den ablehnenden Bescheid des Ministeriums hätte Schmidt wiederum klagen können – das will er aber nicht: „Ich muss das Thema aus meinem Kopf bekommen, es kostet mich zu viel Kraft, Nerven und Lebenszeit.“
Regierungspräsidenten sind politische Beamte. Sie können jederzeit ausgewechselt werden, wenn die Landesregierung das Vertrauensverhältnis als nicht mehr gegeben ansieht. Allerdings war Schmidt erst im November 2015 ernannt worden – damals noch von Grün-Rot.
Pläne für die Zukunft hat Schmidt noch nicht. „Ich bin noch dabei, das zu verarbeiten“, sagte der 55-Jährige. „Ich habe keinen Plan B gehabt.“Schmidt war 13 Jahre lang Oberbürgermeister von Radolfzell (Landkreis Konstanz), bevor der damalige Kultusminister Andreas Stoch (SPD) ihn als Amtschef in sein Haus holte. Im Herbst 2015 berief ihn die grün-rote Landesregierung zum Nachfolger des verstorbenen Tübinger Regierungspräsidenten Hermann Strampfer (CDU).