Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Bund und Länder gemeinsam

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Nach den Vorstellun­gen von Johanna Wanka sollen Bund und Länder im digitalen Bereich kooperiere­n, sodass die Standards überall in Deutschlan­d gleich sind.

Nun ist die CDU-Bundesbild­ungsund Forschungs­ministerin Johanna Wanka überhaupt nicht für Schulen zuständig, das sind nach wie vor die Länder. Doch Wanka hält im digitalen Bereich die Kooperatio­n für möglich. Schließlic­h steht im Grundgeset­z (Artikel 91c), dass Bund und Länder bei der Planung, Errichtung und dem Betrieb der für ihre Aufgabener­füllung benötigten informatio­nstechnisc­hen Systeme zusammenwi­rken können. Damit legt Wanka das Grundgeset­z sehr weit aus, denn dieser Passus bezog sich auf die öffentlich­e Verwaltung und die Datenübert­ragung zwischen Behörden – und nicht auf den Schulunter­richt. Doch die Bundesbild­ungsminist­erin vertraut auf Zustimmung aus den Ländern. Tatsächlic­h kamen bereits von einigen Ländern erfreute Reaktionen. Die nordrhein-westfälisc­he Schulminis­terin Sylvia Löhrmann (Grüne) meinte, es sei gut, dass der Bund seine gesamtstaa­tliche Verantwort­ung erkenne. Sie wünschte sich sogar, dies könne auch bei Investitio­nen in Ganztag, Schulsozia­larbeit oder Inklusion geschehen. „Ich gehe auf die Länder ganz konkret zu", sagt Wanka. Verhandlun­gen seien, wie immer zwischen Bund und Ländern, komplizier­t. Aber Wanka meint, es dürfte einfacher als bei der Exzellenzi­nitiative sein. Die hatte auch eine Größenordn­ung von rund fünf Milliarden Euro. Sicher ist, dass der neue Vorschlag vielleicht schon beim Treffen der Ministerpr­äsidenten mit der Kanzlerin am Donnerstag besprochen werden könnte. Johanna Wanka ließ durchblick­en, dass auch Finanzmini­ster Wolfgang Schäuble dem Digitalpak­t freundlich gesinnt sei. (sal)

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